Was vor gut dreieinhalb Jahren quasi über den „kleinen Dienstweg“ begann, wird bei der DJK Passau-West in wenigen Monaten zu Ende geführt. Die beiden Spielertrainer Sebastian List (35) und Patrick Mühlberger (35) nehmen beim Fußball-Kreisligisten zum Saisonschluss Abschied.
Weil West-Vorsitzender Thomas Lemberger (64) zusammen mit List in der „Passauer“ Lehrerauswahl spielte, war 2021 schnell ein Kontakt hergestellt, und List wie auch sein langjähriger Spezl in Diensten des 1.FC Passau, Mühlberger, heuerten zur Saison 21/22 gemeinsam zu ihrem ersten Spielertrainer-Amt beim damaligen Kreisklassisten an. Es sollte eine Erfolgsgeschichte werden, wie Lemberger im Zeitraffer berichtet.
West-Vorstand Lemberger: Nie Zweifel an den Trainern
„Im ersten Jahr Aufstieg, im zweiten top.“ In Zahlen: Mit 20 Siegen, drei Unentschieden und nur drei Niederlagen gelang dem Offensiv- (List) bzw. Defensivspezialisten (Mühlberger) zusammen mit einem jungen Team als Meister der Sprung ins Kreisoberhaus. Anschließend hieß es Platz 4. In der Spielzeit 23/24 folgte ein bescheidener Auftritt, als „schwierig“ bezeichnet der Klubchef diese Phase. „Aber es hat keine Zweifel an den Trainern gegeben. Sie waren auch selbstkritisch genug, wenn’s mal nicht so gelaufen ist.“ Nach Platz 10 und dem Liga-Erhalt sind die Westler auch in der laufenden Saison nah dran an diesem Ziel. „Wir sind im Soll“, sagt Lemberger über Platz 7 – sieben Punkte Abstand zu den Abstiegsrelegationsrängen –, „und wir wollen das sauber zu Ende bringen“.
An den Coaches sollte es seiner Beurteilung zufolge nicht liegen. „Es gibt nichts zu schimpfen, die beiden sind akribisch, leisten eine prima Arbeit mit unserer Mannschaft. Sie haben einen guten Draht zu den jungen Burschen und sind gut aufeinander abgestimmt“, lobt der 64-Jährige.
Mühlberger: Trainerpause, weil wieder Nachwuchs kommt
Lemberger hätte das Duo gerne über die Saison hinaus in den West-Trikots gesehen, aber bei Patrick Mühlberger kündigt sich im Sommer erneut Nachwuchs an, List sucht nach der langen Zeit eine neue Herausforderung. „Wir hatten eine sehr schöne Zeit und sind Passau-West auch dankbar, dass uns der Vereins den Einstieg ins Trainergeschäft ermöglicht hat“, sagt Mühlberger, der als Trainer zunächst eine Pause einlegen will. „Wenn ich etwas mache, dann immer zu 100 Prozent und mit vollem Fokus. Mit dann drei Kindern ist das zunächst schwierig, daher habe ich mich entschieden, als Coach zunächst nicht weiterzumachen.“ Grundsätzlich mache ihm die Trainerarbeit aber viel Spaß und er könne sich sehr gut vorstellen, künftig wieder einzusteigen. Ob er im Sommer irgendwo als Spieler aktiv sei wird, ließ Mühlberger noch offen.
Partner Sebastian List wird auf jeden Fall weiter im Geschäft bleiben und stellt sich ab Sommer neuen Herausforderungen. Wie Mühlberger lobt er das gute Verhältnis zu den „Westler“-Verantwortlichen. „Die gegenseitige Wertschätzung war immer gegeben“, sagt List. „Es war auch keine Selbstverständlichkeit, dass nie an uns Trainern gezweifelt wurde, als es mal sportlich nicht so gut gelaufen ist. Darüber kann sich jeder Trainer, der zu West kommt, auch sehr freuen. Genau so wie auf die junge, hungrige Mannschaft, in welcher noch ein immenses Potenzial steckt.“
„In Mannschaft steckt noch immenses Potenzial“
Das Duo List/Mühlberger, das sich als Landesligaspieler des 1.FC Passau kennen und schätzen gelernt hat, arbeitete bei seiner ersten Trainerstation sehr gut und erfolgreich zusammen. „Wir verstehen uns sehr gut, hatten immer einen offenen und ehrlichen Austausch. Basti hat insgesamt eher offensiv gedacht, ich eher defensiv. So haben wir uns perfekt ergänzt“, sagt Mühlberger, der sich wie List natürlich positiv vom Söldenpeterweg verabschieden will. „Unser voller Fokus liegt nun auf der Frühjahrsrunde. Die Kreisliga ist sehr ausgeglichen, wir wollen zum Start schnellstmöglich die nötigen Sicherungspunkte einfahren“, sagen die beiden Coaches.
− la/brö