Zwei kriselnde Umsiedler
SV Winzer und DJK Neßlbach: Seit der Umgruppierung von der Passauer in die Straubinger Kreisliga ist der Wurm drin

13.09.2024 | Stand 13.09.2024, 11:38 Uhr |
Franz Nagl

Noch ist der Wurm drin: Der SV Winzer (um Andreas Langner, rechts im Spiel beim TSV Lindberg) muss sich noch akklimatisieren an die Kreisliga Straubing. − Foto: Frank Bietau

Sie kamen gemeinsam aus der Passauer Kreisliga, spielten beide eine ordentliche Runde. Die DJK Neßlbach schloss auf Platz acht, der benachbarte SV Winzer sogar auf Platz vier ab. Beide an der Donau gelegenen Teams wurden diese Saison in die Kreisliga Straubing umgruppiert und finden sich beide, nicht unbedingt erwartet, im Tabellenkeller wieder.

Lediglich der SV Winzer kann auf eine jüngere Zeit im Kreisoberhaus Straubing zurückblicken. Nach dem Aufstieg aus der Kreisklasse Deggendorf 2022 legte der Klub eine famose Runde hin und schloss auf einem starken vierten Platz ab. Die DJK Neßlbach ging zuletzt in der Saison 2016/17 im Kreis Straubing auf Punktejagd. Am Ende leider erfolglos. Rang zwölf bedeutete den Abstieg in die Kreisklasse.

„Liga hat uns einiges an Akklimatisierungszeit abverlangt“



Erinnerungen an damals werden wohl bei den Anhängern der DJK zurzeit wieder hochkommen. Nach sieben Spieltagen wurden lediglich fünf Punkte eingesammelt. Zumindest gelang am vergangenen Wochenende mit einem 3:1-Sieg gegen das Schlusslicht SV Perkam der erste Saisonsieg. Dennoch kann in Neßlbach noch lange nicht von einer entspannten Situation geredet werden. Hoffnung keimt trotzdem auf. „Mittlerweile haben wir uns ein bisschen gefangen und konnten endlich den ersten Sieg einfahren. Kadertechnisch waren wir zum Start recht dünn aufgestellt. Mittlerweile ist es auf einen normalen Stand zurückgegangen, wenngleich wir im letzten Spiel mit Thomas Obernhuber und Max Weber wieder zwei Ausfälle beklagen müssen“, sagt der Sportliche Leiter der „Nesslbecka“, Andreas Sitzberger. Ist etwa die Luft für die DJK in der Kreisliga Straubing dünner? „Die Liga hat uns einiges an Akklimatisierungszeit abverlangt“, verrät der Sportchef, der sich aber schwer tut die Kreisliga Straubing als stärker oder schwächer einzuschätzen, „da sich die Kreisliga Passau heuer auch wieder wesentlich verändert hat“. Viel mehr liegt Sitzberger daran, den Hebel an die eigene Leistungsfähigkeit anzusetzen. „Wir müssen unsere leichtfertigen Fehler abstellen und an den zuletzt gezeigten Leistungen anschließen. Dann können wir auch in Zwiesel was Zählbares mitnehmen.“

Große Personalsorgen in Winzer



4400 Meter weiter herrscht beim SV Winzer ebenfalls eher schlechte Laune. Nach dem überzeugenden Auftaktsieg gegen den SV Perkam (4:0) kassierte die Elf von Darius Farahmand fünf Niederlagen. Lediglich beim TSV Lindberg (1:1) wurde noch gepunktet. Damit ist der SVW auf den drittletzten Tabellenplatz abgerutscht. Für die erfolgsverwöhnten Winzerer ein völlig neues Gefühl aber noch kein Grund in Panik zu geraten. „Unsere momentane Tabellensituation ist sicherlich an unserer Verletztenliste auszumalen“, unterstreicht Winzers Sportlicher Leiter Michael Wagner. „Wir haben aktuell fast zwei Handvoll Langzeitausfälle. Diese kann man einfach nicht ersetzen. Trotz der ganzen Ausfälle waren wir in keinem Spiel chancenlos, immer auf Augenhöhe“, fährt Wagner fort, der aber auch erkennt, warum die Ergebnisse nicht stimmen. „Wir machen unsere Chancen nicht rein und kriegen die Gegentore zu einfach“, erklärt Wagner. Die Umgruppierung war beim Verein an der Donau kein Thema. „Wir wollen bei jedem Gegner unser bestes Spiel abliefern und die Spiele siegreich gestalten. Da ist es egal ob das in der Kreisliga Passau oder eben jetzt in der Straubinger ist“, sagt der Sportchef.

