Siegfried Straßhofer hat einen neuen Job im gehobenen Bereich des Amateurfußballs erhalten: Der 44-jährige Traunreuter, der in Traunstein lebt, fungiert in der neuen Saison als Co-Trainer des ältesten Salzburger Fußballvereins, des SAK 1914, der früher sogar in der 1. Bundesliga gespielt hat. Zudem übernimmt er die Sportliche Leitung der 1b- und U18-Mannschaft sowie des kompletten Nachwuchsbereichs von der U8 aufwärts.
Auch einen überaus prominenten Spieler bekommt er in der Kampfmannschaft der Mozartstädter vorgesetzt, die vom 29-jährigen Paul Zeyringer gecoacht wird: Zlatko Junuzovic. „Er spielt bei uns zum Zeitvertreib und um sich fit zu halten“, erklärt Straßhofer, „immer steht er uns natürlich nicht zur Verfügung, zurzeit arbeitet Zlatko zum Beispiel auch bei der Europameisterschaft fürs Fernsehen.“
Der 36-jährige Ex-Profi, der im Mittelfeld die Fäden zog (und beim SAK noch heute zieht) ist den Fußballfans hauptsächlich aus seiner Zeit bei Austria Wien, Werder Bremen und Red Bull Salzburg ein Begriff. Für Österreichs Nationalteam traf Junuzovic in 55 Länderspielen sieben Mal, in der deutschen und österreichischen Bundesliga erzielte er in etwa 480 Begegnungen insgesamt 63 Treffer.
„Wir haben den Altersschnitt gesenkt“
Doch klarerweise muss Straßhofer dem Ex-Internationalen nichts mehr beibringen, das Tätigkeitsfeld des Traunreuters bezieht sich da schon eher auf junge Spieler („Wir haben den Altersschnitt gesenkt und jetzt fast nur noch 18- bis 23-Jährige im Kader der Kampfmannschaft“) sowie den Nachwuchsbereich.
Junuzovic gehöre zu den vier Ankerspielern, so Straßhofer, mit Daniel Raischl und Arber Tafilaj spielen beim SAK – schon seit drei, vier Jahren – auch zwei Oberbayern, die aus ihrer Burghauser beziehungsweise Bad Reichenhaller Zeit nicht ganz unbekannt sind.
Er kennt auch den Blick aus der „Schiri“-Perspektive
Zuletzt war Straßhofer bis zur Saisonhalbzeit 2023/24 verantwortlicher Coach der Bayernliga-B-Junioren des TSV 1860 Rosenheim, zuvor war er unter anderem im Nachwuchsbereich des SB Chiemgau Traunstein tätig, wo er auch am Aufbau des Nachwuchsleistungszentrums mitgewirkt hat. Auch als DFB-Stützpunkttrainer, Talentsichter, Herren-Trainer des TSV Grabenstätt (heute SG Chieming/Grabenstätt) sowie Nachwuchscoach und Jugendleiter des TuS Traunreut hat sich Straßhofer einen Namen gemacht. Den Blick aus der Schiedsrichter-Perspektive kennt er selbstverständlich auch bestens: Der 44-Jährige pfiff sogar bis zur Landesliga und war Assistent in der Regionalliga und U19-Bundesliga.
Ambiente für DFB-Elite-Lizenz-Inhaber „ein absoluter Traum“
Besonders reizvoll ist das Ambiente des viertklassigen SAK, der in der abgelaufenen Saison übrigens Tabellenneunter im 16er-Feld der Landesliga wurde. „Das Stadion mit Festungsblick ist schon ein absoluter Traum, über die Tradition des Vereins braucht man sowieso nicht zu diskutieren“, schwärmt „Sigi“ Straßhofer.
Am vergangenen Wochenende feierten die Salzburger mit einem großen Programm ihren 110. Geburtstag, auch hier war der Traunreuter bereits vor Ort und stellte sich den zahlreich erschienenen Fans und Leuten aus dem Umfeld vor. Und wie ist Straßhofer überhaupt zu diesem „Auslands-Engagement“ gekommen?
Als gebürtiger Österreicher nicht ganz „fremd“
„Sie wollten jemanden verpflichten, der Erfahrung hat – und einen Blick von außerhalb, also keinen Salzburger. Diese Kriterien habe ich erfüllt, und so hat sich die Zusammenarbeit ergeben, auf die ich mich jetzt unheimlich freue“, berichtet der Inhaber der DFB-Elite-Lizenz. Ganz „fremd“ ist Straßhofer in der Alpenrepublik dennoch nicht – er ist ein gebürtiger Österreicher...
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„Sigi“ Straßhofer (links) arbeitet künftig auch eng mit SAK-Chef Walter Larionows zusammen. − Foto: privat
