Kreisliga Passau
Fünf Niederlagen in Serie: Tiefenbach im Umbruch – angespannte Lage, beruhigende Einschätzung

13.09.2024 | Stand 13.09.2024, 11:42 Uhr |
Christian Andorfer

Ein Torverhältnis von 7:19 hat der FC Tiefenbach und daraus können Johannes Treml (links) und Hans-Christian Zwerger (rechts, neben Eberhardsbergs Nikola Vasic) abläuten, dass sie offensiv zu wenig Durchschlagskraft haben und defensiv zu fehleranfällig sind. − Foto: Sven Kaiser

Mit zwei Auftaktsiegen ist der FC DJK Tiefenbach in die Saison gestartet, konnte seitdem jedoch keinen einzigen Zähler mehr einsammeln. Daher hat die Heimatzeitung vor dem 8. Spieltag und dem Gastspiel in Straßkirchen beim verletzten Spielertrainer Tobias Ortmeier (38) nachgefragt, woran es aktuell hapert.

Es könnte das nächste schwierige Kreisliga-Jahr für den FC Tiefenbach werden: Wie schon vor einem Jahr gelangen zwar zwei Siege zum Auftakt, ehe die Ortmeier-Truppe dann schnell aus der oberen Tabellenhälfte rutschte. Im Frühjahr konnte der Klassenerhalt erst spät gefeiert werden. Der Unterschied: 2023 machten die Tiefenbacher mit einer starken Vorbereitung auf sich aufmerksam, heuer dagegen stand ein Umbruch ins Haus. Mit Philipp Ober (31), Kevin Sonndorfer (32), Michael Fesl (31) und Thomas Garhammer (30) beendeten langjährige Stammkräfte ihre Laufbahn. Noch schwerer wiegt der Ausfall von Offensivtalent Lukas Rödig (19) und Coach Ortmeier (Achillessehnenreizung), beide erzielten in der vergangenen Saison gemeinsam 26 der 42 Tore. Während Rödig mindestens bis ins neue Kalenderjahr am Comeback arbeitet, ist die Rückkehr des Spielertrainers und Mittelfeldspielers absehbar. Dennoch will der 38-Jährige die Misere nicht daran aufhängen: „Im August und September tun wir uns immer schwer“, sagt er. Denn neben verletzungsbedingten Ausfällen hat man in dieser Zeit überdurchschnittlich viele Urlauber zu ersetzen. Daraus folgte unter anderem eine kurzfristige Spielabsage (0:x).

Darüber hinaus wurden Partien gegen Schalding II (0:5) und Eberhardsberg (2:4) verloren, laut Ortmeier „keine Überraschung“, schließlich zählen beide zu den Topteams der Liga und wollen ganz vorne mitmischen. Schmerzhafter war da schon das 2:4 gegen den bis dahin noch punktlosen Aufsteiger Schönberg am vergangenen Sonntag. „Wir waren einfach schlecht“, kommentiert Ortmeier enttäuscht. „Zwar waren drei Spieler angeschlagen, die Tore haben wir aber dennoch viel zu billig hergegeben.“

Ortmeier lobt die jungen Spieler



Trotzdem bleibt der 38-Jährige zuversichtlich: „Wir werden auch in dieser Saison unsere Spieler gewinnen.“ Dabei sollen weiterhin die eigenen Nachwuchsspieler ihre Chancen bekommen. Ortmeier setzt auf die Talente und traut ihnen den Umbruch, den es zu bewältigen gibt, auch zu: „Es macht Spaß, sie wollen lernen und sich entwickeln. Die Erfahrung kommt mit den Spielen.“ Auch in den nächsten Jahren stoßen weitere vielversprechende Talente hinzu, kündigt der langjährige Tiefenbacher Coach an und rückt damit die tolle Nachwuchsarbeit seines Vereins in den Fokus.

Sein Hauptaugenmerk liegt allerdings in Hier und Jetzt und bringt Abstiegskampf in der Kreisliga Passau mit sich. Der Ex-Bezirksligist (bis 2018) braucht schleunigst Punkte. Die Chance dazu bietet sich am Samstagnachmittag in Straßkirchen. „Ich gehe davon aus, dass das Team eine Reaktion zeigen wird“, sagt Tobias Ortmeier. Unterschätzen werden er und seine Spieler den Aufsteiger, der selbst dreimal in Serie verloren hat, nicht. „Ihren starken Kader aus der Meister-Saison konnten sie nochmal verstärken. Uns erwartet eine sehr schwierige Aufgabe“, weiß Tiefenbachs Trainer.

Straßkirchens Coach moniert: „Machen zu viele Fehler“



Von großer Bedeutung ist das Spiel auch für die Gastgeber, wie Trainer Mario Hager ungefragt sagt. In der Rangliste trennen beide Teams nur zwei Punkte, Schlusslicht Schönberg sitzt den beiden Teams aus dem Landkreis Passau zudem im Nacken. Für Straßkirchen gilt, was viele Trainer in diesen Wochen kritisieren: „Wir machen zu viele Fehler, die in dieser Kreisliga einfach sofort bestraft werden“, erläutert Mario Hager. Der Neuling ließ aber bislang auch die Durchschlagskraft im Angriffsspiel vermissen. Lediglich sieben Treffer haben die Straßkirchner (wie auch die Tiefenbacher) nur erzielt in sieben Partien. Daher merkt Hager an, dass das Heimspiel für seine DJK „richtungsweisend“ sei.

Vilshofen muss im Derby gegen Hofkirchen liefern



Die weiteren Partien des 8. Spieltags im Überblick: „Derby-Zeit“ lautet das Motto im Klaus-Augenthaler-Stadion. Auf der Landkarte trennen Vilshofen und Hofkirchen nur wenige Kilometer und die Donau. In der Tabelle liegt der Gast bereits neun Punkte vor dem FCV. Der braucht nicht nur Punkte, um den Rückstand auf den bärenstarken Aufsteiger zu verkürzen, denn als Rangzehnter hängen die Vilshofener im übertragenen Sinn am Abgrund (zu den Abstiegsplätzen). Die Hofkirchner dagegen können ganz entspannt in dieses Nachbarduell gehen. Nach dem „Premieren-Dreier“ will Schönberg im Heimspiel gegen Tittling nachlegen. Aber auch die Dreiburgenländer haben Rückenwind, denn aus den Duellen mit den Spitzenteams Salzweg (1:0); Schalding II (2:2) und Eberhardsberg (3:3) haben sie satte fünf Punkte mitgenommen! Eine harte Nuss zu knacken hat Spitzenreiter Karpfham, der bei Passau-West gastiert. Darüber hinaus gehen Salzweg (gegen Künzing II) und Schalding II (gegen Hohenau) klare Favoriten in ihr nächstes Heimspiel.


8. Spieltag / Samstag, 13 Uhr: Straßkirchen – Tiefenbach; 14 Uhr: Salzweg – Künzing II; 15 Uhr: Passau-West – Karpfham, Vilshofen – Hofkirchen; Sonntag, 14 Uhr: Schönberg – Tittling, Eberhardsberg – Perlesreut; 16 Uhr: SV Schalding II – Hohenau.

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