Auch gegen die Spvgg Plattling hängen die Trauben für die Winzerer wieder hoch. „Plattling ist bestimmt die spielstärkste Mannschaft in der Liga und auch Meisterschaftsfavorit. Unsere jungen Spieler, die jetzt aus der zweiten Mannschaft hochgezogen werden, machen ihre Sache gut und die können wir auch ohne Probleme in die Erste schmeißen. Und warum sollen wir nicht genau in so einem Spiel überraschen und den Bock mal umstoßen“, gibt sich Wagner vorsichtig optimistisch. Die Gäste werden jedenfalls ohne Gastgeschenke anreisen und sich mit Nachdruck an die Fersen von Spitzenreiter Auerbach heften.

Schwarzach – Lindberg: Geht es nach dem momentanen Trend, sind die Schwarzacher wieder mit einem Sieg dran. Der gelang zuletzt immer nach einer Niederlage. Zuletzt verlor die Elf vom Trainerteam Beibl/Hofmann mit 1:3 beim 1.FC Viechtach. Da hat der TSV Lindberg bestimmt etwas dagegen. Die Schreder-Elf befindet sich nach der überragenden Siegesserie in einem kleinen Tief. Viermal infolge blieben die Lindberger sieglos und verloren zuletzt gegen den SV Auerbach deutlich mit 1:4.

DJK Straubing – Neuhausen: Alles andere als gut läuft es bei der DJK Straubing. Ein Sieg ist in dieser Saison erst gelungen, sonst hagelte es nur Pleiten. Der Gast aus Neuhausen kann auch nicht recht mit dem Saisonstart zufrieden sein. Zwar hat die Elf vom Trainer-Duo Lauerer/Karl erst einmal verloren, aber mit vier Unentschieden macht man in der Tabelle keine großen Sprünge. In Straubing peilt der SVN den dritten Saisonsieg an.

Perkam – Viechtach: Der Aufsteiger kommt nicht in die Gänge. Das 1:3 bei der DJK Neßlbach schmerzt sehr und die rote Laterne leuchtet hell auf. Aber jammern hilft den Perkamern nicht. Im Duell der Kreisklassen-Meister müssen Punkte geholt werden. Das denken sich auch die Viechtacher, die ihre mittlerweile fünf Spieltage anhaltende Ungeschlagenenserie fortsetzen wollen.

Bischofsmais – Kirchberg: Beim SV Bischofsmais wechseln sich momentan Licht und Schatten ab. Nach einem Sieg folgte eine Niederlage oder wie zuletzt beim SV Neuhausen-Offenberg ein Remis. Um nicht nach vorne abreißen zu lassen, sollte gegen den SV Kirchberg im Wald wieder ein Dreier eingefahren werden. Trainer Marco Eder kennt den Gegner: „Die Mannschaft von Coach Wagner ist in Sachen Defensivarbeit und Zweikampfstärke weit über Ligadurchschnitt, was sich auch an den wenigen Gegentoren in der Tabelle ablesen lässt“, weiß Eder, der auf der Anlage in Hochbruck ein „intensives Spiel und eine tolle Derby-Kulisse“ hofft. Sein Gegenüber Andreas Wagner sieht die „Niederlage gegen Zwiesel als absolut verdient“, an. „Wir brauchen eine gewaltige Leistungssteigerung. Jeder muss eine Schippe drauflegen.“

Auerbach – Haibach: Eitel Sonnenschein herrscht beim SV Auerbach. Die Gallmaier-Elf thront nach dem überzeugenden 4:1 beim TSV Lindberg über den Rest der Liga. Der SV Haibach ist einer von sieben Vereinen des unglaublich dichten Mittelfeldes der Tabelle. Ein Indiz wie ausgeglichen auch in diesem Jahr die Kreisliga Straubing ist. Längst mauserte sich der Neuling der letzten Saison zu einer gestandenen Kreisliga-Elf, die mit einer Serie von sechs Spielen ohne Niederlage aufhorchen lässt. In guter Erinnerung ist das letzte Duell beider Clubs. Im Mai lieferten sich beide Teams am vorletzten Spieltag ein munteres Scheibenschießen. Am Ende siegten die Gäste aus Haibach mit 6:5.


8. Spieltag / Freitag, 18 Uhr: Schwarzach – Lindberg; Sonntag, 14 Uhr: DJK-SB Straubing – Neuhausen/Offenberg; 15 Uhr: Perkam – Viechtach; 16 Uhr: Bischofsmais – Kirchberg i.W.; 17 Uhr: SC Zwiesel – Neßlbach, Auerbach – Haibach, Winzer – Plattling.

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