Beim FC Alkofen hat man schon weit bessere Zeiten erlebt, insgesamt vier Jahre Bezirksliga in den vergangenen 20 Spielzeiten stehen da in der Chronik, acht Jahre lang war man während dieser Phase auf höchster Kreisebene vertreten, es läuft das neunte Jahr.
Das scheint’s damit aber auch schon wieder gewesen zu sein, denn der Neuling klebt momentan auf einem der drei Absteigerplätze fest, liegt mit nur sieben Toren (bei 41 Gegentreffern) und ebenso wenigen Punkten bereits deren zehn hinter dem Relegationsplatz. Die ersten neun Niederlagen fielen deutlich aus, u.a. gab es in Tittling ein 0:4 und im Vilshofener Stadtderby ein 0:5. Die Rückkehr in die Kreisklasse scheint unausweichlich.
„Wir wussten, dass es schwierig wird“
„Wir wussten, dass es schwierig wird“, sagt sportlicher Leiter Daniel Kiermeier. „Du spielst eine Klasse höher, bist höherem Druck ausgesetzt, und wenn du einmal hinten liegst, kann’s schnell gehen mit weiteren Gegentreffern.“ Nach dem doch ein bisserl überraschenden Aufstieg hätten sich schon bald Probleme im personellen Bereich und da vor allem in der Offensive aufgetan. Spielertrainer David Käser (34) ist bedingt durch eine Meniskus- und Kapselverletzung überhaupt noch nicht aufgelaufen, ob er noch eingreifen kann, steht in den Sternen. Trainerkollege Niklas Harrer (28) kam aufgrund eines Hüftproblems ebenfalls erst achtmal zu einem Einsatz, und Philipp Vogl (22) legte eine lange nicht erkannte Allergie auf Eis. „Sie waren in der Vergangenheit für das eine oder andere Tor gut“, sagt Kiermeier. Schwer ins Gewicht gefallen sei zudem der Abgang von Christoph Sittinger (27) immerhin in der Vorsaison 14-facher Torschütze; er ist zumindest nach misslungenem Versuch als Spielertrainer in Pleinting jetzt wieder zurückgekehrt.
Ob es allerdings in der Frühjahrsrunde mit ihm im Angriff noch zum Liga-Erhalt reichen wird – fraglich. „Wir sind in der Breite nicht gut aufgestellt“, kommentiert der Sportleiter nüchtern. „Wir wollen aber die Saison mit Anstand zu Ende führen und uns für die Zukunft neu ausrichten.“ Was bedeutet: auf den Nachwuchs setzen. „Es wollten ohnehin viele ältere Spieler aufhören, aber nach dem Aufstieg haben sie sich doch wieder bereit erklärt, weiterzumachen.“ Das Altersgefälle, meint Kiermeier, sei doch recht krass, „wir haben Spieler mit weit über die Dreißig und auch 18-, 19-Jährige“. Die Hoffnung gelte der Jugend, „es kommen zur neuen Saison wieder etliche Spieler zu den Herren“. Bekanntlich floriert die Arbeit des Vereins an der Basis über Jahre ausgezeichnet, sämtliche Altersstufen kann man ohne Spielgemeinschaft bestücken, ist u.a. mit der A-Jugend in der Bezirksoberliga und mit der „B“ in der Kreisliga vertreten.
„Wissen, dass der Trainer allein nichts für die Situation kann“
Das ist freilich Zukunftsmusik, momentan erklingen in der Vilshofener Vorstadt Molltöne. „Wir sind aber nicht überrascht, dass es nicht läuft“, versichert der 44-jährige Sportleiter. Und dass viel Pech mitspielt. Darum mache man sich vorerst keine Gedanken über eine Veränderung auf der sportlichen Kommandobrücke. „David will die Saison durchziehen, wenn sich der Verein nicht anders entscheidet“, sagt Kiermeier. „Wir wissen die Situation gut einzuschützen. Wir haben ein Vertrauensverhältnis zu ihm und wissen, dass der Trainer allein nichts für die Situation kann.“ Glücklicherweise sei auch aus Spielerkreisen noch nicht der Wunsch an die Verantwortlichen herangetragen worden, sich verabschieden zu wollen. „Ich gehe davon aus, dass sie den Anstand haben zu bleiben“, sagt der Sportleiter.