Etwas mehr als 50 Jahre ist es her, dass der FC Bayern den ersten seiner sechs Champions-League-Siege (1974, 1975, 1976, 2001, 2013, 2020) – bis 1992 noch Europapokal der Landesmeister – gefeiert hat. Mit dabei war damals der erst 20-jährige Bernd Dürnberger, ein eingefleischter Kirchanschöringer, der im vergangenen Jahr seinen 70. Geburtstag feierte. Der „Wipf“ hat zwischen 1972 und 1985 insgesamt 375 Spiele für den Rekordmeister bestritten, war auch Weltpokal-Sieger 1976, fünf Mal deutscher Meister, zwei Mal deutscher Cupsieger und stand 1982 ein weiteres Mal im Champions-League-Finale. Die Heimatzeitung hat ihn und Ehefrau Hannerl in Kirchanschöring besucht. Die Dürnbergers haben zwei Kinder – Stefan (47) und Corinna (41) – und fünf Enkel.
Herr Dürnberger, vor 50 Jahren gewann der FC Bayern im Mai erstmals die Champions-League mit Ihnen als 20-Jährigen. Welche Erinnerungen haben Sie daran?
Bernd Dürnberger: Für mich war es das Größte, als so junger Spieler beim FC Bayern zu spielen, gleich Meister zu werden und im Champions-League-Finale zu stehen. Ich war damals in Brüssel gegen Atlético Madrid aber nur in der zweiten Halbzeit dabei und in der Verlängerung. Katsche Schwarzenbeck hat uns mit seinem späten Tor ja in die Verlängerung gebracht und dann in ein Wiederholungsspiel (4:0-Sieg, d. Red) zwei Tage später an gleicher Stätte. Es war ein Freitagabend, und tags darauf hatten wir unser letztes Bundesligaspiel in Gladbach. Das hatten wir 0:5 verloren, waren aber bereits Meister. Es war echt stressig. Im Wiederholungsspiel in Brüssel war ich dann nicht dabei. Ich hatte eine Kniescheiben-Absplitterung und wurde während der folgenden WM in Deutschland operiert.
Ihr habt danach noch zwei Mal den Europacup der Landesmeister gewonnen. Worauf führen Sie hauptsächlich die Erfolge zurück?
Dürnberger: In den Finals war ich jeweils voll dabei. Wir hatten eine klasse Mannschaft. In der Weltmeisterelf 74 waren ja sechs Spieler von uns dabei. Wir hatten einen großen Kader und gute Trainer, ob Udo Lattek auf Dettmar Cramer. Ich kam mit allen bestens zurecht, nur mit Pal Csernai gab’s Probleme. Da kam ich nicht so zurecht, habe aber immer gespielt.
Was war Ihre Lieblingsposition?
Dürnberger: Angefangen hatte ich als Außenstürmer, als ich 18 und 19 war. Dann war Paul Breitner mal verletzt, und Lattek hat mich als Verteidiger aufgestellt. Das hat gut gepasst, aber als Breitner wieder kam, war ich wieder Links- und Rechtsaußen. Bei Cramer wurde ich zum linken Verteidiger umfunktioniert, später zum defensiven Mittelfeldspieler. Ich habe überall gerne gespielt.
„Nach der Vorbereitung war ich immer Stammspieler“
Es wurden immer wieder neue Spieler geholt, aber Sie hatten ihren Stammplatz.
Dürnberger: Richtig! Es ging ja los mit Wunder, Del’Haye, Röber und viele mehr. Aber nach der Vorbereitung war ich immer Stammspieler.
Haben Sie noch Kontakt zu Spielern von damals?
Dürnberger: Ich habe vom FC Bayern immer schon zwei VIP-Karten mit Parkschein in der Allianz-Arena bekommen und bin eigentlich bei jedem Heimspiel im Stadion, zuletzt gegen Wolfsburg in der Bundesliga. Da trifft man dann die alten Kollegen wie Sepp Maier, Katsche Schwarzenbeck oder Bulle Roth, dazu natürlich Kalle Rummenigge und Uli Hoeneß. Schwarzenbeck sitzt bei mir am Tisch, aber der hat sich zuletzt etwas rar gemacht. Bei Sepp Maier war ich mit meiner Frau natürlich zum 80. eingeladen.
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