Nein, die witterungsbedingten Umstände bei lediglich sieben Grad und Regenwetter waren nicht optimal beim Spiel der 1860-Legenden gegen das Allstar-Team der Spvgg Patersdorf am Samstag im Wianto-Stadion.
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Trotzdem legten sich die Verantwortlichen des Heimatvereins um den Vorsitzenden Marco Fenzl bei der Organisation mächtig ins Zeug, um für das fieberhaft erwartete Benefizspiel zugunsten der Jugendarbeit des Vereins doch noch akzeptable Voraussetzungen zu schaffen. Und tatsächlich präsentierte sich der Rasen auf dem Spielplatz am Waldesrand in sensationeller Verfassung, was auch die prominenten Gäste ausgesprochen honorierten. Insgesamt zeigte sich die sogenannte Legendenmannschaft des berühmten Gastes durch einige prominente Absagen überraschend verjüngt und wurde offenbar durch den kurzfristig spielfreien Kader der zweiten Mannschaft aufgefüllt, die immerhin erfolgreich in der Bayernliga mitkicken.
Löwen deutlich jünger als erwartet
So rieb sich die Patersdorfer Trainerlegende Karlheinz Karl kurz vor Spielbeginn die Augen, als er eine Reihe von sehr dynamischen Fußballspielern in den Reihen des Gegners ausmachte. Umso mehr appellierte er an den Teamgeist seiner Mannschaft und den sportlichen und freundschaftlichen Charakter des Events.
Mit wenigen Minuten Verspätung konnte das Spiel durch den Schiedsrichterobmann Robert Fischer (Kirchberg im Wald) angepfiffen werden. Er wurde assistiert von Johannes Venus aus Achslach und Otto Kroiß aus Innernzell. Die knapp 200 Zuschauer sahen dann besonders in der ersten Halbzeit ein überraschend ausgeglichenes Spiel, mit leichten Vorteilen für den Gast. Insbesondere die Hochgeschwindigkeitskombinationen der Sechziger machten den Patersdorfern zunehmend Probleme.
Selbst Trainerlegende Karsten Wettberg ließ es sich nicht nehmen, die ein oder andere Passstafette einzuleiten. In der 22. Minute eröffnete dann Rene Gomis, eigentlich Trainer der Legendenmannschaft, den Torreigen der Gäste durch einen gefühlvollen Heber und Lion Dokai erhöhte in der 33. Minute auf die 2:0-Halbzeitführung. Beim Gespräch in der Halbzeit bescheinigten einige 1860-Legenden dem Heimatverein, dass hier durchaus „Typen“ mitspielen, die beim Fußball immer weniger werden. Auch bedingt durch einige Wechsel der Heimmannschaft in der zweiten Halbzeit konnte der Gast durch Treffer von Fabian Lamotte, Namanja Plavsic und Lion Dakaj (je zwei Mal) auf ein standesgemäßes 7:0 gegen eine weiterhin aufopfernd kämpfende Allstarmannschaft erhöhen.
Wettbergs Kritik an den Löwen-Verantwortlichen
Noch in der Schlussphase forderte Karsten Wettberg von seiner Mannschaft noch mehr Konzentration und Kommunikation. Beim anschließenden Gespräch über den derzeitigen Zustand des Münchner Traditionsvereins meinte der „König von Giesing“ – so wie er ehrenvoll bezeichnet wird – dass auch eine Ehe nicht funktioniert, wenn ständig gestritten werde. So sehe er auch das interne Verhältnis beim TSV 1860 München, dem er trotzdem sehr viel Potenzial bescheinigt.
Ähnlich sah es auch Legendentrainer Rene Gomis, der Senegalese, der 2002 mit Trainer Werner Lorant zu 1860 kam. Er vermisse die Geduld beim Verein, sodass langfristig nichts wachsen könne, weil immer nur der schnelle Sieg verlangt werde. Bezeichnend waren die Stimmen von zwei Zuschauern aus St. Englmar und Ludwigsthal, die es als Ehrensache bezeichneten, der Legendenmannschaft in der Heimat beizuwohnen und damit einen örtlichen Verein zu unterstützen. Sie bekamen zum Spiel der Profimannschaft gegen Dynamo Dresden keine Karten mehr und fuhren deshalb nach Patersdorf.
Team 1860-Legenden: Karsten Wettberg, Thorsten Pipenburg, Fabian Lamotte, Michael Kokocinski, Viktor Gararevic, Bilall Masini, Rene Gomis, Nemanja Plavsic, Nadun Aria, Bernhard Schmid, Lion Dokaj, Ibrahim Wasseem, Timo Karra und Kais Attalai
Allstarmannschaft Patersdorf: Karlheinz Karl, Christian Kirsch, Marco Winter, Helmut Moosmüller, Markus Köppl, Christoph Krawetz, Sebastian Fürstenau, Andreas Karl, Marco Dellnitz, Andreas Vaith, Matthias Kastl, Thomas Denk, Christian Kopp, Albert Petersamer, Andreas Hartl, Herbert Fuchs, Josef Gierl, Franz Seidl, Johannes Lanzski und Matthias Hartl.
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