1460 Fans sehen Berliner Turniersieg
Rückblick in zehn Zahlen: Das C-Juniorenturnier beim Sonnenland-Cup war wieder ein Spektakel

05.01.2025 |

Mit sieben Siegen sind die Berliner Bubis von Hertha zum Turniersieg beim 24. Sonnenland-Cup marschiert. − Foto: SP4ORT

Mit dem vierten Turnersieg der Hertha „Bubis“ hat das international besetzte C-Juniorenturnier des Sonnenland-Cups am Samstagabend in der Passauer Dreiländerhalle seinen Höhepunkt gefunden. Es war wieder ein Spektakel. Die PNP fasst den langen Turniertag zusammen – in zehn Zahlen:

  

7 Siege und Tore: Turniersieger Hertha BSC Berlin gewann alle Partien (vier in der Vorrunde, drei in der K.o.-Phase) und Bastian Assamo wurde mit sieben Treffern Torschützenkönig. Daher waren sich eigentlich alle einig: Das international besetzte U15-Turnier hat einen würdigen Sieger bekommen.

„Die beste Mannschaft hat gewonnen“, stellte auch Wolfgang Wagner, Vorsitzender der beiden ausrichtenden Vereine SV Schalding-Heining und Spvgg Hacklberg, fest. Der Trainer des Turniersiegers, Konstantinos Kotsfakis, stimmte zu und war stolz auf sein Team: „Hier sind so viele talentierte und begabte Fußballer unterwegs, darum kann man nicht erwarten, den Pokal zu holen. Aber die Jungs haben sich das verdient. Wir wollten dominant auftreten, mit viel Ballbesitz, Offensivgeist und Leidenschaft – dass es zum ganz großen Wurf gereicht hat, freut uns unfassbar“, sagte der 27-Jährige im PNP-Gespräch. Für die Hertha war es nach 2013, 2011 und 2008 der vierte Triumph in Passau und damit ist der Berliner SC nun alleiniger Rekordsieger des U15-Sonnenland-Cups (vor VFB Stuttgart). Am Sonntag wurden die Herthaner beim Partnerturnier in Schärding (Baumit-Juniorcup) Zweiter, verloren das Endspiel gegen Austria Wien im Neunmeterschießen.

Turnierchef Manuel Kirchberger zufrieden



1460 Zuschauer wurden über den ganzen Tag kassiert, bestätigte Turnierchef Manuel Kirchberger und nickte zufrieden. Es waren in den vergangenen Jahren schon mal mehr, aber die Tribüne der Dreiländerhalle war dennoch rund 13 Stunden nahezu voll besetzt. Für Stimmung sorgten inbesondere die feierwütigen Anhänger der Hertha aus dem Hauzenberger Raum, die wie schon im Vorjahr von der Vorrunde an, sangen und sichtlich Spaß hatten.

Lesen Sie auch: Der Turniertag beim Sonnenland-Cup im Ticker zum Nachlesen

Darüber hinaus trieben immer wieder besondere Aktionen das Stimmungsbarometer kurzzeitig in die Höhe: Etwa das Halbfinaltor von Torwart Stefan Koller (SSV Jahn Regensburg) oder der Blitzhattrick von Manchour Febonou (TSV 1860 München) binnen eineinhalb Minuten in der Vorrunde, um nur zwei Beispiele zu nennen.

Schwere Verletzung überschattet Turnier



1 schwere Verletzung hat das Turnier (48 Spiele à zwölf Minuten) überschattet. Im Vorrundenspiel zwischen dem SV Schalding-Heining und Górnik Zabrze erlebten alle in der Dreiländerhalle eine Schrecksekunde, als sich ein Nachwuchsfußballer aus Polen schwer am Sprunggelenk verletzte. Der Jugendliche sollte noch am Samstag im Passauer Klinikum operiert werden und kann bei idealem Verlauf mit seiner Mannschaft, die am Sonntag beim Passauer Partnerturnier in Schärding im Einsatz (Baumit-Cup) ist, nach Hause reisen.

Linktipps:
- Hertha BSC entthront Titelverteidiger Augsburg und ist Rekordsieger beim Sonnenland-Cup
-- Fotos aus der Dreiländerhalle: So fieberten die Fans beim Hallenspektakel mit


180 Helfer waren in etwa beim U15-Turnier im Einsatz, wie die PNP erfuhr. Ihnen und den vielen Sponsoren gebührt der Dank der verantwortlichen Köpfe des Turniers: „Nicht einer ist der Macher des Sonnenland-Cups, es sind die vielen kleinen Rädchen ehrenamtlicher Mitarbeiter, die ineinandergreifen und jedes Jahr einen tollen Turniertag gewährleisten“, sagte Heinz-Günter Kuhls, der das Turnier über 28 Jahre federführend organisierte und sich nun mit 75 Jahren in die Sport-Ruhestand verabschiedet.

