Das hatte man sich beim FC Ingolstadt 04 sicherlich ganz anders vorgestellt. Im Topspiel der Gruppe G in der DFB-Nachwuchsliga setzte es für die Jungschanzer gegen den FC Bayern München eine deutliche 0:6-Heimklatsche. Agierten die FCI-Junioren im Hinspiel am sechsten Spieltag bei der knappen 1:2-Niederlage noch auf Augenhöhe, so trat am vergangenen Samstag auf dem Kunstrasenplatz am Audi Sportpark ein Klassenunterschied zutage.
Für die Ingolstädter kommt es damit am kommenden letzten Spieltag zu einem echten Endspiel beim TSV 1860 München um die Teilnahme an den Partien zur Deutschen A-Junioren-Meisterschaft.
FCI-Cheftrainer Wilko Bauer war im Anschluss ernüchtert: „Heute bin ich sehr enttäuscht von meinem Team. Wir sind mit einer völlig falschen Haltung auf den Platz gegangen und haben uns aufgegeben. Das Ergebnis ist das Resultat unserer Handlungen und hat uns heute schonungslos gezeigt, was wir besser machen müssen. Das fängt schon im Training an.“
Die spielerisch starken Münchener übernahmen vom Anpfiff weg die Initiative und trugen ihre Angriffe sehr variabel über die Flügel vor. Die Defensive der Heimelf überstand die erste Angriffswelle schadlos und kam ihrerseits durch zwei schnelle Konter über die rechte Außenbahn auch zu Möglichkeiten. Tom Keller (12. Minute) und Luan Midzaiti (13.) verfehlten jedoch das Bayern-Gehäuse jeweils knapp.
Kurz danach konnte FCI-Innenverteidiger Uchechi Duru mit letztem Einsatz die Führung der Gäste verhindern. Die fiel dann aber in der 24. Minute. Nach einem unnötigen Ballverlust im Spielaufbau am eigenen Strafraum köpfte FCB-Angreifer Simon Zöls unhaltbar ein. Nun ging es Schlag auf Schlag: Nach einem Foul am pfeilschnellen Michael Scott parierte FCI-Keeper David Klein zunächst den fälligen Strafstoß bravourös (28.). Nur zwei Zeigerumdrehungen später musste Klein nach einem sehenswerten Bayern-Angriff über die rechte Seite und dem anschließenden Kopfball von Tim Binder aber zum zweiten Mal hinter sich greifen.
In der 38. Minute versenkte schließlich Filipe Chavez in halblinker Position eine Flanke volley und unhaltbar zum 3:0 für die A-Junioren des Rekordmeisters. Mit dem Halbzeitpfiff hatte der Schanzer Torjäger Tom Keller dann noch Pech, als er mit einem Schuss von der Strafraumgrenze am Innenpfosten scheiterte.
Auch nach dem Pausentee änderte sich am Spielverlauf nichts. Der Tabellenführer blieb am Drücker, während die Jungschanzer kaum für Entlastung sorgen konnten. Als Keeper Klein nach 58 Minuten einen Eckball unterlief, erzielte Paul Scholl per Kopf das 4:0 für die Gäste. Das fünfte Tor der Münchner ging auf das Konto von Sadiki Chemwor, der nach einer flachen Linksflanke nur noch den Fuß hinhalten musste. Mit seinem zweiten Treffer an diesem Tag schraubte Scott das Ergebnis schließlich noch auf 6:0. Einen Steilpass veredelte der Stürmer zentral aus elf Metern zum Endstand.
Für die Donaustädter, die in der Gruppe G seit dem zweiten Spieltag stets auf einem der ersten drei Plätze zu finden waren, wird es am folgenden letzten Spieltag noch einmal eng für die Qualifikation um die Teilnahme an den Spielen zur Deutschen Meisterschaft. In der Auswärtsbegegnung am kommenden Samstag (13 Uhr) beim direkten Rivalen TSV 1860 München ist für die Jungschanzer ein Sieg Pflicht, um das gewünschte Ziel zu erreichen. „Nach der schwachen Leistung gegen den FC Bayern erwarte ich von meiner Mannschaft eine Reaktion. Wir wollen unser Endspiel gewinnen“, gibt Wilko Bauer die Richtung bereits vor.
kuk