Vereinspatron Uli Hoeneß hat die überraschende Entlassung von Julian Nagelsmann beim deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München im Jahr 2023 kritisiert. Rückblickend hätte sich Hoeneß „gewünscht, dass man diese Dinge mit etwas mehr Geduld behandelt hätte“, sagte der 73-Jährige dem Nachrichtenportal t-online: „Wer weiß, was passiert wäre, wenn Julian die Chance gekriegt hätte.“
Auch das Timing der Entlassung des heutigen Bundestrainers vor knapp zwei Jahren stellte Hoeneß infrage. „Das hat zu einem Zeitpunkt zur Unruhe geführt, als wir noch alle drei Titel hätten gewinnen können. Es war ja keine Katastrophensituation“, meinte er.
Nagelsmann war damals trotz der Möglichkeit auf Meisterschaft, DFB-Pokalsieg und Champions-League-Triumph überraschend durch Thomas Tuchel ersetzt worden. Am Ende gewannen die Bayern „nur“ die Meisterschaft – und das mit viel Glück. Die Trennung sei „mit dem Aufsichtsrat lange Zeit überhaupt nicht abgestimmt“ gewesen, berichtete Hoeneß.
Am Ende der Saison 2022/23 mussten dafür die Entscheider Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic beim FC Bayern gehen. Gerade Kahn lobte Hoeneß nun ausdrücklich. Dieser habe „als Spieler ungeheure Verdienste“ für den Klub geleistet „und die werden auch keinen Millimeter kleiner geredet“, beteuerte Hoeneß – und stellte gar klar: „Die Tür beim FC Bayern steht ihm immer offen.“
Unterdessen träumt Hoeneß weiter von einem Transfer von Florian Wirtz zu den Bayern. „Wenn neben Jamal Musiala vielleicht auch irgendwann mal der Wirtz beim FC Bayern spielt, dann können wir noch ruhiger in die Zukunft schauen“, sagte der 73 Jahre alte Ehrenpräsident des deutschen Rekordmeisters dem Nachrichtenportal t-online und betonte: „Er ist sicherlich ein Spieler, den wir nicht aus dem Auge lassen sollten.“
Wirtz besitzt bei Meister Bayer Leverkusen noch einen Vertrag bis 2027, sein Marktwert liegt bei 140 Millionen Euro. Hoeneß hat den 21-Jährigen dennoch weiter im Hinterkopf. „Wenn ich einen Traum haben darf, dann würde ich sagen, dass Florian Wirtz zum FC Bayern muss“, sagte er.
Besonders das Zusammenspiel zwischen Wirtz und Jamal Musiala in der Nationalmannschaft habe ihn beeindruckt. „Das war ja Traumfußball. Das ist genau das, was wir in Zukunft sehen wollen“, so Hoeneß. Bei der angestrebten Vertragsverlängerung mit Musiala sieht Hoeneß den FC Bayern derweil auf einem guten Weg. „Die Gespräche sind in einem guten Zielkorridor“, sagte er.
− dpa