Er war zuletzt viel unterwegs in der Welt. Coach bei einer Fußball-Akademie in Kolumbien, dann Co-Trainer der Nationalmannschaft Namibias. Und auch das nächste Engagement von Fabian Träger liegt wieder im Ausland – und doch fast direkt vor der Haustüre seiner Heimatstadt Passau.
Denn ab sofort übernimmt der 34-Jährige die U15-Mannchaft des österreichischen Zweitligisten SV Ried. Nur 50 Kilometer von der Dreiflüssestadt wird der A-Lizenz-Inhaber hauptamtlich in der Nachwuchsakademie arbeiten und soll die Talente der Innviertler weiterentwickeln.
Träger ist nicht der erste deutsche Trainer in Ried. Der Rottaler Marcel Thallinger (Hebertsfelden) coacht die U18 und leitete zuletzt kommissarisch die Akademie, Lukas Brandl (Mühldorf/Inn) arbeitet als Talentscout. Beide waren zusammen mit dem neuen Sportlichen Leiter der Rieder Nachwuchsschmiede, Clemens Zulehner, auch bei den Verhandlungen mit Träger dabei. „Es waren von Anfang an sehr angenehme Gespräche, wir waren schnell auf einer Ebene, sowohl was die sportliche Sichtweise betrifft als auch menschlich“, sagt Träger und fügt an. „Der Verein hat eine klare Zielsetzung und Struktur, was die Talententwicklung angeht. Die Entscheidung, künftig Teil dieses Teams zu sein, hat sich sehr richtig angefühlt.“ Auch die Tatsache, dass Ried einen festangestellten U15-Trainer beschäftigt, zeige, dass man großen Wert auf die Nachwuchsarbeit lege.
In Liga mit allen österreichischen Top-Klubs
Ab Montag wird Träger seine Arbeit aufnehmen, eine Wohnung in Ried haben er und seine Frau bereits gefunden. „Ich freue mich nun endlich wieder täglich auf dem Platz zu stehen und mit den Jungs zu arbeiten“, sagt Träger, der mit Paul Schneidhuber (vorher SV Haarbach) auch einen Spieler aus dem Landkreis Passau im Team begrüßen kann. Die Rieder U15 tritt in der österreichischen Akademie-Liga an, eine Art Junioren-Bundesliga, in der alle Topklubs wie RB Salzburg, Austria Wien oder Sturm Graz mitmischen. „Das ist sportlich schon sehr interessant“, meint Träger, der die Talente im Team – und vor allem auch individuell weiterentwickeln soll.
Doch nicht nur die Spieler sondern auch er selbst will sich fortbilden. Ab Herbst ist er für den einjährigen Lehrgang der A-Plus-Lizenz angemeldet, die höchste Trainer-Ausbildung nach dem Fußballlehrer. Sie ist auf die Eliteförderung im Nachwuchs spezialisiert und in Österreich Voraussetzung für einen Cheftrainerposten an einer Akademie. „Dass ich diese Möglichkeit erhalte, ist eine tolle Sache. Ich bin sehr wissbegierig und möchte mich als Trainer ständig weiterentwickeln“, sagt Träger, der im Winter als Assistent von Namibias Nationalcoach Collin Benjamin bei Afrika-Cup dabei war und zuvor auch schon im Nachwuchsbereich von 1860 München, Greuther Fürth und Ingolstadt tätig war.
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