Neustart nach Abstieg
Ziele und Personal: So will Manuel Mörtlbauer bei Schalding II den Umbruch meistern

05.06.2024 |

Für den SV Schalding hat Manuel Mörtlbauer neben vielen Bezirksliga-Einsätzen auch 27 Spiele in der Regionalliga absolviert. Nach einem dreijährigen Gastspiel als Spielertrainer in Handlab kehrt er nun als Trainer der U23 nach Schalding zurück. − Foto: Lakota

Die Rückkehr nach Schalding beginnt mit einer Zwangspause. Zumindest sportlich betrachtet. Bei seinem letzten Auftritt im Trikot des FC Hanlab-Iggensbach hat sich Manuel Mörtlbauer am Knie verletzt, das Innenband ist gerissen, auch den Meniskus hat es erwischt. Ob eine Operation nötig ist, wird ein Termin bei einem Kniespezialisten zeigen, als Spieler muss Mörtlbauer aber in der Vorbereitung zunächst definitiv passen. Langweilig wird dem 31-Jährigen deshalb aber nicht. Im Gegenteil. Mörtlbauer muss als Coach beim SVS II einen kompletten Neustart managen.

Neben der ersten Mannschaft muss auch die Schaldinger Zweite einen Abstieg verkraften, die U23 läuft in der neuen Saison erstmals seit vielen Jahren wieder „nur“ in der Kreisliga auf. Mehrere Spieler haben den Verein verlassen, darunter auch ambitionierte Talente aus der U19-Landesliga-Mannschaft. Bange ist Mörtlbauer deshalb aber nicht. Er sieht den Abstieg auch als Chance, noch mehr junge Akteure frühzeitig in den Herrenbereich zu integrieren.

„Wir wollen eine ganze enge Verzahnung aus U19 und U23. Alle Spieler des älteren A-Jugend-Jahrgangs werden die Möglichkeiten bekommen, die Vorbereitung bei der U23 zu absolvieren und natürlich dann auch bei uns zu spielen“, sagt der Coach und erklärt seine Philosophie: „Das Wichtigste ist, dass die jungen Spieler genug Einsatzzeit haben, sie müssen Fußball spielen. Gerade für ambitionierte Talente finde ich es aber gut, wenn sie im älteren A-Jugend-Jahrgang schon bei den Herren auflaufen. Nach einem weiteren Jahr in der U23 müssen sie dann eigentlich den Sprung nach oben schaffen.“

Als junger Spieler sei man auch in der Kreisliga sehr gefordert, urteilt Mörtlbauer und fügt mit Blick auf die neue Spielklasse an: „Ich freue mich auf die Kreisliga. Es gibt viele spannende Derbys und auch sportlich ist das Niveau sehr ansprechend.“ Nicht zuletzt deshalb gibt es beim SVS auch keine sofortige Wiederaufstiegsvorgabe. „Wir stehen vor einem Umbruch und wollen ohne den ganz großen Druck junge Spieler fördern. Wenn wir im vorderen Mittelfeld dabei sind, wäre das in Ordnung. Langfristig wollen wir aber natürlich schon zurück in die Bezirksliga“, sagt Mörtlbauer.

Der regionalligaerfahrene Defensivspieler ist neben Jakob Knecht (18) aus Aidenbach bisher der einzige externe Neuzugang. Zusammen mit Co-Trainer Manuel Mikolaiczyk und einigen Spielern aus dem aktuellen Kader wie Dominik Götzer, Sebastian Sommer oder Simon Würzinger will man eine Achse bilden, an deren Seite dann junge Talente wirbeln sollen. Zum Beispiel Philipp Dorfer, der aus der U19 fest in der Kader der U23 rückt. Unterstützt wird das Trainerduo bei seiner Arbeit von Teammanager Lukas Käser. Auch mit den U19-Trainern Julian Hobelsberger und Maximilian Emmer sei man in engem Austausch, betont Mörtlbauer.

Verlassen werden die Schaldinger Florian Schabel und Julian Fröhler (beide Garham), Sebastian Bauer (Tittling), Lukas Ebner (Künzing) sowie die Nachwuchsspieler Florian Seibold, Fabian Reischl (beide Hauzenberg), Nico Roll (Garham) und Michael Höfer (Hutthurm). Daniel Mikolaiczyk wird wohl eine fußballerische Pause einlegen.

„Ich denke, die Spieler sind nicht allein wegen des Abstiegs gegangen“, sagt Mörtlbauer, der nach seiner Rückkehr zum SVS auch als Koordinator für die Jugendteams ab der U15 fungiert. Ziel sei es, künftig wieder mehr auf eigene Spieler zu setzen, die U23 soll wieder zu eine „richtigen“ Mannschaft, eine eingeschworene Truppe werden, wie es Schalding bei seiner Zweiten lange hatte.