Kreisliga 1 Donau/Isar
Oberhaunstadts Gholami zaubert gegen Ex-Verein – Außenseiter Kösching ärgert Kasing im Derby

21.10.2024 | Stand 21.10.2024, 16:30 Uhr |
Julian Schweizer

Auch wenn der Hitzhofener Maximilian Eichlinger (links) in dieser Szene im Vorteil scheint, am Ende wurde Oberhaunstadts Fardin Gholami (rechts) durch seinen Doppelpack zum Matchwinner. Foto: Meyer

In der Fußball-Kreisliga 1 Donau/Isar hat es erneut einen Wechsel an der Tabellenspitze gegeben. Nach dem knappen Heimerfolg im Topspiel gegen den FC Hitzhofen grüßen die Oberhaunstädter wieder von Rang eins. Durch den deutlichen 5:0-Erfolg gegen den FC Mindelstetten ist der SV Menning zurück in der Erfolgsspur und rückt auf Rang zwei vor. 350 Zuschauer sahen das erste Derby seit sechs Jahren zwischen dem TSV Kösching und dem SV Kasing – aber keinen Sieger.

TSV Oberhaunstadt - FC Hitzhofen 2:1 (0:1): Vor rund 150 Zuschauern setzten sich die Oberhaunstädter ausgerechnet dank eines Doppelschlags des Ex-Hitzhofeners Fardin Gholami in der Schlussphase durch. „Am Ende war der Sieg aufgrund der Entwicklung und des Spielverlaufes sicher verdient“, resümierte TSV-Cheftrainer Servet Mengilli zufrieden. Sein Gegenüber Michael Wittmann sieht seine Mannschaft trotz der Niederlage absolut im Soll: „Vorausgesetzt wir gewinnen die beiden letzten Spiele der Hinrunde.“ Die Heimelf startete engagiert, aber Hitzhofen hielt dagegen und belohnte sich mit dem Treffer von Dominic Filser, der nach Hereingabe von Tomi Marinovic eine verunglückte Abwehr von Schlussmann Ali Cakmaci ausnutzte (22.). „Danach waren wir die klar bessere Mannschaft", meinte FCH-Trainer Michael Wittmann. Das große Manko aber war, dass die Gäste ihre zwei bis drei guten Chancen nicht nutzten. Kurz vor der Pause schwächten sich die Gäste dann selbst, als Jonas Greth den Ball vermeintlich auf seinen Gegenspieler geworfen hatte und Rot sah. „Ich habe die Szene nicht gesehen, mir wurde nur gesagt, dass unser Spieler abgeworfen wurde“, erklärte Mengilli. Im zweiten Abschnitt arbeiteten die Hausherren geduldig weiter, doch die Gästeabwehr ließ lange Zeit kaum etwas zu. Hitzhofen ärgerte sich dann über eine vermeintlich vorentscheidende Situation, als Emin Ismaili aus gut 35 Metern versuchte, den weit vor dem Tor stehenden TSV-Keeper zu überlisten. „Das Handspiel des Torwartes war außerhalb vom Sechzehner und wurde nicht geahndet“, haderte Wittmann, der sich sicher war: „In Gleichzahl wären wir als Sieger vom Platz gegangen.“ Dann kamen die drei Minuten von Fardin Gholami. Erst traf er nach einer Flanke von Dogan Tiryaki (83.), dann verwandelte er einen an ihm selbst verschuldeten Elfmeter (85.) zum umjubelten 2:1-Siegtreffer (85.).

