A-Klasse 3 – Saisonfazit
Überflieger aus Wackerstein: Meister um 40-Tore-Mann Baitz marschiert ohne Niederlage durch die Liga

11.06.2024 | Stand 11.06.2024, 15:41 Uhr |

Der überragende Mann der zurückliegenden Saison: Wackersteins Spielertrainer Kay Baitz steuerte 40 Tore zum Aufstieg seines Teams in die Kreisklasse bei. Foto: kuk

Wer saisonübergreifend in 40 Begegnungen ohne Niederlage bleibt, steigt verdient auf. Dieses Kunststück gelang dem FC Wackerstein-Dünzing, der nach zwei dritten Plätzen in den vergangenen Spielzeiten in der zurückliegenden Saison der Fußball-A-Klasse 3 die Konstanz fand, die bislang den Kreisklassenaufstieg verhindert hatte.

Bis zum letzten Spieltag hochspannend verlief das Rennen um Platz zwei zwischen dem TSV Reichertshofen und dem SV Karlshuld. Die Mösler, beste Rückrundenmannschaft, hatten am Ende hauchdünn die Nase vorn, mussten aufgrund der Niederlage im Relegationsspiel gegen den FC Tegernbach ihre Aufstiegsambitionen allerdings um ein Jahr verschieben. Dass neben dem FC Fatih Ingolstadt II der TSV Unsernherrn den bitteren Gang in die B-Klasse antreten muss, war eine der Überraschungen der Saison.

Wer hat überzeugt?

„Ich bin überglücklich, dass es diesmal geklappt hat“, freut sich Wackersteins Spielertrainer Kay Baitz. Auch die Konkurrenz ist sich einig, dass das beste Team Meister wurde: „Sie waren einfach die konstanteste Truppe in der Liga“, erklärten Baitz‘ Trainerkollegen Dominik Berchermeier (SV Karlshuld) und Andi Thiel (SV Ernsgaden). Aber auch deren Vereine überzeugten. Während Baitz den SVK „als den besten Gegner der Saison“ einschätzt, stellt Fabian Sebald, Trainer beim SV Hundszell II, Ernsgaden in den Fokus: „Die haben wieder einen richtig guten Job gemacht.“ Absolut positiv die Entwicklung beim SV Haunwöhr: Kämpften die Blau-Schwarzen in den letzten Jahren stets verbissen gegen den Abstieg, formte Trainer Maikl Winter („Ich bin unglaublich stolz auf meine Mannschaft.“) aus zahlreichen jungen Spielern ein schlagkräftiges Team, das am Ende die drittbeste Rückrundenmannschaft stellte. Sebastian Wirthschaft, Trainer beim TSV Reichertshofen, sieht im SV Haunwöhr „einen Aufstiegsaspiranten für die kommende Saison.“ In dieser Rubrik sollte auch diese Aussage von Ali Erbas, Übungsleiter bei der MBB SG Manching, nicht fehlen: „Die Schiedsrichterleistungen in dieser Saison waren überragend gut.“

Wer hat enttäuscht?

Mit dem Saisonziel „gesicherter Mittelfeldplatz“ in die Saison gestartet, war beim TSV Unsernherrn bereits nach der Hinserie mit Tabellenrang zwölf (zehn Punkte) die Euphorie verflogen. Noch schlimmer kam es in der Rückrunde. Ganze fünf Zähler (ein Sieg) waren die ernüchternde Ausbeute, der direkte Abstieg war damit nicht zu verhindern. Zum Vergleich: Die Zweite des SV Zuchering, zur Saisonhalbzeit noch Vorletzter, sammelte danach zwölf Zähler und landete souverän vor dem TSV. „Das war so nicht zu erwarten. Individuelle Fehler und unsere eklatante Abschlussschwäche zogen sich leider wie ein roter Faden durch die Saison“, weiß TSV-Spielertrainer Patrick Kreuzter um die Ansatzpunkte. Auch der mit zahlreichen Neuzugängen in die Runde gestartete FC Rockolding blieb hinter den Erwartungen. „Wir haben die PS nicht auf die Straße gebracht und waren einfach nicht konstant“, erläutert Spielertrainer Andrej Kubicek. Zumindest mit der zweiten Saisonhälfte (25 Punkte) zeigt man sich beim am Ende Siebtplatzierten annähernd zufrieden. „Wir haben eine Saison mit vielen Höhen und Tiefen abgeliefert. Mal überragend, mal brutal enttäuschend“, bilanziert Ali Erbas. Vor allem der Saisonstart mit nur sechs Zählern aus den ersten sieben Spielen war für seine MBB SG Manching ernüchternd. Kann man von einem Tabellendritten, der am Ende die gleiche Punktzahl wie der Vizemeister aufweist, von Enttäuschung sprechen? Der TSV Reichertshofen spielte eine richtig starke Hinserie mit nur einem Punkt Rückstand auf Wackerstein. Im Jahr 2024 ging dann allerdings die Leichtigkeit bei den Blau-Gelben verloren und gegen die direkten Konkurrenten setzte es Niederlagen. „Wir greifen nächstes Jahr wieder an“, lautet deshalb die logische Marschrichtung von Trainer Wirthschaft.

