Winterfazit in der Kreisklasse NM/Jura Süd
Die halbe Liga steckt im Abstiegskampf – Allersberg schielt nach oben

04.01.2025 |

Während die DJK Eintracht Allersberg (in grau) in der Restrunde im Aufstiegsrennen mitmischen will, müssen sich die Kicker der SG DJK Burggriesbach/Obermässing auf einen langen Abstiegskampf einstellen. Foto: Tschapka

Die Hallenrunde läuft bereits auf Hochtouren. Derweil besteht auch bei den Fußballern der Kreisklasse Süd die Gelegenheit, ein Fazit zur bisherigen Saison zu ziehen und einen Blick auf die restliche Spielzeit zu werfen. Bei den Vereinen aus dem Verbreitungsgebiet des Hilpoltsteiner Kuriers herrscht dabei im Großen und Ganzen Zufriedenheit mit dem bisherigen Verlauf, obwohl der eine oder andere Klub in den unteren Regionen der Tabelle zu finden ist.

Bisherige Punkteausbeute

Das trifft vor allem auf die DJK Weinsfeld zu, die aktuell den ersten Abstiegsrelegationsplatz belegt. Trainer Michael Gerngroß ist allerdings mit der Ausbeute nicht unzufrieden: „Aufgrund der sehr angespannten Personalsituation – vor allem auch auf der Torwartposition, wo wir fünf verschiedene Torhüter einsetzen mussten – ist die Punkteausbeute zufriedenstellend, wenn auch der eine oder andere Punkt mehr durchaus drin gewesen wäre.“ Ähnlich sieht das Felix Probst. Der Trainer des TSV Mörsdorf, der wie Weinsfeld 15 Punkte aufweist, bilanziert: „Wir sind zwar nicht die spielerisch stärkste Mannschaft, haben aber durchaus unsere Qualitäten, was die knappen Spiele gegen die Spitzenmannschaften zeigten.“ Probst verweist vor allem auf die kämpferischen Tugenden. „Wir hatten zwei, drei Durchhänger, aber auch klare und dominante Spiele wie gegen Burggriesbach auf spielerischer Ebene und gegen Wallnsdorf kämpferisch.“ Auch Sebastian Seemeier, Spielleiter der SG DJK Burggriesbach/Obermässing, ist mit den 18 Punkten zufrieden: „Was die Punkte angeht, sind wir soweit zufrieden, auch wenn es ein paar mehr sein könnten – wie gegen Türkspor Freystadt oder Pollenfeld, als wir am Torwart oder an uns selbst gescheitert sind.“

Bereits 23 Punkte hat die DJK Grafenberg eingefahren, für den Aufsteiger eine sehr passable Ausbeute. Spielleiter Josef Hausner und Trainer Lukas Betz trauern aber ebenfalls einigen vergebenen Chancen nach. „Nach einem super Start in die Runde hatten wir eine schwächere Phase, die wir aber mit zwei wichtigen Siegen zum Schluss wieder gerade biegen konnten. Ein, zwei Siege mehr wären aber schon möglich gewesen.“ Überzeugend ist vor allem der Angriff der DJK: „Wir haben die offensive Ausrichtung durchgezogen, nur Berngau und Reichertshofen haben mehr Tore geschossen. Und defensiv sind wir von Spiel zu Spiel stabiler geworden.“

Einen Punkt mehr als Grafenberg hat die DJK Eintracht Allersberg gesammelt, wobei es nach Ansicht von Spielleiter Simon Lechner ebenfalls etwas mehr hätten sein können: „Insgesamt ist die Entwicklung der Mannschaft sehr positiv. Ein paar Spiele waren aber dabei, wo wir unter unseren Erwartungen geblieben sind und einige Punkte liegen gelassen haben.“ Der Blick auf die Tabelle lässt nach Lechners Einschätzung aber durchaus noch einiges erhoffen, vor allem auch, weil die DJK Eintracht Allersberg im Vergleich zur Vorsaison effektiver und in der Defensive deutlich griffiger geworden ist: „Die bisherigen 24 Punkte machen in dieser Saison Lust auf mehr, da sich an der Tabellenspitze auch niemand so richtig absetzen konnte.“

Personelle Veränderungen

Was die personelle Situation der Klubs angeht, ist nicht allzu viel Bewegung zu vermelden. Beim TSV Mörsdorf kehrt Daniel Kraus vom SV Rednitzhembach zurück, mit A-Jugendspieler Christian Lerzer kann Trainer Probst in der Rückrunde auf einen weiteren Stürmer zurückgreifen. Außerdem hofft Probst auf Rückkehrer aus dem „Lazarett“, und dazu zählt der Trainer auch sich selbst. Bei Weinsfeld stößt ebenfalls ein A-Junior zu den Herren hinzu. Grafenberg verzeichnet keine Zugänge, aber auch hier hoffen Hausner und Betz auf die Rückkehr ihrer Langzeitverletzten. Keine Veränderungen vermeldet Burggriesbach/Obermässing, während es bei Allersberg Bewegung in diesem Bereich zu geben scheint. „Dazu aber vorerst noch kein Kommentar“, hält sich Spielleiter Lechner bedeckt.

