Viele Kinder und Jugendliche spielen Fußball in einem Verein. Allein rund 90 sind es beim SV Thurmansbang, der mittlerweile eine der erfolgreichsten Jugendabteilungen im Landkreis hat. Das hat seinen Grund und der heißt Tom Moser und sein Trainer-Team.
Bevor er als Jugendtrainer wirkt, hat der heute 45-Jährige eine erfolgreiche Karriere als Spieler hingelegt. Er begann 1984 als Talent beim SV Thurmansbang, ausgebildet von der Vereinsikone Pauli Schos. 1993 wechselte Moser zum FC Tittling, weil Thurmansbang keine eigene Jugendmannschaft mehr stellen konnte. 1997 kam er zurück zum SVT und es ging rasant aufwärts, ab September 1998 spielte er bereits in der ersten Herrenmannschaft in der Bezirksliga Ost. Legendär bleibt 1999 der Gewinn der FRG-Landkreismeisterschaft in der Halle: „Die glorreichen Sieben aus Thurmansbang“, so titelte damals die PNP, ein großer sportlicher Erfolg für die kleine Gemeinde. 2002 wechselte Tom zum Landesligisten nach Hutthurm, schlug das Angebot eines Bayernligisten aus, ging stattdessen 2004 zurück in seine Heimat, erst als Spieler, dann Spielertrainer und später als Jugendtrainer.
Seine Berufung hat er 2015 gefunden, als er zusammen mit Christian Grantner und Markus Murr die Neuausrichtung der SVT-Jugendabteilung angestoßen hat, beim ersten Schnuppertraining waren 25 Teilnehmer am Start. Voller Leidenschaft und Überzeugung hat er seitdem die Jugendarbeit in Thurmansbang vorangetrieben. „Ich habe als Trainer gefühlt schon 20 000 Schuhbandl gebunden, aber auch das gehört zur Jugendarbeit dazu“, sagt der Jugendleiter lachend. Mit seiner Fußballkompetenz und seiner gewinnbringenden Art gelang es Moser andere von der Bedeutung guter Nachwuchsarbeit für einen funktionierenden Verein zu überzeugen. Nur gute Arbeit allein reicht nicht, man braucht auch Geld und auch da ist Tom unermüdlich auf Sponsorensuche, ob für ein neues Qutfit oder für einen vereinseigenen Kombi.
Der ganze Moser-Clan hilft mit
Die Jugend-Expansion ging unaufhörlich weiter, immer unterstützt durch seine Frau Claudia, mit der er seit 2011 verheiratet ist. Seit 2018 organisiert Moser den Jugend-Hallencup des SVT mit mittlerweile 60 Teams. Dieser Erfolg hat natürlich viele Väter und Müttern in einem Verein, unzählige Eltern helfen mit als Fahrdienst, am Kiosk, oder auch als lautstarke Fans. Zusätzlich hat Thurmansbang noch den „MoserClan“ – Bruder, Schwestern, Schwager, Freunde und seine Kinder, sie alle helfen mit. Die Faszination zum Fußball und die Vereinstreue gehören beim SV Thurmansbang zur DNA. Mit vielfältigster Unterstützung ging es 2021 zu den nächsten Projekten, dem „acurata Sommercup“ und die Trainings-Kooperation mit dem SSV Jahn Regensburg.
Mittlerweile machen 16 Trainer plus zwei Springer mit den Kindern und Jugendlichen nicht nur Training, sondern auch viele Teambuildings-Maßnahmen wie Ausflüge, Zeltlager, Wandern oder auch mal Feste feiern. Aktuell hat Thurmansbang sieben Nachwuchsteams am Start. Das sind viele Kinder und Jugendliche, die hinter dem Ball herlaufen und Spaß haben, die Trainer schauen, dass sie Freude am Spiel haben und sich gut weiterentwickeln. Dass man als Jugendtrainer auch gute Nerven braucht, sieht man am Beispiel von Fußball-Weltmeister Lothar Matthäus, der nach andauernder Kritik sein Amt als Juniorentrainer abgab. Matthäus berichtete davon, „den ganzen Tag am Telefon“ zu hängen und sich anzuhören, was er alles falsch mache. Eltern würden sich über zu geringe Einsatzzeiten ihrer Kinder beschweren. Tom: „Bei uns geht es da schon gesitteter zu, aber Geduld und Diplomatie gehören zum Jugendtrainer, uns ist es wichtig, dass die Kinder die Gemeinschaft am Fußballplatz erleben und nicht zuhause alleine vor der Spielkonsole sitzen. „Beim Fußball lernen die Kinder das Zusammenhalten, bei Sieg oder Niederlage gemeinsam Freud und Leid zu teilen und auch das Binden der Schuhbandl lernen sie bei uns irgendwann.“
Fußball als Integrationshelfer
Aber auch in Sachen Integration ist die Jugendabteilung des SVT Spitze, aktuell trainieren fünf Jugendliche mit Migrationshintergrund mit. Die einfache Formel lautet: Sport macht Spaß und verbindet Menschen mit unterschiedlicher Muttersprache, Herkunft und sozialem Status. Denn wenn im Team trainiert wird und dann gemeinsam der Sieg gefeiert wird oder die Niederlage verdaut werden muss, ist das maximale Integration.
In höchsten Tönen lobt Moser auch die ehrenamtlich tätigen Spielleiter beim Bayerischen Fußball-Verband (BFV). Was sie leisten, sei unglaublich. „So ein Job sollte hauptamtlich sein, das kann man nebenbei fast nicht leisten“, meint der Thurmansbanger. Der nimmermüde Moser selbst wünscht sich eine umfassende Zusammenarbeit mit dem BFV, auch bei der Auswahlsichtung von Kindern und Jugendlichen.