Wer ist aufgefallen?

Selten war man sich ligaweit so einig wie diesmal: Baitz, Wackersteins Spielertrainer und Toptorjäger, ist der klare Gewinner dieser Rubrik. „Der Typ ist einfach zu gut für diese Liga“, schwärmt beispielsweise Hundszells Sebald. 40 Treffer und zahllose Assists steuerte der in dieser Saison herausragende Offensivakteur zur verdienten Meisterschaft des FCW bei. „Durch seine professionelle und allen voran menschliche Art gelang es ihm zudem, zahlreiche junge Spieler weiterzuentwickeln“, erklärt Wackersteins Abteilungsleiter Thomas Schmid, der den Vertrag mit dem „Kayser“ um weitere drei Jahre verlängerte. Positiv aufgefallen ist zudem Daniel Amrehn (SV Karlshuld), der, erst zur Winterpause verpflichtet, in zehn Partien 23 Treffer zur Vizemeisterschaft der Mösler beitrug. Auch Thomas Maihorn (SV Ernsgaden, 25 Tore) und Manuel Graswald (SV Irsching-Knodorf, 26 Tore) stellten erneut ihre Torjägerqualitäten unter Beweis. An dieser Stelle sei auch Manuel Pohl vom SV Zuchering II erwähnt. Er erzielte für den Tabellenzwölften (Torverhältnis 28:70) bei sechs Einsätzen sieben Treffer und bereitete zudem drei vor. Auf der Torhüterposition hinterließen Rotteneggs Emanuel Zauner und Haunwöhrs Christian Redl einen starken Eindruck.

Warum nicht mal 9 gegen 9

Vorletzter Spieltag: Die Tormaschinerie des SV Karlshuld läuft seit Wochen auf Hochtouren. Gegen den Tabellendrittletzten SV Zuchering II, der an diesem Wochenende trotz der Niederlage die Klasse sichert, erhofft man sich bei den Möslern ein weiteres Schützenfest. Verstärkt wird diese Erwartung dadurch, dass der SVZ II nicht nur mit dem buchstäblich letzten Aufgebot anreist, sondern durch Verletzungen während der Begegnung noch weiter dezimiert wird. Neun Spieler sind es nach den ersten 45 Minuten noch, die eventuell den zweiten Durchgang bis zum bitteren Ende bestreiten könnten. Halbzeitstand: 6:0. „Wir versuchten, mit Mann und Maus zu verteidigen und hatten phasenweise nur acht Spieler auf dem Feld. Danke an Karlshuld, dass sie sich der Situation so fair angepasst haben“, sagte SVZ-Coach Christian Springwald. Denn SVK-Trainer Dominik Berchermeier reagierte während der Pause fair und vorbildlich. Er reduzierte seine eigene Elf auf neun Spieler, um zumindest zahlenmäßig für gleiche Verhältnisse zu sorgen: „Respekt an Zuchering, die bis zum Schlusspfiff durchgezogen haben.“ Die Gäste hielten im Neun-gegen-Neun gut mit und verloren die zweite Hälfte nur mit 0:2 – Gesamtresultat: 0:8. Fair-Play-Applaus für beide Teams und Trainer.

kuk


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