Packendes Meisterrennen
Zwischenbilanz in der Kreisklasse Pfarrkirchen : Alle Höhepunkte, Baustellen – und der Titelkampf

23.11.2024 | Stand 23.11.2024, 12:51 Uhr |
Armin Freund

Sie jagen beide den Tabellenführer Dietfurt: Der SV Malgersdorf (rote Trikots) und die Oberdietfurter Eintracht werden nach der Winterpause alles geben und auf einen Patzer des Spitzenreiters lauern. − Foto: Caroline Wimmer

17 Wochen Winterpause und ein Kampf um die Meisterschaft, der noch lange nicht entschieden ist: Wenn am 22. März 2025 der Ball in der Kreisklasse Pfarrkirchen wieder rollt, ist das Rennen um den Titel offen wie selten zuvor: Die ersten Fünf haben lediglich sechs Punkte Abstand, dazu stecken ab Platz 9 sämtliche Mannschaften mitten im Abstiegskampf.

TSV-DJK Dietfurt (1)
 Der Wintermeister konnte bislang die meisten Siege der Liga (11) holen. In Kombination mit dem besten Sturm (42 Tore) und der besten Abwehr (zusammen mit Schönau nur 19 Gegentreffer) steht man zu Recht an der Spitze. Auch der erste Platz in der Heimtabelle und die Tatsache, dass die Spieler von Trainer Manuel Heindl an allen Spieltagen auf einem der ersten beiden Plätze standen, zeigen, wen es in der Frühjahresrunde zu schlagen gilt.

SV Malgersdorf (2)
 Mit nur drei Niederlagen und dem ersten Platz in der Auswärtstabelle liegt Kreisligaabsteiger Malgersdorf auf Rang 2. Sieben Mal war man in dieser Saison schon auf Rang 1, dass es zum Jahresende nicht für die Tabellenführung reichte, liegt auch an der fehlenden Stabilität in der Defensive. Nur zweimal konnte man ohne Gegentreffer bleiben, was den ein oder anderen Punkt kostete.

SV Eintracht Oberdietfurt (3)
 Trotz der Niederlage im Nachholspiel steht auch die Eintracht noch mitten im Aufstiegsrennen. Das fairste Team der Liga (nur 22 „Gelbe“) verdankt dies auch seiner stabilen Verteidigung, die sechsmal zu Null spielte. Möchte man aber am Ende der Spielzeit auf einem der ersten beiden Plätze stehen, muss man auf Patzer der Konkurrenz hoffen.

TSV-FC Arnstorf (4)
 Ein weiterer Ex-Tabellenführer beendet 2024 auf dem 4. Tabellenplatz. Mehr konnten die Arnstorfer auch deswegen nicht erreichen, weil man keinen Sieg gegen eine Mannschaft aus den Top 5 der Tabelle erspielen konnte. Der höchste Sieg in diesem Jahr geht auf das Konto des TSV, als man gleich am ersten Spieltag Stubenberg mit 8:1 wieder nach Hause schickte. Sowohl auswärts als auch zu Hause konnte man gleich viele Punkte (14) einheimsen.

SpVgg Haberskirchen (5)
 Die vierte Mannschaft, welche diese Spielzeit an der Spitze stand, kommt aus Haberskirchen. Langweilig wurde es bei den Spielen der „Umsiedler“ aus der Kreisklasse Dingolfing in dieser Runde bisher nicht. So steht unter anderem das höchste Remis der Klasse (5:5 gegen Stubenberg) in der Vita der Mannschaft um Toptorjäger Matthias Denk (12 Saisontreffer). Die offensive Qualität zeigt sich auch darin, dass die Spielvereinigung in nur einem Spiel keinen eigenen Treffer erzielen konnte. Mit 30 Gegentreffern liegt man am unteren Ende der Tabelle – mit ein Grund für die aktuelle Platzierung.

FC Julbach- Kirchdorf (6)
 Mit bisher 31 eingesetzten Spielern hat „JuKi“ mit Abstand die meisten Spieler aller Teams aufs Feld geschickt. Bei diesen vielen Rochaden in der Startelf verwundert es nicht, dass der FC viele Punktverluste gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte und teilweise deutliche Niederlagen gegen Topteams hinnehmen musste. Auch blieb man in fünf Spielen ohne eigenen Treffer, was zusammen mit Tann den Höchstwert aller Teams darstellt. Mit etwas mehr Konstanz wäre bestimmt mehr drin gewesen.

FC Dornach (7)
 Durch einen starken Jahresendspurt mit acht Spielen ohne Niederlage, davon viermal zu Null, zeigte der FC zuletzt, warum man in der vergangenen Saison lange im Aufstiegsrennen war. Ohne den schlechten Saisonauftakt mit null Punkten aus den ersten drei Spielen wäre daher für die Truppe von Stefan Seidl mehr drin gewesen. In der Rückrundentabelle steht man bereits auf Platz eins. Kann man diese Form ins neue Jahr bringen, ist vielleicht noch etwas in Richtung Relegation möglich.

