Uli Hoeneß hat sich um den FC Bayern verdient gemacht wie kaum ein anderer. Doch zunehmend – und da ist die Trainerposse nur ein Beispiel – wird der 72-Jährige zur Belastung für den Klub.
Zum Fremdschämen war etwa die Pressekonferenz, auf der 2018 die damalige Führungsriege angeblich menschenunwürdige Kritik am kickenden FCB-Personal verurteilte – und sich vor allem Hoeneß mit Verbalattacken selbst karikierte.
Auch Jahre nach seinem offiziellen Rückzug aus dem Tagesgeschäft feuert der Ehrenpräsident regelmäßig auf die eigenen Leute, was neben Kopfschütteln stets Kollateralschäden auslöst. Mal machen Hoeneß’ Einlassungen Spieler teurer (siehe Harry Kane), mal düpieren sie die sportliche Leitung (siehe Oliver Kahn/Hasan Salihamidzic), mal sind sie einfach Unsinn und torpedieren die peinlich-unwürdige Trainersuche (siehe den Vorwurf, Coach Thomas Tuchel wolle keine Talente entwickeln).
Der FCB war nie ein Trainerverein, doch der Verschleiß an Übungsleitern ist selbst für Münchner Verhältnisse atemberaubend. Wenn die Bayern nicht schleunigst zu einer modernen Führungskultur finden, wird sich kaum ein Trainer von Verstand finden, der sich diesen unruhigen Klub und seinen mitteilungsbedürftigen Patriarchen antun will.