TV-Fußballer stellen sich neu auf
„Unfassbar um mich bemüht“: Josef Gsödl trainiert Freyung ein drittes Mal – Basti Butscher wird „Co“

19.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:24 Uhr

Freuen sich auf die gemeinsame Arbeit für den TV: (von links) der Sportliche Leiter Tobias Irlesberger, Josef Gsödl, Bastian Butscher, TV-Vorstand Simon Loizenbauer und Johannes Kern, Teammanager der SG Freyung II. −Foto: Verein

Es sind turbulente Tage für die Fußballer des TV Freyung, die in der Kreisliga Passau mitten im Abstiegskampf den Trainerrücktritt von Julian Blöchl verkraften müssen. Daher ist der sportliche Leiter Tobias Irlesberger (37) froh, dass er den Spielern am Dienstag eine gute Nachricht verkünden konnte: Josef Gsödl (57) wird im Sommer Trainer beim TV, als Co-Spielertrainer konnten die Kreisstädter Bastian Butscher (30, SV Riedlhütte) verpflichten.

Josef Gsödl gesteht ehrlich: Es sei „schwer zu erklären“, warum er ab Sommer eine dritte Amtszeit als Trainer beim TV Freyung annimmt. Den TV-Fußballern droht der Abstieg in die zweitniedrigste Klasse, wo die Kreisstädter zuletzt 1981 spielten. Gsödl, aktuell noch Coach der DJK Karlsbach, kehrt trotzdem ans Oberfeld zurück – aus tiefer Verbundenheit und weil er im Verein Strukturen sieht, die „auf Sicht“ erfolgreichen Fußball möglich machen.

Die Entscheidung, dass Gsödl nach dieser Saison in Karlsbach seine Zelte abbricht, war Anfang Februar erst wenige Minuten öffentlich geworden, da klingelte sein Telefon und am anderen Ende der Leitung war der TV Freyung. In dessen Trikots lernte der junge Gsödl das Fußball spielen, später trainierte der frühere Bayernliga-Spieler (Spvgg Unterhaching, Spvgg Plattling, 1.FC Passau) nach seiner aktiven Laufbahn jahrelang am Oberfeld. Zuletzt 2016. Nun fragte der sportliche Leiter Irlesberger an, ob er die TV-Fußballer wieder übernehmen möchte. Der 57-Jährige sagte zu – nach reiflicher Überlegung.

Ein vorzeitiger Amtsantritt kommt für Gsödl nicht in Frage

„Der TV hat sich unfassbar um mich bemüht und mir sehr viel Zeit gegeben, eine Entscheidung zu treffen“, berichtet Gsödl. Er weiß, dass der Kreisstadt-Klub in keiner einfachen Situation steckt, „aber in der Jugendarbeit sei einiges passiert und es gibt Strukturen, die auf Sicht kleine Schritte in die richtige Richtung möglich machen“, erläutert der künftige Coach, der die Mannschaft auch im Falle des Abstiegs in die Kreisklasse übernehmen würde. In der Fußball-Abteilung des TV wird es mit Blick auf die nächste Spielzeit weitere Veränderungen geben, deutet Tobias Irlesberger an – ohne Details zu nennen. Nur so viel: „Wir werden uns breiter aufstellen.“

Nach dem Rücktritt von Julian Blöchl steht der Kreisligist aktuell ohne Trainer da. Eine Lösung für den Saisonendspurt ist nach Auskunft von Irlesberger noch nicht spruchreif, Gsödl steht selbstredend bereits in Kontakt mit den TV-Verantwortlichen, aber ein vorzeitiger Amtsantritt kam für ihn nicht in Frage, obwohl sein aktuelles Team fernab von Auf- und Abstiegskampf in der Kreisklasse Freyung im gesicherten Mittelfeld der Rangliste steht. „Ich bin bis 28. Mai Trainer in Karlsbach“, formuliert Gsödl darauf angesprochen.

„Vielleicht hilft es den Spielern im Abstiegskampf“



Dennoch hofft der 57-Jährige, dass er in gewisser Weise Einfluss auf das Geschehen in Freyung hat. „Ich bin mir sicher, dass die jetzige Situation eine mentale Geschichte ist und im Abstiegskampf spielt der Kopf immer eine wichtige Rolle. Vielleicht hilft es den Spielern, wenn sie jetzt wissen, dass die Zukunft geregelt ist“, meint er. Der künftige Coach wünscht sich natürlich, im Sommer eine Kreisliga-Mannschaft trainieren zu dürfen. „In jedem Fall aber freue ich mich auf die Aufgabe, es fühlt sich ein bisschen wie heimkommen an“, schiebt Josef Gsödl hinterher. Nicht nur er hofft, dass die turbulenten Tage am Oberfeld bald der Vergangenheit angehören.