Erst den FC Tittling vor dem Abstieg retten und dann den Bezirksligisten SV Grainet übernehmen. Das ist der Plan von Johannes Gastinger für das Jahr 2023. Allerdings wird der 36-Jährige nur im ersten Halbjahr selbst das Trikot überstreifen. Zwar gegen den ärztlichen Rat, aber mit Überzeugung.
Nachdem er bereits in jungen Jahren zahlreiche schwere Knieverletzungen erlitten hat, machen sich nun die Konsequenzen bemerkbar. Die notwendige Knieoperation wird Gastinger jedoch erst im Laufe des Jahres vornehmen lassen, um seiner Mannschaft in der Rückrunde auch noch auf dem Platz helfen zu können. Ein genauer OP-Termin steht nicht nur deswegen nicht fest. „Ich möchte nicht bei meiner neuen Mannschaft mit Krücken auf den Platz gehen. Außerdem bin ich auch beruflich recht eingespannt“, erklärt der Vater eines 14-monatigen Buben.
Seine praktische Hilfe wird in Tittling mehr denn je benötigt, „auch wenn mir“, erzählt er schmunzelnd von unzähligen Besuchen in medizinischen Facheinrichtungen, „Doktor Harrer in Regensburg geraten hat, ich bräuchte eine Generalüberholung inklusive Ölwechseln“. Ernst allerdings die Situation beim FC; Platz 7 zwar, aber mit 23 Punkten nur fünf Zähler über dem Abstiegsrelegationsrang verraten bedrohlich Nähe zur Kreisklasse.
Für Tittling wird es im Frühjahr „ganz, ganz schwer“
„Wir haben gewusst, es wird eine knallharte Saison“, sagt Gastinger, umso mehr, als mit Josef Sigl ein Toptorjäger letzte Saison verletzungsbedingt ohnehin nur noch sporadisch und seit der laufenden Spielzeit überhaupt nicht mehr einsatzfähig ist und der Abschied von Manuel Mader nach Hauzenberg in der Winterpause eine weitere große Lücke in der Offensive reißt. Damit nicht genug, denn Mittelfeldmann Benedikt Obermüller (25, Polizei in München) wie auch Keeper Julian Kapfenberger (29, Fortbildung ab Februar) sind beruflich bedingt nicht mehr zum Stammpersonal zu rechnen. „Das Ziel hat zu Saisonbeginn nur Klassenerhalt geheißen“ sagt der 36-jährige Hutthurmer. „Die Frühjahrsrunde wird ganz, ganz schwer.“
− aug
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