Bayerns Kaderplanungen
Das Münchner Vertrags-Domino: Joshua Kimmich will’s wissen

14.01.2025 |

Jubelt er weiter für Bayern? Joshua Kimmich. − Foto: imago images

Jamal Musiala, sagte Vincent Kompany vor wenigen Tagen, „gehört zur Kategorie der Spieler, die man nicht eins zu eins zu ersetzen kann“.

So gesehen dürfte es den Trainer des FC Bayern freuen, wenn der Nationalspieler seinen grippalen Infekt noch so weit überwinden kann, dass er am Mittwoch im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim (20.30 Uhr/Sky) wieder zur Verfügung steht. „Sicher ist das noch nicht“, sagte Kompany am Dienstagvormittag, aber „wenn er wieder im Kader ist, wäre das gut.“

Dass Musiala mit dem Prädikat „besonders wertvoll„ versehen ist, hat freilich nicht nur Auswirkungen auf die Gegenwart des Herbstmeisters, sondern auch auf die Zukunft. Und nicht nur auf seine ganz persönliche. Die Vertragsverhandlungen mit Musiala laufen – und sie beeinflussen nebenbei auch die Gespräche mit einem weiteren Unersetzbaren, dessen Vertrag am Ende der Saison ausläuft: Joshua Kimmich.

Kimmich spielt eine ausgezeichnete Saison, er hat nun auch öffentlich mitgeteilt, dass die Wahrscheinlichkeit, dass er seinen Vertrag in München verlängert, nun „deutlich größer“ ist als im vergangen Sommer, es gebe für ihn „gute Gründe, um zu verlängern„. Noch aber befindet sich Kimmich in einer Phase des Abwägens, er will absehen können, wo er „in den nächsten drei, vier Jahren den größten Erfolg“ hätte.

Kimmich ist 29 Jahre alt, er befindet sich nach eigener Aussage in einer „entscheidenden Phase seiner Karriere“. Auf den Fortgang seiner Laufbahn haben nun zweifelsohne auch die Vertragsgespräche mit Musiala einen Einfluss. Es sei, sagte Kimmich, „definitiv ein Faktor“, wie der Kader des FC Bayern in den kommenden Jahren aussehe, „da spielt natürlich eine Rolle, was der eine oder andere macht“.

Sportvorstand Max Eberl verhandelt derzeit mehrgleisig. Mit Alphonso Davies, mit Kimmich, mit Musiala – und angeblich auch mit Christopher Nkunku. Der 27 Jahre alte Franzose soll sogar schon zur Rückrunde vom FC Chelsea kommen und in München einen längerfristigen Vertrag erhalten, wie unter anderem Sky berichtet. Nkunku spielte von 2019 bis 2023 für RB Leipzig, war Bundesliga-Torschützenkönig.

Ob dies ein Signal wäre, auf das Kimmich wartet? Noch im vergangenen Sommer schien es, als müsse er sich womöglich umorientieren, zumal nach der 50 Millionen Euro teuren Verpflichtung von Joao Palhinha. Beinahe zeitgleich ließ Sportvorstand Max Eberl Sätze fallen, die Kimmich als mangelnde Wertschätzung interpretieren konnte: Auch er, war aus den Aussagen herauszulesen, sei nicht unverkäuflich.

Unter Trainer Kompany ist der Immer-Spieler Kimmich als Stratege im Mittelfeld nicht mehr wegzudenken. Doch wer in Zukunft neben und vor ihm spielt, würde er schon ganz gerne wissen. Unterschreibt also Musiala, wird wohl Kimmich bald folgen. Doch womöglich löst das Domino auch Davies aus: Auch bei ihm sind die Verhandlungen dem Vernehmen nach weit gediehen – und er gilt als Kumpel von Musiala.

Und was sagt der Sportdirektor, der gemeinsam mit Eberl auch die auslaufenden Verträge von Manuel Neuer, Thomas Müller und Leroy Sané im Blick haben muss? „Das wichtigste für uns ist“, sagte Christoph Freund, „dass wir die Spiele gewinnen. Und dafür haben wir eine richtig gute Energie.“