Zwei Akteure stechen heraus

Auf die Frage, ob in der Kreisklasse Süd Unterschiedsspieler zu erkennen sind, fallen bei einigen Vereinsvertretern zwei Namen: Christian Schrödl, Torjäger beim Tabellenführer SpVgg Reichertshofen und Johannes Lang, Torjäger beim Tabellenzweiten FSV Berngau. Generell rücken jedoch sowohl Trainer als auch Spielleiter eher die gesamte Mannschaft in den Mittelpunkt. Auch Mörsdorfs Probst hat keinen einzelnen Unterschiedsspieler ausgemacht und hebt ein Team hervor: „Individuelle Tore sind für mich nicht unbedingt ein Messwert. Die Mannschaft, die mir am besten gefallen hat, war bisher Berngau.“

Planungen für die Hallenrunde

War in früheren Jahren die Teilnahme an den Hallenkreismeisterschaften bei allen Vereinen ein Highlight in der Winterpause, hat die Begeisterung mittlerweile sehr nachgelassen. Einzig die DJK Burggriesbach/Obermässing nimmt an dem Kreisturnier teil, musste aber bereits in der Vorrunde die Segel streichen. Ansonsten ist bei den Vereinen, wenn überhaupt, freiwilliges Hallentraining angesetzt.

Zielsetzung für die Restsaison

Was die Ziele für die restliche Saison angeht, überwiegt nicht ganz überraschend der Klassenerhalt. Weinsfelds Gerngroß sagt dazu: „Wir wollen wie in der Vorsaison schnell die Punkte in der Rückrunde für einen Mittelfeldplatz sammeln.“ Mit den knappen Niederlagen aus der Vorrunde im Hinterkopf gibt Mörsdorfs Probst folgendes Ziele aus: „Wir wollen die in der Vorrunde knapp ausgegangen Partien diesmal zu unseren Gunsten entscheiden und schnellstmöglich den Klassenerhalt eintüten. Wir müssen die Punkte gegen die Mannschaften einfahren, die bei uns in der Tabelle stehen, das sind die wichtigen Spiele. Nachdem wir aktuell 15 Punkte haben und ich mit 30 am Ende zufrieden bin, bin ich guter Dinge.“ Seemeier von Burggriesbach/Obermässing ist beim Saisonziel sehr pragmatisch: „Ziel ist es, bis zum Schluss mindestens drei Vereine hinter uns zu lassen und im Vereinsjubiläum (Burggriesbach feiert 2025 das 60-Jährige, Anm. d. Red.) wieder die Klasse zu halten.“ Grafenberg will den gesicherten Mittelfeldplatz verteidigen und die Leistung konstanter abrufen.

Allersberg dagegen wagt noch einen Blick nach oben, so Spielleiter Lechner: „Aufgrund der Tabellensituation wollen wir auf jeden Fall nochmal schauen, was nach oben geht und wie weit wir uns noch nach oben spielen können. Dazu gilt es, das richtige Händchen im Feintuning bezüglich Effizienz und Konstanz zu haben.“

Titelanwärter und Abstiegskandidaten

Wer wird nun Meister und wer steigt ab? Was den Titel angeht, sind sich alle Funktionäre einig: Dieser wird sehr wahrscheinlich zwischen Reichertshofen und Berngau entschieden. Mörsdorfs Probst legt sich auf den aktuellen Tabellenzweiten fest: „Für mich ist Berngau klarer Favorit. Auch wenn sie ein paar Durchhänger hatte, für mich gibt es keine Mannschaft in der Liga, die so dominant auftreten kann.“ Bezüglich möglicher Absteiger wollen sich die Vereine nicht richtig festlegen. Grafenbergs Hausner verweist auf die knappen Abstände im Tabellenkeller: „Der Abstiegskampf wird bis zum Schluss spannend bleiben. Hier ist eine Prognose schwer.“ Allerdings wird es nach Meinung von Weinsfelds Gerngroß das schon etwas abgeschlagene Schlusslicht Türk Spor Freystadt sehr schwer haben, die Klasse zu halten.

HK