Talente aus der Region
Laura Daffinger, Clara Fritz, Helena Schneider: Drei Mädchen träumen von der Nationalelf

22.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:48 Uhr

Großes Vorbild Manuel Neuer: Clara Fritz (l.); Fühlt sich im Defensivzentrum wohl: Helena Schneider (M.); Spielt Fußball, seit sie zwei ist: Laura Daffinger.(r.). −Foto: Franz Nagl

Der Frauenfußball wächst und wächst in Deutschland, nicht nur in der Anzahl der aktiven Spielerinnen, sondern auch qualitativ.

Dass dem deutschen Fußball mit Akteurinnen wie Alexandra Popp oder Giulia Gwinn nicht nur aktuell herausragende Einzelspielerinnen zur Verfügung stehen, sondern dem DFB auch für die Zukunft nicht bange sein muss, haben jüngst rund 200 Zuschauer auf dem Gergweiser Fußballplatz sehen dürfen. Eine U15-Südbayern-Auswahl forderte dort ein Team der Fußballakademie Linz. Dabei zeigten auch einige Spieler aus der Region ihr ganzes Können. Drei davon stellt die Heimatzeitung exemplarisch vor.

Laura Daffinger
Seit meinem zweiten Lebensjahr spiele ich schon Fußball“, sagt Laura Daffinger aus Gumpersdorf (Lkr. Rottal-Inn). „Ich konnte damals noch nicht mal richtig laufen, da habe ich schon mit meinem Bruder Luis im Garten gekickt.“ Ihr habe das Fußballspielen schließlich so viel Spaß gemacht, dass sie sich dann früh im Fußballverein angemeldet hat. Aktuell läuft Daffinger für die U 15 des JFG FC Holzland/Inn auf. Dort ist sie auf dem linken Flügel zu Hause. Ganz anders ihre Aufgabe in der Auswahlmannschaft: Da muss sie als Innenverteidigerin das eigene Tor verteidigen. Sie mag beide Positionen. Wenn sie wählen müsste, würde die junge Spielerin sogar etwas lieber als Innenverteidigerin auflaufen. Auf dieser Position gilt für sie der Niederländer Matthijs de Ligt als Vorbild. „Er lässt einfach hinten keinen Ball durch“, schwärmt Daffinger vom Bayern-Verteidiger.

Clara Fritz
Eine Position dahinter ist die Passauerin Clara Fritz aufgestellt. Sie lebt förmlich für den Fußball. In der U 14 des SV Schalding-Heining kickt die 14-Jährige mit den Jungs. Beim Stadtrivalen FC Passau steht Fritz ab und zu bei den U-17-Juniorinnen in der Bayernliga zwischen den Pfosten. Seit Februar 2017 spielt Fritz Fußball. Ihre Motivation ins Fußballtraining einzusteigen war ursprünglich eine Wette. Ihre damalige Grundschulklasse bestand nahezu nur aus Jungs. „Sie haben gemeint, ich würde sowieso nicht zum Training kommen und das kann ich mir schließlich nicht nehmen lassen. Ich musste dann einfach hingehen“, erinnert sich Clara Fritz und lächelt schelmisch. Ihr Fazit nach dem ersten Training: „Fußball macht mir viel Spaß.“ So wurde sie auch schnell besser – auch weil sie sich an den Weltbesten orientiert. Manuel Neuer zum Beispiel, der ihr großes Vorbild ist. „Als ich Neuer in der Weltmeisterschaft 2014 spielen gesehen hab, stand für mich eigentlich fest, dass ich einmal Torhüterin werden will“, schwärmt die 14-jährige Keeperin vom deutschen Weltmeister.

Helena Schneider
Ihre Teamkollegin bei den U 17-Juniorinnen des FC Passau und in der Auswahlmannschaft Helena Schneider spielt seit etwa acht Jahren Fußball. Ihr sei schon von klein auf klar gewesen, dass sie geschickt mit dem Fuß am Ball ist und Spaß am Sport hat, erzählt sie. Ihre Positionen sind Innenverteidigerin und defensives Mittelfeld. „Ich mag daran, dass ich das Spiel im Griff habe“, erklärt die 13-Jährige gegenüber der Heimatzeitung. Einer ihrer Vorbilder sei Joshua Kimmich, sagt Schneider: „Er spielt die gleiche Position und er ist einfach richtig gut.“

Das sagt die Trainerin
„Es ist schön, dass sich der Frauenfußball auch bei den Juniorinnen im Aufschwung befindet“, sagt U 15-Juniorinnen Auswahltrainerin Janine Maier. Dennoch bedauert sie mit Blick nach England, dass die Förderung in Deutschland noch ein bisschen nachhänge. Ihrer Beobachtung zufolge würden aber immer mehr Mädchen für die DFB-Stützpunkte gefördert. Der nächste Schritt für Talente wie Schneider, Daffinger und Fritz wäre dann der vom Stützpunkt in die Regionalauswahl. Janine Maier fungiert für die U 15-Juniorinnen in dem Bereich Südbayern als Cheftrainerin.