Gleich drei Höhepunkte hatte die Jahresabschlussfeier der Fußball-Schiedsrichtergruppe Ruperti im Bräustüberl des Hofbräuhauses in Traunstein zu bieten. Im vollbesetzten Saal, der aus allen Nähten platzte, präsentierte Gruppenobmann Hans Wichtlhuber nicht nur einen Europameister und eine Tombola mit vielen tollen Preisen, sondern einem gewissen Schiedsrichter wurde auch eine seltene Ehrung zuteil. Sepp Biermaier vom TSV Siegsdorf wurde für 50 Jahre von der Gruppe und vom Bayerischen Fußball-Verband (BFV), vertreten durch Silas Kempf vom Bezirks-Schiedsrichterausschuss, ausgezeichnet.
Das freute auch Wichtlhuber, der sich mit Kempf und Kreisschiedsrichterobmann Sepp Kurzmeier bei den Schiedsrichtern und deren Familien und Partnern bedankte. „Ohne Eure Akzeptanz würde es nicht gehen, denn Ihr müsst auf vieles verzichten“, so Wichtlhuber. Der KSO schweifte ein wenig aus, erklärte, dass sich der Schiedsrichter schnell zu einer Persönlichkeit in Schule, Beruf und Familie entwickele. Zur Frage „jung oder alt“ meinte der Kreischef: „Alle sind extrem wichtig. Bei den Einteilungen bleibt festzustellen, dass die sogenannten Älteren in den Bestätigungen zuverlässiger sind.“ Allgemein dankte er den Unparteiischen für die gute Zusammenarbeit, die er in den drei Gruppen Chiem, Inn und Ruperti festgestellt habe, und lobte diesbezüglich seine Kollegen Martin Bruckmayer (Inn) und eben Gastgeber Wichtlhuber.
Der Ruperti-Obmann blickte kurz aufs abgelaufene Jahr zurück. Dabei musste er im Totengedenken auf den Verlust von Xaver Utzinger (SV Ruhpolding) verweisen, der im Alter von 73 Jahren nach 30 Schiedsrichterjahren verstorben ist. Aktuell hat die Schiedsrichtergruppe Ruperti 158 Aktive und 131 passive Unparteiische.
Wichtlhuber konnte im abgelaufenen Jahr viele hochrangige Gäste begrüßen. Angefangen hatte es mit BFV-Präsident Dr. Christoph Kern, außerdem erschienen der Verbandsschiedsrichter-Obmann Sven Laumer, der Salzburger Obmann Prof. Markus Tiefgraber und VSA-Mitglied Tobias Baumann. Sie alle gaben tiefe Einblicke ins Verbands- und Schiedsrichterleben. Die Fußballmannschaft der „Schiris“ – betreut von Maxi Baumgartner – spielte auch einige Turniere. Bei der oberbayerischen Hallenmeisterschaft in Erding gab es unter 14 Mannschaften Platz 6, in Salzburg verpasste man knapp den Titel und wurde Zweiter. Ein eigenes Turnier wurde auch absolviert: Beim 3. Ruperti-Hallencup landeten die Gastgeber-Teams auf den Rängen 3 und 5 im Siebener-Feld. Gesellschaftliche Aktivitäten waren der Besuch des Frühlingsfests in Traunstein und das Sommerfest in Nußdorf.
Zusammenarbeit mit den Salzburgern klappt
Neben einem Neulingslehrgang mit 16 Schiedsrichtern und dem darauf folgenden Assistentenlehrgang gab’s auch die Einführung eines Förderkaders für junge Referees. Zufrieden zeigte sich der Obmann auch mit der guten Zusammenarbeit mit den Kollegen aus der Mozartstadt. „Die wurde richtig mit Lehrgängen gestartet“, berichtet Wichtlhuber.
Aber es war auch für Unterhaltung gesorgt bei der Jahresabschlussfeier. Für den musikalischen Teil war Hans Berreiter alias „Berry“ zuständig, für den Top-Act zeichnete allerdings Helmut Wolferstetter aus Palling verantwortlich. Der Europameister im Vogelzwitschern sorgte für Beifallsstürme. „Ich unterhalte mich in meinem Garten mit den Vögeln“, sagte er – und hatte natürlich die Lacher auf seiner Seite.
Zum Höhepunkt sollten allerdings die Ehrungen der langjährigen Schiedsrichter avancieren. Mit Sepp Biermaier vom TSV Siegsdorf konnte der Gruppenobmann mit seinen beiden Einteilern Hans Öllerer und Michael Hagl sowie Kempf einen Schiedsrichter auszeichnen, der ein seltenes Jubiläum feierte. Das Urgestein der Gruppe ist seit 50 Jahren Unparteiischer und war bis zuletzt auch für die jungen Schiedsrichter als Pate im Einsatz. Als Dank erhielt er neben der Gruppenehrung auch die BFV-Medaille in Gold. Er war in seiner Ära sowohl Schriftführer als auch Kassier der Gruppe. Mit Thomas Lutz war er an der Linie bis in der Bayernliga (damalige 3. Liga) unterwegs. Bei Max Klauser war er in der Bundesliga beim Spiel FC Bayern München gegen Werder Bremen als Linienrichter im Einsatz. Er selbst freute sich über viele Schiedsrichter, die ihn quasi „durchliefen“: „Schön, dass aus vielen etwas geworden ist.“
Als Abschluss wartete die Ausgabe der reichhaltigen Tombolapreise, auch des Hauptgewinns: Hans Öllerer war der glückliche Gewinner eines Mountainbikes, dass von Zweirad Stadler aus Hammerau gespendet wurde.
Die Geehrten
10 Jahre (Ehrennadel in Bronze mit Kranz): Mehmet Aycicek (DJK Traunstein), Peter Mertl (FC Hammerau), Johannes Oberrader (DJK Nußdorf).
15 Jahre (Ehrengabe der Gruppe): Nicolas Kaltenhauser (TuS Kienberg).
20 Jahre (Ehrennadel in Silber mit Kranz): Stefan Frisch (TSV Tengling), Ralf Stadlhuber (TSV Berchtesgaden).
25 Jahre (Bezirksehrung in Gold): Udo Dengel (FC Traunreut), Andreas Schneider (SV Saaldorf), Martin Spiegelberger (TSV Grabenstätt).
50 Jahre (Medaille in Gold): Sepp Biermaier (TSV Siegsdorf).
− td