7. Spieltag in der Kreisliga Passau
Garham fürchtet sich vor Derby in Vilshofen nicht – Röhrnbach: Mit Dreier auf Hochszeitsfeier?

09.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:53 Uhr

Als einziges Team der Kreisliga Passau noch ungeschlagen in dieser Saison ist der SV Garham um Spielertrainer Jonas Moser (links). −Foto: Helmut Müller

Von Alexander Kriegl

Diese Partie überstrahlt alles am 7. Spieltag der Kreisliga Passau: Das Derby zwischen Vilshofen und Garham dürfte nicht nur angesichts der Rivalität viele Zuschauer anlocken – die sportliche Ausgangslage ist zudem so brisant wie lange nicht. Denn Garham reist diesmal mit einer kleinen Kampfansage in die Donaustadt.

„Wir waren lange nicht mehr in der glücklichen Lage, uns in Vilshofen etwas ausrechnen zu dürfen“, meint Garhams Sportchef Alois Eimannsberger. „Aber einen Punkt wollen wir mindestens mitnehmen.“ Das neue Selbstvertrauen fußt auf einer Serie, auf die der 32-Jährige hörbar stolz ist: „Wir haben seit April kein Pflichtspiel mehr verloren, das ist eine super Leistung unserer jungen Mannschaft.“ Tatsächlich gehörte Garham schon gegen Ende der Vorsaison zu den formstärksten Teams und konnte diesen Schwung konservieren. In dieser Saison ist die Elf von Spielertrainer Jonas Moser (27) als einziges Team noch ungeschlagen.

Mit Neuzugang Huber zum Nachbarderby

Worin das Erfolgsrezept liegt? „Unser Trainerteam geht super mit den jungen Spielern um. Wir haben es geschafft, ein tolles Mannschaftsgefüge aufzubauen“, nennt Eimannsberger einen der Gründe für den sportlichen Aufschwung. Zudem konnte der Verein talentierte Eigengewächse zurückgewinnen, wie unter der Woche Elias Huber vom SV Schalding-Heining. Der 21-jährige Mittelfeldspieler kehrt nach Stationen bei der SpVgg Grün-Weiß Deggendorf und dem Passauer Regionalliga-Verein wieder zu seinem Stammverein zurück. Nachdem Huber im Vorjahr von einer Kreuzbandverletzung zurückgeworfen wurde, versucht er nun wieder Fuß zu fassen in altbekanntem Umfeld.

Darüber hinaus vermeldet Sportchef Eimannsberger positive Nachrichten auf der Torwart-Position. Manuel Donaubauer (28) ist nach seinem Urlaub wieder einsatzbereit und entschärft die Notlage zwischen den Pfosten. Vor der Saison hatte der Verein drei Keeper verpflichtet, doch am vorigen Spieltag waren weder Urlauber Donaubauer noch die verletzten Lukas Ellinger (20, Kreuzbandriss) und Martin Renholzberger (18, ausgekugelte Schulter) verfügbar. Glücklicherweise konnte der SVG auf die Dienste von Routinier Stefan Kufner (34) zählen, der für das 2:0 gegen Tiefenbach reaktiviert wurde.

In Summe reisen Moser und Co. also mit einem guten Gefühl in den Nachbarort. Und doch warnt Sportchef Eimannsberger eindringlich vor dem Gegner: „Vilshofen ist super gestartet und hat einige gute Einzelspieler in den eigenen Reihen, auf die wir besonders achten müssen.“

Dabei musste Vilshofen zuletzt ausgerechnet bei Neuling Unteriglbach einen herben Dämpfer hinnehmen. Für viele Beobachter kam die 1:2-Niederlage überraschend, nicht so für Spielertrainer Martin Wimber (40). „Angesichts der vielen Ausfälle und der angeschlagenen Spieler in der Startelf ist das Ergebnis erklärbar. Umso bitterer natürlich, dass es so knapp ausgefallen ist.“ Auch für das Derby erwartet Wimber eine angespannte Personallage, wenngleich es „schlimmer als am Sonntag nicht werden kann“, übt sich der 40-Jährige in Zweckoptimismus. Auch im Lager der Vilshofener stellt man sich auf eine umkämpfte Partie ein. Nicht nur, weil beide Teams besonders in der Defensive ihre Stärken haben (sechs Gegentore sind jeweils Liga-Tiefstwert). „Garham gehört für mich zu den Spitzenteams. Ich erwarte daher eine enge Partie“, so Spielercoach Wimber.

Das ist sonst noch geboten am Wochenende

Zu den weiteren Partien des 7. Spieltags: In Hohenau treffen bereits am Freitagabend zwei frustrierte Teams aus dem Landkreis Freyung-Grafenau aufeinander, wenn die Kreisstädter aus Freyung beim Nachbarn antreten. Das neue Schlusslicht SV Röhrnbach versucht zur ungewohnten Anstoßzeit von 12 Uhr, dem hochgehandelten Favoriten aus Neßlbach ein Bein zu stellen. Die Partie wurde wegen der Hochzeit eines Röhrnbacher Spielers nach vorne verlegt. Ebenfalls eine hohe Hürde wartet auf Unteriglbach, das nach dem Coup gegen Vilshofen aber neues Selbstvertrauen getankt hat und den Favoriten Obernzell-Erlau ärgern möchte. Karpfham will derweil gegen Thyrnau unbedingt in die Erfolgsspur zurück, nachdem man zuletzt dreimal in Folge verlor. Den Spitzenreiter DJK Passau West erwartet in Tiefenbach ein hartes Stück Arbeit.

Nicht zuletzt sorgt derzeit der FC Tittling für Aufsehen, der nach Startschwierigkeiten immer besser in Fahrt kommt. Mader, Schiller und Co. holten zehn Punkte aus den jüngsten vier Spielen, besiegten Passau West mit 5:2 und entführten auch in Freyung drei Punkte (1:2). Woher der Aufschwung kommt? „Wir sind aktuell eine tolle Mannschaft, in der jeder seine Aufgabe erfüllt und weiß, dass wir uns jeden Punkt hart erkämpfen müssen“, berichtet Spielertrainer Johannes Gastinger. Überbewerten wolle er die Situation aber nicht, fügt der 36-Jährige an. Alles andere als ein Sieg gegen Eberhardsberg wäre für Tittling wohl dennoch eine Enttäuschung.


7. Spieltag / Freitag, 19 Uhr: Hohenau – Freyung; Samstag, 12 Uhr: Röhrnbach – Neßlbach; 15 Uhr: Vilshofen – Garham; 16 Uhr: Karpfham – SG Thyrnau/Kellberg, Obernzell-Erlau – Unteriglbach; Sonntag, 14 Uhr: Tittling – Eberhardsberg; 15 Uhr: Tiefenbach – Passau-West.