„Maximales Ergebnis“ für die Gäste
Reichenhall verschenkt zwei Zähler – Kurstädter und SC Anger trennen sich im Derby mit 2:2

02.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:45 Uhr

Andi Nitzinger und der SC Anger entführten in der Kurstadt einen Punkt. Das Derby beim TSV Bad Reichenhall endete 2:2. −Foto: Bittner

Der TSV Bad Reichenhall hat im prestigeträchtigen Lokalderby der Fußball-Kreisliga 1 gegen den SC Anger einen sicher geglaubten Sieg verspielt. Trotz 2:0-Führung gab’s am Ende ein 2:2-Remis vor gut 350 Zuschauern im Nonner Stadion. Die Kurstädter schielen ja noch mit zumindest einem Auge Richtung Relegationsplatz 2. Der SCA braucht hingegen noch Punkte im Abstiegskampf.

Es entwickelte sich zunächst ein flottes Spiel. Den ersten Aufreger gab es in der 7. Minute, als sich Angers Christian Mühlbauer nur mit einem Foul gegen den flinken Benedict Donaubauer zu helfen wusste und mit der gelben Karte sicher gut bedient war. Den anschließenden Freistoß brachte Dani Haas zur Mitte, wo Reichenhalls Torjäger Tilmann Russegger den Ball per Kopf ins linke untere Eck beförderte – unhaltbar für Gästekeeper Alexander Koch (8.).

Mit dieser frühen Führung im Rücken versuchten die Hausherren weiter Druck auszuüben, das Team von Andi Brandl suchte seine Chance im Kontern. Bei einem dieser schnellen Vorstöße tauchte nach einer Viertelstunde plötzlich Tobias Nitzinger allein vor Torhüter Robert Töpel auf, doch der Linienrichter hatte wegen Abseits die Fahne gehoben – sehr zum Unmut der Angerer Betreuerbank. Doch das war’s im ersten Durchgang an guten Tormöglichkeiten für den Gast.

Die Kurstädter gaben meist den Ton an, so in der 18. Minute: Ismet Bytyqi und Donaubauer spielten sich im Doppelpass auf der rechten Seite durch, die flache Bytyqi-Hereingabe nahm Russegger direkt, setzte die Kugel jedoch rechts am Tor vorbei. Die letzte nennenswerte Szene in Halbzeit eins wurde nach 37 Minuten notiert. TSV-Verteidiger Haas zirkelte einen Freistoß Richtung linken Torwinkel, Torwart Koch boxte das Leder mit einer tollen Parade vor der Linie ins Feld zurück, allerdings genau auf Bytyqi. Doch dessen Kopfball ging an der linken Seite knapp übers Gehäuse. Zur Pause war man sich einig, dass die Führung für die Hausherren in Ordnung ging, Trainer Michael Kantsperger hätte sich aufgrund der Torgelegenheiten einen zweiten Treffer gewünscht.

Bereits kurz nach Wiederanpfiff hatte Gelb-Schwarz die nächste gute Chance. Nach einem Foul am agilen Fabio Lehmann brachte Haas zum wiederholten Mal eine Maßflanke in den Strafraum, wo Russegger einen Kopfball ansetzte, der jedoch gut einen Meter rechts am Tor vorbei flog. Nach 50 Minuten war es soweit: Bytyqi und Donaubauer kombinierten sich sehenswert am linken Flügel durch, der in der Mitte postierte Lehmann schloss die Hereingabe mit dem 2:0 ab. Zu diesem Zeitpunkt deutete alles auf einen Dreier für die Gastgeber hin.

Doch in der Folge war die Konzentration auf Reichenhaller Seite nicht mehr so hoch wie zu Beginn, es schlichen sich Abspielfehler beziehungsweise unnötige Ballverluste ein. Die Gäste merkten das und waren nun deutlich gefährliche. In der 58. Minute kamen sie zum kuriosen Anschlusstreffer: Tobias Nitzinger zog von rechts in Richtung Tor, in seine flache, scharfe Hereingabe grätschte TSV-Abwehrrecke Marcus Mayr und lenkte den Ball am verdutzten Töpel vorbei ins eigene Netz. Nur zwei Minuten darauf kam es für die Gäste noch besser. Ein Abpraller aus der Defensive erreichte SCA-Kapitän Georg Kuglstatter, der beherzt draufhielt und Töpel, dem die Sicht etwas verdeckt war, bezwang.

Begegnung nach Ausgleich wieder komplett offen

Jetzt war die Begegnung wieder komplett offen, auch die Platzherren fingen sich wieder. So luchste Sascha Schimag Kuglstatter geschickt den Ball ab und versuchte es mit einem Heber, der jedoch übers Gehäuse ging. Nur zwei Minuten später eine Schrecksekunde für die Gäste, als ein Rückpass auf Torhüter Koch über dessen Rist in Richtung eigenes Tor trudelte, dann jedoch knapp am linken Pfosten vorbei ins Aus kullerte. Eine Viertelstunde vor dem Ende prallten im Luftduell Keeper Koch und Schimag zusammen, doch beide konnten nach mehrminütiger Behandlung weitermachen. So blieb es beim Unentschieden, mit dem vor allem die Brandl-Elf gut leben kann. „Das maximale Ergebnis für uns, mehr war da nicht drin“, so der SCA-Coach.

− red