Die zur Saison 2022/23 vom Bayerischen Fußball-Verband (BFV) wiedereingeführte Zeitstrafe bei Erwachsenen hat zu einem teils erheblichen Rückgang bei der absoluten Zahl der Platzverweise im bayerischen Amateurfußball geführt.
Wie der BFV mitteilte, zeigten in der abgelaufenen Spielzeit im Herren-Bereich die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter fast 41 Prozent weniger Gelb-Rote Karten als noch in der Saison 2021/22. In absoluten Zahlen sind das 5280 Ampelkarten weniger. Die Zahl der Roten Karten sank im gleichen Zeitraum um 295 und lag damit um knapp fünf Prozent niedriger.
„Einführung und Umsetzung der Zehn-Minuten-Zeitstrafe haben nach der bei Neuerungen normalen Anfangsphase mit kleinen Startschwierigkeiten zu keinen Problemen geführt“, sagte der im Präsidium für das Schiedsrichterwesen verantwortliche BFV-Vizepräsident Robert Schraudner. Er verwies auf positive Rückmeldungen sowohl seitens der Spielleiterinnen und Spielleiter als auch der Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter oder der Lehrwarte. „Auch das Echo der Spielerinnen und Spielern ist überwiegend positiv“, sagt Schraudner. Verbands-Schiedsrichterobmann Sven Laumer wertet die Rückmeldungen als Beleg, „dass die Maßnahme als solche greift und im Spiel weitere Optionen geschaffen worden sind, um insbesondere Unsportlichkeiten zu ahnden. Der Ermessensspielraum ist größer geworden. Für Vergehen, bei denen eine Gelbe Karte zu wenig, aber eine Rote Karte zu viel wäre, kann jetzt eine Zeitstrafe ausgesprochen werden – das hat sich auch in der Praxis bewährt“, stellt Laumer fest.
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