SV Schönau (8)
 Das jüngste Team der Liga, mit im Schnitt 23,91 Jahren, stellt mit nur 19 Gegentreffern die beste Abwehr der Liga und konnte sogar 8 Spiele ohne Gegentreffer beenden, was den Topwert der Klasse ausmacht. Auf der anderen Seite des Spielfeldes kamen allerdings die Schwächen zutage, den mit nur 18 erzielten Toren ist man offensiv von allen Mannschaften am harmlosesten. Auch belegt man in der Fairnesstabelle den letzten Platz, was auch der jugendlichen Ungestümheit geschuldet sein kann. Resultat ist ein Platz im Mittelfeld. Schafft es der SV, sich in oben genannten Punkten zu verbessern, kann man unter Umständen noch oben ein Wort mitsprechen.

SG Stubenberg (9)
 Der Aufsteiger tat sich zu Beginn etwas schwer in der neuen Spielzeit. Doch nach der höchsten Saisonpleite und dem verlorenen Inntalderby steigerte sich die Mula-Truppe: Bis auf das Duell gegen Thanndorf hat man bisher keinen direkten Vergleich gegen einen direkten Konkurrenten verloren, was auch an der Heimstärke der SG liegt. Bekommt man nun noch die Defensive (43 Gegentreffer) und die Undiszipliniertheiten (8 Feldverweise) in den Griff, ist der Klassenerhalt durchaus möglich.

ESV Mitterskirchen (10)
 Der ESV zeigte nach dem durchwachsenen Saisonstart, dass man immer noch seine Berechtigung für die Kreisklasse besitzt: Mit einem Jahresendspurt, in dem man seit fünf Spielen ungeschlagen ist. Wenn man nun noch die vielen Remis vermeiden kann (fünf Unentschieden) steht dem Klassenerhalt fast nichts mehr im Weg.

SG Johanniskirchen (11)
 Ebenfalls fünf Remis stehen auf der Habenseite der SG Johanniskirchen. Da ist es auch nicht verwunderlich das „Joki“ erst am siebten Spieltag den ersten Saisonsieg feiern konnte. Ein Grund dafür waren jedoch auch die vielen Undiszipliniertheiten. Zehnmal wurden SG-Spieler des Feldes verwiesen – Höchstwert der Liga. Wenn Johanniskirchen weiterhin offensiv so konstant trifft (nur zweimal ohne eigenen Treffer) und die Defensive mit Neuzugang Thomas Obermeier verbessern kann, sollte das Saisonziel Klassenerhalt realisierbar sein.

DJK Thanndorf (12)
 Der Saisonauftakt verlief für die DJK Thanndorf verhältnismäßig gut und man stellte sich bereits auf eine etwas ruhigere Saison ein. Dann aber kam der Bruch und man konnte nur noch einen Punkt aus den letzten sechs Spielen im Jahr 2024 holen. Der Grund dafür dürfte in der Abwehr liegen. 43-mal mussten die DJK-Torhüter hinter sich greifen und in den 16 Spielen konnte auch nur einmal zu Null gespielt werden. Die Zuschauer der Thanndorfer konnten im Schnitt 4,5 Tore pro Spiel bewundern. Mit etwas weniger Spektakel könnten die Jungs von Trainer Dominik Duschl aber durchaus noch die benötigten Punkte sammeln können.

TSV Massing (13)
 Das älteste Team der Liga (27,85 Jahre) hat nicht nur die meisten Gelben Karten (50 Stück) aller Teams verursacht, sondern auch als einziger Verein in keinem Spiel eine weiße Weste nach Hause gebracht. Auch zu Hause konnte man erst vier Punkte holen, was den letzten Platz in Heimtabelle bedeutet und insgesamt den vorletzten und damit einen Abstiegsplatz. Einen Lichtblick gibt es für Massing jedoch, denn offensiv konnte man bis auf ein Spiel immer ein Tor erzielen. Der Fokus für die Wintervorbereitung sollte daher klar auf der Abwehrarbeit liegen.

SG Tann-Reut (14)
 Die wenigsten Siege (2), die meisten Niederlagen (12), in fünf Spielen ohne eigenen Treffer und darüber hinaus kein Sieg mehr seit Spieltag 3. Das Team mit dem bisher einzigen Trainerwechsel in dieser Saison steht nicht ohne Grund am Tabellenende. Nur mit einem überdurchschnittlichen Frühjahr 2025 wird sich der Gang in die A-Klasse, bei bereits 7 Punkten Rückstand zum ersten Relegationsplatz, noch verhindern lassen. Etwas Erfahrung könnte der zweitjüngsten Mannschaft der Kreisklasse hierzu bestimmt guttun.