1:1 gibt der Konkurrenz wieder Hoffnung
Gladbacher Sommer-Märchen in München – Bayern hilft auch Rammbock de Ligt nicht

28.08.2022 | Stand 28.08.2022, 16:51 Uhr

Und wieder nix: Thomas Müller scheitert bei einer Kopfball-Chance am überragenden Gladbacher Torwart Yann Sommer. −Foto: M.i.S.

Die beachtliche Summe von 67 Millionen Euro hat der FC Bayern für seinen neuen Abwehrchef Matthijs de Ligt ausgegeben. Und dann kommt der Neuzugang von Juventus Turin bei seinem Heimbdebüt für den deutschen Fußball-Rekordmeister als Mittelstürmer von der Bank.

Beim 1:1 im Bundesliga-Spitzenspiel schmiss Trainer Julian Nagelsmann den kernigen Niederländer in der 85. Minute als seinen letzten Joker rein, um doch noch irgendwie das Siegtor zu erzwingen.

Und der Aushilfsstürmer hätte beinahe sogar abgeliefert. Seinen wuchtigen Volleyschuss in der Nachspielzeit parierte Gladbachs Teufelskerl Yann Sommer jedoch. Nagelsmanns Notlösung in der Ära nach Robert Lewandowski hätte fast gegriffen.

„Gladbach hat unfassbar tief verteidigt, viel tiefer als in den letzten zehn Minuten ging es nicht mehr“, schilderte der Münchner Coach: „Matthijs ist unser kopfballstärkster Spieler im Kader. Es gibt wenige Stürmer in Europa, die so kopfballstark sind wie er. Und auf der Bank hatten wir keinen kopfballstarken Spieler mehr.“ De Ligt nahm die Rolle an, eine Neuheit war sie nicht für ihn. „Ja, ich habe das früher schon bei Ajax ein paar Mal gemacht in den letzten Minuten“, erzählte er. Zu gerne hätte er getroffen. Aber da stand, wie im ganzen Spiel, ein Yann Sommer im Weg. Gladbachs mitgereiste Fans feierten ihren Mann des Spiels lautstark. „Yann Sommer, oho“, skandierten sie nach dem Schlusspfiff. Christoph Kramer dichtete sogar einen kleinen Reim auf den famos haltenden Schweizer, der mit 19 abgewehrten Torschüssen so viele Paraden zeigte wie kein Bundesliga-Torwart seit Beginn der Datenerfassung 1992. Und Thomas Müller stöhnte: „Das kennen wir ja nicht anders, dass der Yann Sommer gegen uns immer das beste Spiel des Jahres macht. Er war auch bei den großen Dingern immer zur Stelle.“ Nur einmal war Gladbachs Held ohne Abwehrchance, beim späten 1:1 von Leroy Sané. Marcus Thuram hatte nach einem Blackout von Bayern-Verteidiger Dayot Upamecano zur überraschenden Gladbacher Pausenführung getroffen (43.). Und dank Sommer schöpft Bayerns Bundesliga-Konkurrenz wieder Hoffnung.