Relegation zur Kreisliga
Kay beim 3:0 zu abgezockt für Tögings Reserve – Coach Herbert Vorwallner übernimmt VfL Waldkraiburg

02.06.2023 | Stand 15.09.2023, 23:42 Uhr

Mit 3:0 das Nachsehen gaben Lukas Wembacher (rechts, gegen Noah Nebmaier) und sein SV Kay im Relegationsduell in Kirchweidach dem FC Töging II. −Foto: Zucker

Der FC Töging II zog in der Relegation zur Fußball-Kreisliga gegen den SV Kay am Donnerstagabend mit 0:3 den Kürzeren und hat damit den sofortigen Wiederaufstieg verpasst. Kay indessen ist nach dem Sieg noch nicht gerettet, sondern muss eine weitere Hürde aus dem Weg räumen. Am Montag um 18.30 Uhr wartet in Altenmarkt der Kreisliga-1-Vertreter SC Vachendorf, der in Runde 1 gegen den SV Ruhpolding keine Probleme hatte und den Vizemeister der Kreisklasse4 in Inzell klar mit 6:0 überrannte. Am Rande des Stichkampfs in Kirchweidach wurde bekannt, dass Trainer Herbert Vorwallner Kay wieder verlässt und in der kommenden Saison den VfL Waldkraiburg übernehmen wird.

Der SV Kay ging als Favorit in dieses K.o.-Spiel. Er war nicht nur der ranghöhere Klub, sondern nahm auch den Schwung einer sehr guten Rückrunde mit, während die Innstädter in den letzten Wochen eine „Ergebniskrise“ hatten und in der Schlussrunde der Kreisklasse3 fremde Hilfe benötigten, um im letzten Moment noch auf den 2. Platz zu klettern.

Die 614 Zuschauer auf der Anlage in Kirchweidach freuten sich auf ein offensiv ausgerichtetes Duell, schließlich haben beide Seiten auffällige Torjäger in ihren Reihen: Kay hoffte auf seinen 20-Tore-Stürmer Johannes Schild, Töging auf Stefan Mutschler, der in der abgelaufenen Saison 13 Mal für die Bezirksliga-Reserve getroffen hat. Doch Chancen blieben in Durchgang1 jedoch Mangelware, auch wenn der Rangzwölfte der Kreisliga2 schon nach fünf Minuten beinahe in Führung gegangen wäre: Thomas Krautenbacher zog ab, aber Paul Valentin Wagenhäuser konnte gerade noch auf der Linie klären. Im Gegenzug kam Alexander Hofer zum Abschluss, doch sein strammer Distanzschuss verfehlte den Torwinkel knapp. Die Kayer erhöhten dann die Schlagzahl, jedoch stand Töging kompakt in der Abwehr und ließ nicht viel zu. Kurz vor der Pause lag die Führung für Töging in der Luft (38.): Jean-Paul Filip umkurvte erst zwei Gegenspieler, dann auch noch Torwart Jonas Hillebrand, doch sein Schuss wurde im letzten Moment abgeblockt.

Nach einer Stunde bog Kay auf die Siegerstraße ein: Lukas Wembacher schlug von der linken Seite eine Ecke auf den langen Pfosten, der eingewechselte Christian Fuchs legte ab auf Daniel Krautenbacher und der traf aus fünf Metern zum 1:0 ins Netz. „Das war fahrlässig von uns“, ärgerte sich Tögings Sprecher Udo Sigrüner über das schlechte Stellungsspiel vor dem eigenen Kasten. Jetzt war der Kreisligist im Spiel und hätte schnell nachlegen können, aber Schild vergab freistehend aus kurzer Distanz. Töging agierte nun offensiver und drängte auf den Ausgleich, wurde aber klassisch ausgekontert (72.): Daniel Krautenbacher eroberte den Ball, spielte sofort weiter auf Schild und der Kapitän bediente mit einem perfekten Pass durch die Gasse Daniel Schmidhammer. Das 2:0 war für den Angreifer nur noch Formsache, gegen seinen Flachschuss hatte Tögings Schlussmann Michael Sennefelder keine Chance. Endgültig in trockenen Tüchern war der Sieg für die Kicker von der Lanzing Road sechs Minuten später. Nach einer Ecke, die zu kurz abgewehrt wurde, kam wiederum Daniel Krautenbacher an den Ball und sein Schuss von der Strafraumgrenze schlug unhaltbar ein.

FC-Übungsleiter Markus Leipholz gab nach dem Duell an, er sei trotz der Niederlage zufrieden mit der Leistung seiner Schützlinge. „Aber die abgezocktere Mannschaft hat verdient gewonnen, wenn auch zu hoch“, fand er und ergänzte: „Als Trainer bin ich stolz auf diese Saison.“ Auch Sigrüner zeigte sich keineswegs zerknirscht: „Es war ein toller Fußballabend mit fairen Teams und tollen Anhängern. So stelle ich mir Amateurfußball vor.“

Überglücklich war Kays Trainer Vorwallner, der das Familienduell gegen seinen Neffen Leipholz für sich entschieden hat: „Die ersten 45 Minuten fanden wir zwar nicht richtig ins Spiel, aber aufgrund der zweiten Halbzeit ist unser Sieg klar verdient.“ Mit dem Duell am Montag verabschiedet sich der 55-Jährige nach nur einer halben Saison wieder aus Kay, als Grund gibt er den zu großen Aufwand an: „Ich wohne in Ampfing und arbeite in Wasserburg. Da bin ich pro Trainingstag 200 Kilometer auf der Straße“. Künftig ist er in zehn Minuten im Training.

Vorwallner übernimmt den VfL Waldkraiburg, der momentan ebenfalls in der Relegation steht und um den Aufstieg in die Bezirksliga kämpft. „Ich kenne den Verein und die handelnden Personen dort sehr gut. Das wird eine sehr reizvolle Aufgabe“, sagt er über den Klub, bei dem er von 1998 bis 2002 als Spieler aktiv war und von der Kreisliga bis in die damalige Bezirksoberliga durchgestiegen ist.

− cze