Man muss kein Fußball-Prophet sein, um vorherzusagen, dass der TV Velburg (aktuell Platz 13 mit 15 Punkten), SV Lupburg (Platz 12 mit 15 Punkten) und der FC Beilngries (Tabellenschlusslicht mit elf Punkten) die Abstiegs- und Relegationsplätze in der Fußball-Kreisliga, Gruppe 2 Regenburg wohl unter sich ausmachen werden.
Steinsberg und Oberndorf-Matting haben als Nächstplatzierte schon neun, beziehungsweise zehn Punkte mehr auf ihrem Konto. Etwa zwei Drittel der Spiele sind zur Winterpause absolviert, eine gute Gelegenheit also, um Zwischenbilanz zu ziehen, wie es um den Aufsteiger bestellt ist.
Nur eine kurze Sommerpause durch Relegation
Daniel Burger ist seit Saisonbeginn der verantwortliche Übungsleiter beim TVV. Die Probleme zeichneten sich für ihn schon bei seinem Dienstantritt ab, dennoch aber habe er die Aufgabe mit Zuversicht übernommen.
„Eine viel zu kurze Sommerpause für die Spieler, bedingt durch die Aufstiegsrelegation, ein eigentlich zu kleiner Kader, dann das aneinander gewöhnen an sich, eine eher durchwachsene Vorbereitung, wo schon immer auch wieder Spieler verletzungs- oder urlaubsbedingt fehlten und dann in der Vorbereitungsphase gleich Niederlagen gegen zwei A-Klassisten (Hörmannsdorf und Parsberg II) als absolute Negativ-Highlights“, resümiert Burger.
Umso überraschender dann der gute Saisonauftakt mit dem 2:2-Unentschieden im Kirchweihmontagsspiel gegen den TSV Dietfurt, in dem auch ein Sieg möglich gewesen wäre. Nach zwei Niederlagen, wo die Mannschaft ebenfalls nicht enttäuschte, folgte der Auswärtssieg beim FC Beingries. „Vier Punkte aus den ersten vier Begegnungen, mehr recht als schlecht“, so der Coach.
Schwächephase nach ordentlichem Saisonauftakt
Nach weiteren zwei Niederlagen dann der Heimsieg gegen Sinzing, sieben Punkte – die „direkten Konkurrenten“ hatten zu diesem Zeitpunkt weniger. Dann folgten „Wochen des Grauens“ für die Velburger: sieben Begegnungen mit sechs Niederlagen und nur einem Unentschieden, der Satz von der „Schießbude der Liga“ machte die Runde.
Der TVV kassierte zu viele Gegentore, darunter auch eine 0:3-Heimniederlage gegen Lupburg. Es war die Zeit, als Burger oftmals nur mehr mit dem „letzten Aufgebot“ antreten konnte und selbst Spieler aktiviert wurden, die eigentlich ihre Fußballstiefel schon an den Nagel gehängt hatten.
Doch es gab auch Lichtblicke, mit Markus Vatter und Tobias Ferstl kam der „80 Jahre Sturm zurück“, zwei altgediente Velburger Fußballhaudegen schnürten noch einmal ihre Stiefel. Ein Ruck ging durch die Mannschaft. Zwei sowohl knappe wie auch unnötige 0:1-Niederlagen in Dietfurt und gegen Steinsberg läuteten den Umschwung ein.
Winterpause unterbricht das Formhoch
Und als dann auch noch der langzeitverletzte Sebastian Schmaußer wieder mit dabei war, ging es nur noch bergauf. Aus den letzten drei Begegnungen holten die Velburger sieben Punkte und es gab nur mehr zwei Gegentore – die Winterpause ist zu früh gekommen, wer weiß, was noch möglich gewesen wäre? Dennoch ist Burger froh, dass die Spieler jetzt eine längere Pause haben, nach der dann mit Jonas Pürzer und Felix Pöller zwei weitere Akteure wieder mit im Kader sein werden.
Der Velburger Coach ist realistisch, was die restlichen Spiele anbelangt. „Aufgrund der zuletzt gezeigten Leistungen – an diese müssen wir anschließen können – und der Aussicht, dass wir nach der Winterpause drei zusätzliche Spieler im Kader haben werden, habe ich ein durchaus positives Gefühl, das wir den Klassenerhalt schaffen können“, sagt Burger und verweist auch auf das Restprogramm.
Auswärts bislang meist gute Leistungen
Der TV Velburg hat noch eine Nachholbegegnung gegenüber der direkten Konkurrenz (zu Hause gegen Painten), sodass drei Auswärtsbegegnungen fünf Heimspielen gegenüberstehen. Ob dies ein Vorteil ist, muss sich zeigen: wenn der TVV Velburg im bisherigen Saisonverlauf enttäuscht hat, dann in den Heimbegegnungen, auswärts hat die Mannschaft mit einer Ausnahme (1:6 in Painten) durchwegs gute Leistungen gezeigt, nur eben vergessen, sich auch mit Punkten zu belohnen, wie auch der Trainer nicht unerwähnt lässt.
Die Hoffnung stirbt also zuletzt, vielleicht gelingt es ja diesmal anders als zuvor 2017 und 2019, wo man nach dem Aufstieg jeweils gleich wieder absteigen musste, die Kreisliga zu halten. Verein, Mannschaft und Fans hätten es verdient, sagt nicht nur der Trainer, auch Abteilungsleiter Pascal Meier und Spielleiter Jürgen Drescher sähen ihre Spieler gerne belohnt.