Profifußball ist ein Milliardengeschäft: Beinahe jährlich werden Rekorde im Merchandising erzielt, von den irrsinnig hohen TV-Geldern ganz zu schweigen. Warum sollen sich die Vereine hierzulande dann nicht noch intensiver als zuletzt – bereits mit über 1,5 Milliarden Euro pro Jahr – an den Polizeikosten beteiligen?
Einen solchen Gedanken scheint zumindest das Bundesverfassungsgericht verfolgt zu haben. Es öffnet mit seinem Urteil den Bundesländern die Tür, die Vereine stärker zur Kasse zu bitten. Dabei sind Ordnung und Gefahrenabwehr im öffentlichen Raum hoheitliche Aufgaben des Staates, der die Polizei aus Steuermitteln bezahlt.
Zahlen am Ende die Fans die Zeche?
Verlierer des Urteils sind natürlich die Vereine. Aber auch die Fans könnten noch zu Leidtragenden werden: Dann nämlich, wenn Eintrittspreise erhöht werden, um Mehrkosten abzudecken. Völlig verheerend wäre gar ein möglicher Zuschauerausschluss, um Sicherheitsrisiken einzugrenzen.
Im übertragenen oder wörtlichen Sinn: Die Fans werden wohl einen Teil der Zeche zahlen müssen. Was umso bitterer ist, sind doch gerade sie es, die den Fußball in Deutschland zu einem solch besonderen Erlebnis machen.