Wie schon vor sieben Jahren wurde drei Schiedsrichtern der Fußball-Gruppe Ruperti eine große Ehre zu Teil: Patrick Schönherr (ASV Piding), Alexander Petzke (BSC Surheim) und Benedict Oshowski (TSV Berchtesgaden) waren an vier Turniertagen beim drittgrößten Jugendturnier Europas im Einsatz. Die größte dänische Sportveranstaltung wurde in Hjörring, im Norden des Landes, ausgetragen.
Insgesamt erhielten alle drei Ruperti-Referees positive Rückmeldungen über ihre Leistungen, die am Ende sogar mit einem Finaleinsatz für Schönherr und Petzke belohnt wurde. Vor knapp 5000 Zuschauern leiteten sie gemeinsam mit Alexander Jahn und Normen Meyer aus Hannover das U15-Finale der Mädchen zwischen Dänemark und den USA. Für die beiden blieb insbesondere die Atmosphäre in der Nord-Energi-Arena, in der auch schon Champions-League-Spiele der Frauen ausgetragen wurden, in Erinnerung. „Der Einlauf vor so einer Kulisse, die weltberühmte Nationalhymne der USA, das erlebt man in unseren Ligen nicht so schnell“, berichtet Schönherr. „Und das Wichtigste nach so einem Finale: Niemand spricht über das Schiedsrichterteam.“ Die beiden heimischen Unparteiischen zeigten sich nach dem Endspiel zufrieden. Das US-Team hatte dieses mit 3:1 nach Elfmeterschießen gewonnen.
230 Schiedsrichter in Hjörring
Die Sporthalle, in der der Großteil der 230 Schiedsrichter des Dana-Cups in Hjörring untergebracht war, glich spätestens gegen Ende des Turniers mehr einem Lazarett als einer Unterkunft: Faszienrollen, Massageöle und -salben sowie Tapes lagen verstreut über dem Boden, diejenigen Unparteiischen, die gerade nicht im Einsatz waren, nutzten die kurze Pause für Dehnübungen oder einen Mittagschlaf. Drei bis vier, vereinzelt sogar fünf Partien pro Tag sollten für die drei Ruperti-Referees, die zu Hause in der Kreisliga, der Landesliga und dem Verbands-NLZ pfeifen, auf dem Programm stehen – eine enorme körperliche Belastung, doch die Erfahrung bei diesem Event war es allemal wert, einschließlich der fast 19-stündigen Anreise mit Zug und Mietauto.
Nach einem ausführlichen Infomeeting für alle Schiedsrichter und dem Umzug aller 15000 Spieler durch die Stadt ging es los mit dem Turnier: Oshowski startete mit einem U17-Duell zwischen Schweden und Dänemark, Petzke und Schönherr mit U19-Duellen zwischen Dänemark und Norwegen beziehungsweise Norwegen und der Ukraine.
Vier intensive und anstrengende Tage
Es folgten vier intensive wie anstrengende Tage mit internationalen Spielleitungen in und um Hjörring und interessanten Eindrücken über die unterschiedliche Spielweise der einzelnen Nationen: „Die deutschen Teams spielen deutlich technischer, die Mannschaften aus den skandinavischen Ländern arbeiten mehr mit langen Bällen“, stellte Schönherr fest. Aber: „Bei den Skandinaviern geht es viel körperlicher zu. Wo ein deutscher Spieler schon bei ein bisschen schieben im Mittelfeld einen Freistoß fordert, ziehen die Skandinavier in keinem Zweikampf zurück – und fordern andersrum auch nichts, wenn es im Mittelfeld mal kracht.“ Oshowski fügt an: „Die Umstellung zwischen den Spielen war schon fordernd. Hast du zwei norwegische Teams, kannst du eine sehr großzügige Linie fahren. Bei zwei deutschen Teams geht das weniger. Bei den Partien zwischen Deutschland und Norwegen war es schon eine Herausforderung, eine passende Linie für das Spiel zu finden.“ Alle drei verließen Dänemark voller Stolz und positiver Eindrücke.
− td
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