• SV Menning - FC Mindelstetten 5:0 (2:0): Die Menninger sind nach einer kurzen Schwächephase mit dem zweiten Sieg in Folge in die Erfolgsspur zurückgekehrt. „Jetzt können wir die kommende Pause genießen“, meinte SVM-Cheftrainer Dejan Micic, der eine „reife Leistung“ seiner Mannschaft sah: „Ein herausragendes Spiel der Jungs, in dem wir bis auf zehn Minuten den Gegner eigentlich gar nicht haben mitspielen lassen.“ Es dauerte allerdings bis kurz vor der Pause, ehe Cem Knupfer nach einem Foulspiel an Simon Wolfsfellner vom Elfmeterpunkt zum 1:0 verwandelte (40.). Noch vor der Pause erhöhte Knupfer, der nach einer Ecke aus rund 16 Metern zum 2:0 (45.) traf. „Die beiden schnellen Gegentore waren der Knackpunkt“, meinte Manuel Riedl, der neue Sportliche Leiter der Gäste. „Bis dahin war das Spiel ausgeglichen, mit einem Chancenplus für Menning“, wie er meinte. Nach knapp einer Stunde sorgte Philip Wolfsfellner in Überzahl (Moritz Liedl erhielt eine Zeitstrafe) für die Entscheidung. Nach einer Ecke reagierte der Kapitän am schnellsten (58.). Die Hausherren spielten sich in einen Rausch und Knupfer vollendete einen wundervollen Angriff über mehrere Stationen mit einem sehenswerten Volley (71.) zum 4:0. Den Schlusspunkt setzte Wolfsfellner, der vom Sechzehner ins lange Eck traf (88.). „Wir konnten nicht mehr viel dagegen setzen, entsprechend war die Niederlage hochverdient“, fasste Riedl zusammen.

• SV Eitensheim - SV Hundszell 1:5 (0:1): Nach dem deutlichen Auswärtssieg unter der Woche zeigte sich Hundszell nur drei Tage später beim Schlusslicht erneut in Torlaune. „Damit haben wir unser Ziel in der Englischen Woche erreicht“, lautete das positive Fazit von SVH-Spielertrainer Luca Kammerer, der von einem verdienten Sieg sprach: „Wir haben den Gegner nicht unterschätzt, schnell Lösungen gefunden und auch in der Höhe verdient gewonnen.“ Dabei sah es lange Zeit nicht nach einem solch deutlichen Sieg aus. Mit den Treffern von Manuel Wittmann (25., 0:1) und David Weixler (54., 0:2) waren die favorisierten Gäste scheinbar schon in der Spur, doch Tobias Dietze (64., 1:2) sorgte Mitte der zweiten Hälfte noch einmal für Spannung. Die Heimelf blieb dran, aber eine Viertelstunde vor dem Ende stellte Weixler den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her (75.). Ein Doppelpack von Johannes Rindlbacher machte es kurz vor dem Ende dann doch noch deutlich (87., 90.). „Zehn Tore in der Englischen Woche sprechen für unseren Offensivfußball“, lobte Kammerer sein Team nach dem 5:1. Der Eitensheimer Niklas Elm sah in der 89. Minute noch die Gelb-Rote Karte. „Der Gästesieg geht in Ordnung, fiel am Ende aber zu hoch aus“, meinte SVE-Spielertrainer Tobias Bauer.

• TSV Lichtenau - TV Münchsmünster 4:2 (1:1): „Wenn man in einigen Szenen im Tiefschlaf ist und Chancen für drei Spiele verballert, braucht man sich nicht beschweren, wenn man mit null Zählern heimfährt“, haderte TVM-Spielertrainer Andreas Müller. In einer Partie mit Chancen auf beiden Seiten brachte Mentor Haliti (29.) den Aufsteiger in Führung. Noch vor der Pause konnte Silas Wisser diese egalisieren (43.). „Wir haben in der ersten Hälfte einige Chancen liegengelassen, der Gegner hat aber auch sehr gut dagegengehalten und verdient den Ausgleich erzielt“, meinte Lichtenaus Spielertrainer Bastian Wagner. Für Müller sorgte eine Szene nach einer halben Stunde für Aufregung. „Nach einem Trikotziehen gegen Lichtenaus Boris Manko schlägt dieser unseren Verteidiger“, beschrieb er die Aktion. „Warum er nur Gelb bekommt, ist für mich nicht zu verstehen.“ Sein Gegenüber Wagner bewertete die Entscheidung als „vollkommen in Ordnung” und erklärte: „Beim Versuch sich loszureißen, trifft er ihn. Aber wenn wir über diese Szene diskutieren, dann müssten wir dies auch bei zwei, drei weiteren kniffligen Szenen tun.“ Sportlich erwischte der Aufsteiger im zweiten Abschnitt den besseren Start und ging durch Haliti erneut in Führung (61.). Nur eine Minute später schlugen die Gäste durch Maximilian Anthofer zurück (62., 2:2). Wiederum nur 60 Sekunden später brachte ein Eigentor von Tom Libeg die Gastgeber erneute in Führung (63.). In einer wilden Schlussphase machte Denis Hadzic (67.) mit dem 4:2 schließlich den Deckel drauf. „Den Sieg hat sich die Mannschaft verdient, ein wirklich großes Lob", erklärte Wagner abschließend.