Sein Nachfolger Manuel Kirchberger (27) weiß bereits, was den Sonnenland-Cup so groß macht: „Die Vereine aus Schalding und Hacklberg arbeiten Hand in Hand, sind inzwischen sehr gut eingespielt und man muss sich nur einmal in der Halle umsehen, dann sieht man sofort, dass sich der ganze Aufwand lohnt. Es sind wahnsinnig viele Leute, herausragender Fußball – es ist einfach schön, der Region so etwas bieten zu können“, kommentierte der 27-Jährige.

Fortuna Oslo mit der weitesten Anreise



1600 Kilometer und mehr steckten die Talente von Fortuna Oslo in die Dreiflüssestadt zurück. Damit hatten die Norweger die längste Anreise aller 20 Teams, die aus insgesamt fünf Ländern (Deutschland, Österreich, Norwegen, Niederlande und Polen) in die Dreiflüssestadt kamen. Die kürzeste Anreise hatten natürlich die Lokalmatadoren vom SV Schalding-Heining und der Spvgg Grün-Weiß Deggendorf. Sie mussten sich zwar wie ihre Alterskollegen aus Oslo nach vier Vorrundenspielen aus dem Turnier verabschieden, denn seit es eine einzigartige Erfahrung gewesen, sagte Schaldings Trainer Christoph Huber: „Wir sind sehr zufrieden, es war ein tolles Erlebnis gegen die Topklubs.“

146 Tore wurden im gesamten Turnierverlauf erzielt (ohne Neunmeter aus den K.o.-Spielen), im Schnitt also drei pro Partie.

Ein Mädchen mit dabei



1 Mädchen stand in den Aufgeboten der 20 Mannschaften – beim SV Schalding-Heining. Janine Asanger ist Bayern-Auswahlspielerin und durfte mit ihren Teamkameraden unter anderem gegen Turniersieger Hertha BSC auflaufen. Der SVS verlor zwar alle vier Gruppenspieler, erntete dennoch für seine Auftritte viel Applaus. Die Truppe von Coach Huber war auch nahe dran an einem Punktgewinn, beispielsweise gegen Hertha (1:2).

8 Schiedsrichter waren am Samstag in zwei Gruppen im Einsatz und hatten die Partien zu jeder Zeit im Griff. Die ein oder andere Zeitstrafe, die ein oder andere Diskussion – aber die Referees waren zu jeder Sekunde der 48 Partien Herr der Lage und mussten keine rote Karte verteilen. Daran hatten laut Mitorganisator Wolfgang Wagner alle Beteiligten ihren Anteil: „Das war ehrlicher und fairer Fußball – vielen Dank allen!“ Das galt auch für die unauffälligen Unparteiischen: Stefan Dorfner (SV Falkenfels), Nick Ebner (SV Gotteszell), Lukas Penzkofer (SV Prackenbach), Jakob Putz (SV Perlesreut), Max Scheungrab (FC Aunkirchen), Alexander Schuster (SV Hohenau), Philipp Spateneder (TSV Anzenkirchen) und Sebastian Thoma (DJK Eberhardsberg).

Scouts halten Ausschau nach Talenten



6 Scouts waren am Samstag in der Dreiländerhalle und hielten Ausschau nach herausragenden Talenten. Mindestens, wie einer der PNP verriet, der allerdings nicht namentlich genannt werden wollte. Außerdem saß der ein oder andere Spielerberater auf der Tribüne.

25 – der nächste Sonnenland-Cup Anfang 2026 wird ein Jubiläumsturnier. Zwar gibt es das Turnier seit 1997, aufgrund der Corona-Pandemie musste es jedoch zwischendurch ausfallen und darum steht im nächsten Jahr die 25. Auflage an. „Da werden wir uns schon was einfallen lassen“, kündigte Turnierchef Manuel Kirchberger lächelnd ohne weitere Details an. Kein Geheimnis ist, dass man den FC Bayern München wieder sehr gerne in der Dreiländerhalle begrüßen würde und wie zu hören war, könnte auch Bundesliga-Aufsteiger Holstein Kiel erstmals seine Talente nach Passau schicken.