Seit fünf Jahren Jugendtrainer
Deggendorfs Talententwickler: Ben Penzkofer und sein besonderes Gespür für den Nachwuchs

09.01.2025 | Stand 10.01.2025, 8:27 Uhr |

Da geht‘s lang: Ben Penzkofer will mit seinen Deggendorfer A-Junioren auch bei der Niederbayerischen Hallenmeisterschaft eine tragende Rolle spielen. Seit fünf Jahren geht er mit seinen Jungs durch dick und dünn. − Foto: Helmut Müller

Sie eilen gerade von Erfolg zu Erfolg – in der Halle: Landkreismeister, Kreismeister im Fußballkreis Ost und Turniersieger beim Sonnenland-Cup. An diesem Samstag, 11. Januar wollen die A-Junioren der Spvgg GW Deggendorf dann weiter auf der Erfolgswelle reiten und bei der Bezirksmeisterschaft in Vilshofen den nächsten sportlichen Glanzpunkt setzen.

Freilich steht die Mannschaft im Mittelpunkt, allerdings ist die langfristige Entwicklung der jungen Donaustädter auch eng mit dem Namen Ben Penzkofer (33) verbunden. Seit fünf Jahren formt der gebürtige Rattenberger (Landkreis Straubing-Bogen) nun schon die höchste Altersklasse in Deggendorf – mit großem Erfolg, nicht nur unterm Hallendach. Aktuell rangieren seine Talente auf Rang drei in der Landesliga Süd, der Aufstieg in die Bayernliga ist nach wie vor möglich.

Frühes Karriereende



Ben Penzkofer ist kein Unbekannter in der regionalen Fußballszene und bei den Grün-Weißen. Im Gegenteil: Der 33-Jährige Projektleiter bei der Niederwinklinger Werkzeug- und Formenbaufirma „Formtech“ kickte bereits im Juniorenalter für die Spvgg, ehe sein Talent 2004 auch dem TSV 1860 München nicht verborgen blieb. Penzkofer wagt also den Sprung auf Giesings Höhen, durchlief alle Nachwuchsteams – Stammplatz inbegriffen. Die logische Konsequenz: Der Niederbayer rückt in das U23-Regionalliga-Team auf. Und auch dort steht der junge Mann auf der Sechserposition „seinen Mann“.

2012 folgt dann die Rückkehr zum Landesligisten TSV Bogen – und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Der 21-Jährige reißt sich – ohne Fremdeinwirkung – das vordere Kreuzband im rechten Knie. Am Ende einer langen Leidenszeit steht das Karriereende mit 26, eine Rückkehr auf das Spielfeld steht damals außer Frage. Schnell entdeckt Penzkofer aber seine Leidenschaft als Übungsleiter, steigt ins Trainergeschäft ein. Seine Stationen: U15 der JFG Kinsachkickers, TSV Bogen (Bayernliga), 1.FC Bad Kötzting (Landesliga) und seit Sommer 2020 die Deggendorfer U19.

Er schwärmt von der Jugend



Seither führt der 33-Jährige mit viel Akribie, Leidenschaft und Sachverstand die älteste Nachwuchsmannschaft der Spvgg an den Herrenbereich heran heran. „Das sind 17-, 18-Jährige Burschen, die immer richtig Lust auf kicken haben, ,Fußballnarrische‘ eben“, schwärmt er von seinen Talenten. Penzkofer weiter: „Einem jungen Spieler kann man eben noch viel lernen und sie lassen sich auch was beibringen. Anschließend ist es dann schön zu sehen, wie sich der eine oder andere entwickelt hat. Ich nenne hier mal Martin Kauschinger (aktuell SV Schalding; Anm. d. Red) als ein Beispiel. Das ist bei den Herren zwar auch gegeben, aber eben anders. Da spielen dann Familie oder der Job oder andere Dinge auch eine Rolle.“

Rückkehr in Herrenbereich nicht ausgeschlossen



Darüber hinaus wird dem Rattenberger nachgesagt, ein besonderes Gespür für Talente zu haben. Woher es kommt? Penzkofer selbst bekleidete zu seiner aktiven Zeit die Rolle des „Sechsers“, hatte quasi das Spiel vor sich. „Vielleicht rührt es daher, dass man da eine gute Übersicht braucht, ein Spiel lesen und verstehen muss“, so der DFB-B-Lizenz-Inhaber, der selbst gerne in der Halle „gezockt“ hat. Und eine Rückkehr in den Herrenbereich? Penzkofer überlegt kurz, sagt: „Ich war die letzten Jahre sehr glücklich, aber es könnte auch mal wieder in die andere Richtung gehen. Schau mer mal hat ja Franz Beckenbauer immer gesagt.“

Zunächst aber steht die Niederbayerische im Fokus. Dazu hat man jetzt auch einmal in der Halle trainiert, bevor es dann kommende Woche wieder im Freien los geht. Dass die Donaustädter hier zu den Favoriten in Vilshofen zählen, das wollen sie auch gar nicht abstreiten. „Aber gerade in der Halle gibt es aus meiner Sicht keinen Favoriten beziehungsweise kann man ganz schnell ins Straucheln kommen – und du bist raus. Aber natürlich ist es unser Anspruch zu gewinnen.“

Damit würden die Jungs ihrem Coach auch ein schönes Geburtstagsgeschenk machen, Penzkofer wird tags darauf 34. „Das wissen sie aber noch gar nicht, wäre aber eine schöne Sache“, lacht Ben Penzkofer, der mit seinem Team auch in der Landesliga Süd dickt im Geschäft um einem möglichen Bayernliga-Aufstieg ist. „Grundsätzlich sind wir noch dabei und wollen auch angreifen, aber mit Laurin Hübscher und Raphael Huber sind zwei Spieler von uns fix im Herrenbereich dabei, das macht es nicht gerade einfacher. Realistisch betrachtet ist der Kader wohl nicht groß genug.“ Aber wer weiß, vielleicht tanzt der Coach mit seinen Talenten zunächst weiter bis zur Bayerischen und jubelt am Ende auch auf dem grünen Rasen...

Deggendorf und Landshut Favorit im A-Bezirksfinale



Von der Papierform her betrachtet gehen die beiden Landesliga-Vertreter Spvgg GW Deggendorf und Spvgg Landshut als Favoriten ins Turnier in der Dreifach-Halle in Vilshofen. Turnierbeginn ist am Samstag (11. Januar) um 12 Uhr. Die Gruppeneinteilung:

Gruppe A – SG TSV 1862 Abensberg, SG TSV 1888/1920 Regen, Spvgg Landshut, FC Fürstenzell.

Gruppe B – Spvgg GW Deggendorf, FC Ergolding, SG FC Dreisessel, SSV Eggenfelden.

Die zwei besten Mannschaften jeder Gruppe qualifizieren sich für das Halbfinale, in denen die beiden Finalisten ausgespielt werden. Das Finale ist gegen 16.25 Uhr geplant. Der Bezirkssieger qualifiziert sich für die Bayerische Hallenmeisterschaft, die am Samstag, 25. Januar, in Ebersdorf (Oberfranken) stattfindet.