Kein wenig aussagekräftiges Testspiel, sondern das erste Pflichtspiel im Rahmen der Qualifikation für die Hauptrunde des Toto-Pokals – etwas Idealeres kann dem Fußball-Bayernligisten SV Fortuna und dem Landesligisten TSV Kareth-Lappersdorf eineinhalb Wochen vor dem Punktspielauftakt nicht passieren.
Am Donnerstagabend um 19 Uhr treffen die Lokalrivalen auf Kareths Höhen aufeinander. Für beide Mannschaften ist es quasi die erste von zwei Generalproben für den Ligaauftakt. Die finalen gehen am Sonntag über die Bühne: Die Fortuna beim Landesligisten Sturm Hauzenberg, unterdessen gastiert Kareth beim Regensburger Bezirksligisten FSV Prüfening.
Derby mit besonderem Reiz
Das Derby hat dieses Mal einen zusätzlichen Reiz: Beide Teams gehen mit einem neuen Trainer in die Saison. Bei den Regensburgern hat Arber Morina den langjährigen Coach Helmut Zeiml abgelöst, beim TSV hat Serkan Aygün den ebenfalls lange wirkenden Michael Kirner beerbt. Was Morina und Aygün überdies eint: Die Vorgänger haben mit dem historisch besten Abschneiden in der Vereinsgeschichte eine maximale Duftmarke hinterlassen. Als Aufsteiger gelang der Fortuna – über den Umweg der Relegation – der Klassenverbleib in der Bayernliga, derweil kamen die Lila-Weißen als Landesliga-Fünfter ins Ziel.
Apropos Abschneiden: Zuletzt gab es für Kareth in den Derbys heftig eins auf die Mütze. Zu gemeinsamen Landesliga-Zeiten mit 0:4, 1:5, 0:5 sowie ein 0:4 im Pokal. Zuvor konnten die Lila-Weißen im September 2021 an der Isarstraße mit einem 1:1 zumindest einen Zähler ergattern. Das letzte Erfolgserlebnis datiert vom 6. April 2018: Ein 3:2-Heimsieg. Als Torschützen trugen sich vor gut sechs Jahren übrigens Stefan Wimberger sowie die Brüder Chris und Sigi Ludwig respektive Mario Cieslik und Nizar Klica ein. Keiner aus diesem Quintett ist noch in Diensten.
Da Silva-Freundorfer kommt von Bundesliga-Nachwuchs
Die Fortuna hat bisher vier Vorbereitungsspiele bestritten und alle gewonnen: 4:2 beim Bezirksligisten VfB Bach, 4:0 gegen den Landesliga-Aufsteiger FC Passau, 2:0 gegen Bezirksliga-Neuling FC Raindorf und vorigen Samstag ein 6:0 über den Neu-Landesligisten FC Kosova Regensburg. In den Tests durften sich alle fitten Spieler des 27er-Kader, davon vier Torhüter, zeigen. Am gestrigen Mittwoch vermeldete das Portal FuPa mit Neuzugang Lukas da Silva-Freundorfer von der Bundesliga-U19 des FC Augsburg die Nummer 28. Der 19-Jährige stammt aus Wenzenbach und war vor seiner Zeit in Augsburg unter anderem in der Jugend des SSV Jahn – und auch beim TSV Kareth-Lappersdorf aktiv. Bis dato waren die Grün-Weißen immer mit einem schmalen Kader unterwegs, zwölf Neuzugänge sorgen nun für eine XL-Truppe. „Die vielen Neuen werden Druck auf die bisherigen Stammkräfte ausüben“, freut sich der Sportliche Leiter Hans Meichel.
Die Frage nach der Startelf
Mit welcher Startelf in etwa Morina ins Spiel gehen wird, darüber will sich Meichel nicht auslassen. Fest steht indes, dass Keeper Nico Wagner, Marcel Onwudiwe, Martin Sautner, Julian Michel (alle verletzt) und Tobias Zöllner (Urlaub) fehlen. „Ich bin gespannt, wie wir uns präsentieren, natürlich wollen wir im Pokal eine Runde weiterkommen“, so Meichel.
Wie die Fortuna hat auch Kareth vier Testspiele hinter sich. Dem 2:4 bei Bayernliga-Aufsteiger SpVgg Weiden folgte ein 2:2 beim Bezirksligisten TSV Bad Abbach sowie beim Bulmare-Cup ein 6:0 über den Bezirksligisten FC Schlicht und tags darauf ein 2:1-Sieg im Finale gegen den Landesliga-Absteiger FC Tegernheim.
„Kein Spaziergang“ für Fortuna
Trainer Aygün verfügt wie sein Kollege Morina über 24 Feldspieler. Als Neuzugänge konnten Jonas Huber (TB Roding) und Simon Fuchs (Tegernheim) sowie von der eigenen Jugend Felix Bomber begrüßt werden. „Meines Erachtens ist ein so großer Kader zwingend notwendig, dann tun dir wie letzte Saison sieben oder acht Ausfälle nicht so weh“, urteilt der Sportliche Leiter Matthias Bösl. Deren fünf sind jetzt im Derby zu verkraften: Felix Zillner, Christof Ostermayr, Daniel Oppelt, Raphael Kreitmeier und Jonas Huber (alle verletzt). „Wir nehmen das Spiel sehr ernst, für die Fortuna soll das kein Spaziergang werden“, kündigt Bösl entschlossen an. Es solle schon ein bissl wehtun, auf Kareths Höhen zu spielen.