A-Klasse 4 - Winterfazit
Ilmmünster überragt mit 80 Toren: SVI zählt zu den treffsichersten Teams in Bayern

10.01.2025 |

Jede Menge Grund zum Jubeln hatte der SV Ilmmünster in der bisherigen Runde, woran vor allem die Torjäger Raphael Boser (links) und Julian Catik (Mitte) großen Anteil hatten. Foto: M. Schneider

Der SV Ilmmünster wurde in der bisherigen Saison der A-Klasse 4 Donau/Isar seiner Favoritenstellung gerecht: Mit seinen hochkarätigen Neuzugängen steht der SVI zur Winterpause auf Platz eins und hat sich bei sechs Zählern Vorsprung auf den Zweiten SV Geroldshausen schon ein Polster aufgebaut. Der Kampf um Platz zwei verspricht dagegen Spannung.

Wer hat überzeugt?

Mit gerade einmal einer Niederlage aus 15 Spielen war der SV Ilmmünster das Maß aller Dinge. Lediglich gegen die oftmals genannte Überraschungsmannschaft SV Fahlenbach ließ der Tabellenführer beim 1:2 Punkte liegen. „Überzeugt hat natürlich in ersten Linie Ilmmünster. Doch auch vor Fahlenbach ziehe ich den Hut. Den SVF hätte ich in dieser Saison definitiv nicht so weit oben erwartet und schon gar nicht als Aufstiegskandidaten eingeschätzt“, sagt der Hohenwarter Fußballchef Matthias Dischner, dem einige Vereinsverantwortliche zustimmen. Hervor stechen beim SV Ilmmünster die bereits 80 erzielten Tore: Laut einer Statistik des Bayerischen Fußball-Verbands ist der SVI der einzige Verein aus Oberbayern, der in der bisherigen Runde zu den 20 torgefährlichsten Männerteams des Freistaates zählt. Kurios: Gleich 15 davon kommen aus dem Bezirk Oberfranken.

Neben dem SVI, der mit erst zwölf Gegentoren auch die beste Verteidigung der A-Klasse 4 stellt, zeigte der Tabellenzweite SV Geroldshausen gute Leistungen. „Geroldshausen war sowohl gegen uns als auch in vielen weiteren Partien überraschend stark“, zollt der Ilmmünsterer Abteilungsleiter Johannes Sackl dem Kontrahenten Respekt. Geroldshausens Sportlicher Leiter Maximilian Demmel betont: „Unsere große Stärke war der Spaß am Spiel. Wir wollen genauso weitermachen, und wenn uns das gelingt, werden wir unseren Weg gehen.“

Wer hat enttäuscht?

Nicht wie gewünscht lief es für den FC Schweitenkirchen, der nach 15 Spielen nur auf dem achten Platz rangiert. „Es ist immer schwer zu beurteilen, weil ich nicht nah genug dran bin, aber grundsätzlich habe ich Schweitenkirchen weiter vorne gesehen“, sagt der Unterpindharter Johannes Rambach. Gut möglich, dass die Mannschaft von Spielertrainer Marco Baccoli, den Abgang der beiden Leistungsträger Armin Brücklmeier (Torwart) und Sebastian Schick (Verteidiger) nicht so leicht kompensieren kann. Das Duo wechselte zum VfB Pörnbach, der sich auf dem fünften Tabellenplatz befindet. Der VfB hat 23 Punkte gesammelt und damit bereits 13 Zähler Rückstand auf Rang zwei. „Nach ihrer starken Rückrunde in der Vorsaison und den Neuzugängen waren sie für mich neben Ilmmünster der Favorit“, sagt Geroldshausens Demmel. Sehr selbstkritisch zeigen sich die Windener, die mit ihrer Hinrunde alles andere als zufrieden sind: „Wir haben in einigen Spielen enttäuscht und konnten unser Potenzial nicht abrufen“, sagt DJK-Sprecher Marcel Köhler. Glück für den Aufsteiger, dass zwei Teams noch deutlich schlechter dastehen: Schlusslicht FC Geisenfeld II holte erst vier Zähler und steht schon mit einem Bein in der B-Klasse. Der Vorletzte TSV Hohenwart II (sieben Punkte) hat ebenfalls schon fünf Zähler Rückstand auf Winden. Hohenwarts Verantwortlicher Dischner sagt: „Wir hatten in der bisherigen Runde massive Probleme mit Verletzten und Abstellungen an die erste Mannschaft, haben uns aber oft das Leben auch selbst schwer gemacht.“

Spieler der Vorrunde

Hevorzuheben ist hier der führende der Torschützenliste, Julian Catik. Der 24-Jährige kam vor der Saison vom FC Hettenshausen und traf seitdem fast in jedem Ligaspiel. Mit seinen bislang 26 Treffern zählt Catik laut BFV zu den besten 30 Torjägern in ganz Bayern. Er und sein erfahrener Sturmpartner Raphael Boser (23 Tore) erzielten damit über die Hälfte aller Ilmmünsterer Treffer. Auch der Geroldshausener Dauerbrenner Maximilian Huber überzeugte erneut, nicht nur wegen seiner 16 Tore.

Meine Kuriositäten

Die bisherige Runde brachte nicht nur sportliche Highlights, sondern auch zahlreiche kuriose und erinnerungswürdige Momente. Ilmmünsters Sackl hebt das zweite Saisonspiel seines SVI hervor: „Am verrücktesten war wohl unser Spiel gegen Steinkirchen. Wir waren bis zur 60. Minute mit 0:3 hinten und haben das Spiel noch zu einem 4:3-Sieg gedreht. Solche Comebacks bleiben im Gedächtnis.“ Für Hohenwarts Dischner bleibt das Hinspiel gegen Geisenfeld prägend: „Wir haben bis zur 70. Minute mit 2:0 geführt, als das Spiel wegen starken Regens abgebrochen wurde. Das Nachholspiel haben wir dann mit 1:3 verloren und hatten obendrein drei verletzte Spieler zu beklagen, die die komplette Hinrunde ausgefallen sind. Es war maximal bitter.“ Unterpindharts Rambach denkt an das kuriose Hinspiel gegen Geroldshausen zurück: „Bei diesem Spiel fehlte der Schiedsrichter. Ein Zuschauer musste einspringen, bis ein Ersatzschiedsrichter da war.“ Wolnzachs Trainer Karl Reisinger fällt keine Szene ein, er hebt die vielen Derbys vor tollen Kulissen hervor, die die Liga attraktiv machen und ärgerte sich über zu viele Zeitstrafen bei seiner Elf.

PK