Kreisliga 1 Donau/Isar
Der FC Sandersdorf hat sich zum heimlichen Aufstiegsaspiranten entwickelt

24.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:12 Uhr

Eine Revanche für die Hinspielniederlage fordert der FC Sandersdorf (in Blau) am 2. April, wenn er im Rückspiel beim direkten Konkurrenten FC Hitzhofen/Oberzell gastiert. Foto: Halbritter

Platz elf am Ende der Spielzeit 2019/20, Rang fünf in der Vorsaison und nun Drittplatzierter vor der aktuellen Restrückrunde: Der FC Sandersdorf entwickelt sich von einer Durchschnittsmannschaft zum heimlichen Aufstiegsaspiranten in der Kreisliga 1 Donau/Isar. Mit Gaimersheim und Hitzhofen/Oberzell bildet die Elf von Spielertrainer Patrick Mack ein Spitzentrio, das sich bereits einen kleinen Vorsprung herausgearbeitet hat. Mit dem FCS-Coach haben wir über das Erfolgsgeheimnis, den möglichen Aufstieg und die Vorbereitung auf die Restsaison gesprochen.

Herr Mack, aktuell belegt der FC Sandersdorf Tabellenplatz drei einen Zähler hinter dem Zweitplatzierten FC Hitzhofen/Oberzell und mit sechs Zählern Rückstand auf den Spitzenreiter aus Gaimersheim, der allerdings schon eine Partie mehr absolviert hat. Wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Leistung Ihrer Mannschaft?
Patrick Mack: Vor der Saison war das Ziel, dass wir schnellstmöglich die Abstiegsränge verlassen und im gesicherten Mittelfeld spielen. Außerdem wollten wir es schaffen, ein paar junge Spieler zu integrieren. Dadurch, dass wir unser System und unsere Taktik gut an die Mannschaft angepasst haben und die Spieler wissen, was wir von ihnen verlangen, hat sich dann doch mehr ergeben. Natürlich sind wir deshalb mit Platz drei zufrieden.

Neben dem gut funktionierenden System und Spielern, die wissen, was von ihnen verlangt wird: Was zeichnet den FCS in der aktuellen Spielzeit noch aus? Was ist das Erfolgsgeheimnis?
Mack: Wer Sandersdorf kennt, weiß, dass wir über die Mannschaft kommen. Wir haben zu 95 Prozent nur einheimische Spieler, die man natürlich mit ein bis zwei auswärtigen ergänzen muss, um den Konkurrenzkampf zu beleben und Rotation reinzubringen. Wir funktionieren aber immer als Team, als Einheit, einer ist für den anderen bereit, alles auf dem Platz zu geben. Ich glaube, das ist unser Geheimnis. Noch dazu haben wir einen Matchplan, den wir Trainer uns ausgedacht haben und der gut funktioniert. Aber: Wir könnten ihn nicht umsetzen, wenn wir nicht die Spieler dazu hätten, die mit einer riesen Trainingsbeteiligung glänzen oder die extra fürs Trainingslager Urlaub nehmen.

Bei all den lobenden Worten muss es doch bestimmt auch etwas geben, was Ihnen bislang nicht so gefallen hat, was verbessert werden kann.
Mack: Wir hatten einige Spiele, in denen wir geführt , aber den Sieg dann letztendlich hergeschenkt haben, weil wir zu naiv waren und weiter offensiv agieren wollten, um vielleicht das dritte oder vierte Tor zu erzielen. Dann ist es uns zweimal passiert – gegen den SV Kasing und den FC Gerolfing –, dass es 2:2-Unentschieden ausgeht. In der Hinsicht müssen wir noch cleverer werden.

Mit Gaimersheim (56 Treffer) und Hitzhofen/Oberzell (48) stehen zwei offensivstarke Mannschaften vor Ihnen in der Tabelle. Der FCS erzielte bislang nur 33 Treffer.
Mack: Wir haben keinen richtigen Neuner, also keinen gelernten Stürmer, auf dem Platz. Da ich selber noch verletzt bin und nicht spielen kann, mussten wir uns nach Optionen umschauen, Wir haben Spieler so transformiert, dass sie eben vorne spielen und das Tor treffen können. Deswegen bin ich eigentlich hochzufrieden mit meiner Offensive. Das Ziel ist nicht, jedes Spiel mit 6:0 zu gewinnen, am Ende gibt es trotzdem nur drei Punkte. Noch dazu muss auch die Abwehr stehen und da haben wir mit 24 Gegentreffern den fünftbesten Wert der Liga. Das Verhältnis muss einfach passen.

Haben vereinzelt Spieler herausgestochen?
Mack: Ich werde nicht einzelne Spieler rauspicken und loben, das kommt nie gut. Klar gibt es vereinzelt Akteure, die in jedem Training da sind oder die sich in jedem Spiel aufopfern. Insgesamt gleicht sich das durch eine herausragende Mannschaftsleistung aus. Wir haben keinen Star im Team, es gibt auch keinen, der die Rolle überhaupt haben will. Wir sind als Team der Star.

Bei Platz drei kann man schon mal über den Aufstieg nachdenken, finden Sie nicht?
Mack: Wir waren vor der Saison kein Aufstiegsaspirant. Ich glaube, niemand hatte uns so richtig auf dem Zettel. Selber liebäugelt man natürlich mit dem Aufstieg, wir wissen aber auch, dass da noch andere starke Mannschaften in der Liga mitspielen und wir wissen auch, woher wir kommen. Vor zwei Jahren waren wir schließlich noch im Tabellenkeller.

Was haben Sie sich für die Restsaison vorgenommen?
Mack: Wir wollen an die Hinrunde anknüpfen, Gas geben, hart trainieren und am Ende bei einigen Spielen wieder als Sieger vom Platz gehen. Wir wollen anders als in den Hinspielen die zwei Spitzenreiter Gaimersheim und Hitzhofen im Rückspiel schlagen.

Gab es personelle Veränderungen im Kader und wie sieht die Vorbereitung aus?
Mack: Personelle Veränderungen gab es nicht, es ist alles beim alten geblieben. Wir sind gerade im Trainingslager in Kroatien. Wir werden erstmal an der Kondition arbeiten, weil wir viel über Kampf- und Laufbereitschaft kommen müssen. Schwerpunkt wird dann aber auch die Offensiv- und Defensivarbeit sein. Zusätzlich werden das Passspiel sowie Bewegungen mit Ball und ohne Ball einstudiert. Und auch die Kommunikation wollen wir verbessern, damit wir mehr reden und Kommandos geben.

DK