n TSV Kösching - SV Kasing 0:0: Rund 350 Zuschauer hatten sich auf dem Köschinger Sportplatz eingefunden, um das Derby zu verfolgen. Immerhin war es das erste Aufeinandertreffen in einem Pflichtspiel nach mehr als sechs Jahren. In der Spielzeit 17/18 hatten die Kasinger zweimal die Oberhand behalten. Am Sonntagnachmittag mussten sich beide Teams mit einem torloseren Remis zufriedengeben. Dabei ärgerte sich Gäste-Spielertrainer Fabian Reichenberger über die verpassten Chancen in der ersten Hälfte. „Da waren wir klar besser“, meinte der 35-Jährige. Nach knapp fünf Minuten scheiterte Jan Witek am Pfosten und kurz darauf behielt der Köschinger Schlussmann Raphael Frieberger im Duell mit Witek die Oberhand. Auch Noah Kamenjasevic ließ zwei gute Chancen liegen. Im zweiten Abschnitt entwickelte sich die Partie laut Reichenberger zu einem „typischen Derby“ mit vielen Fouls und wenigen Chancen. Ein Beispiel dafür war die 72. Minute, als der Kasinger Adem Ismajli nach einer Rudelbildung die Rote Karte sah und Christian Alzinger (Kösching) sowie Christian Hartwig (Kasing) eine zehnminütige Zeitstrafe absitzen mussten. TSV-Coach Rudi Hofweber hatte ein „rassiges Derby“ gesehen, in dem für Kösching nach seiner Ansicht mehr drin war: „In den ersten 25 Minuten war Kasing deutlich besser und wir viel zu nervös. In der zweiten Hälfte haben wir uns dann reingearbeitet und hatten gute Möglichkeiten. Entsprechend hätten wir einen Sieg durchaus verdient gehabt.“

n TSV Hohenwart - SV Karlskron 2:2 (1:2): In einem intensiven Spiel mit Chancen auf beiden Seiten gab es am Ende eine gerechte Punkteteilung. Die Gäste erwischten einen Blitzstart und bestraften einen Fehler im Aufbauspiel der Hausherren eiskalt. Samuel Tkac traf zum 0:1 (4.). Die Antwort folgte prompt. Nach einem schönen Angriff über außen vollstreckte Nico Prause im Sechzehner gekonnt (8.). Einen weiteren Fehler im Spielaufbau nutzte nach rund einer halben Stunde Rudi Tkac zur erneuten Karlskroner Führung (29.). „In der ersten Hälfte haben wir katastrophale Fehler gemacht und somit den Gegner zum Tore schießen eingeladen“, bemängelte TSV-Trainer Florian Flicker. Sein Gegenüber haderte indes damit, dass seine Elf keine höhere Führung herausspielen konnte: „Wir haben es verpasst, den Sack zuzumachen“, sagte SVK-Spielertrainer Marcus Bährle. Im zweiten Abschnitt konnten die Hausherren mit fortlaufender Spieldauer den Druck erhöhen und mit einem Flachschuss von Leon Sedlmair verdient den 2:2-Ausgleich erzielen (74.). „Wir haben komplett auf ein Tor gespielt“, zeigte sich Flicker mit dem Auftritt in der zweiten Hälfte zufrieden. „Wir haben leider ein bisschen nachgelassen, da hätten wir das Spiel auch noch ganz aus der Hand geben können“, erklärte Bährle, der aber ein „gerechtes Unentschieden“ gesehen hatte.

DK