Große Freude in Wilting, gedämpfte Freude in Thenried. Während in der Fußball-Landesliga Süd der Frauen die Wiltingerinnen einen Überraschungserfolg gegen den bisherigen Spitzenreiter SC Regensburger feierten, lief es für die Nordhangkickerinnen nicht ganz nach Plan.
Die Wiltinger Fußball-Damen hatten am Samstag in der Landesliga Gruppe Süd den Tabellenführer SC Regensburg zu Gast und Dank eines Blitzstarts konnte man am Ende die drei Punkte in Wilting behalten. Trainer Irek Kotula musste zwar weiter auf Mona Baumgartner verzichten, dafür konnte er aber Hanna Heimerl wieder im Abwehrzentrum einsetzen.
Bereits nach drei Minuten konnte Magdalena Nicklas im Mittelfeld den Ball erobern und nach ihrem Pass in die Tiefe lief Torjägerin Verena Graf alleine Richtung Gästetor. Beim Umspielen der Torhüterin wurde sie etwas abgedrängt, trotzdem konnte sie aber noch zum schnellen Führungstreffer abschließen. Nur zwei Minuten später erkämpfte sich Graf selbst den Ball im Gästestrafraum und aus spitzem Winkel konnte sie abschließen. Vom Innenpfosten ging der Ball zum 2:0 ins Netz.
Starke Defensive rettet Erfolg
Danach wurde der Gast aus Regensburg stärker, doch die Abwehr um Johanna Held und Hanna Heimerl zeigte eine ganz starke Leistung. So konnte man trotz starkem Gästedruck über wieder über die Außenspielerinnen Julia Heigl und Magdalena Nicklas aufbauen. Bei der besten Gästemöglichkeit konnte Torhüterin Viola Pfeiffer zweimal überragend parieren.
Auch nach der Pause hatte der Tabellenführer mehr vom Spiel, doch dank einer überzeugenden kämpferischen Leistung konnte man die Torchancen der Gäste in Grenzen halten. Bei einem der wenigen Gegenangriffe tauchte Lilli Beier in aussichtsreicher Position vor dem Tor von Lily Eckert auf. Statt selbst abzuschließen entschied sie sich für den uneigennützigen Querpass, der aber geklärt wurde. So hielt man den Vorsprung bis zur 82. Spielminute, ehe Regensburg im Anschluss an eine Ecke durch Mara Kades der Anschlusstreffer gelang. Danach brachte Coach Kotula mit Linda Breitschaft und Christina Schmid zwei frische Kräfte, um die Führungs über die Zeit zu bringen.
Dank der an diesem Tag überragenden Defensive ließ man vor dem eigenen Tor nichts mehr zu und konnte so gegen den Spitzenreiter drei Punkte holen, mit denen man nicht unbedingt rechnen konnte. Trainer Irek Kotula freute sich über eine tolle Mannschaftsleistung. Sein Team hat alles gegeben und die zwei schnellen Tore zusammen stark verteidigt. ceh
Eine extrem hitzige Partieerlebten derweil die Damen des SV Thenried in Wolfratshausen. „Wir sind mit gemischten Gefühlen am Samstag nach dem 1:1 in Wolfratshausen heimgefahren, weil wir klar die bessere Mannschaft waren und eine tolle Fankulisse hinter uns wussten“, resümierte SV-Coach Lukas Riedl über die extrem hitzige Auswärtspartie, die sich aufgrund der Roten Karte für Torfrau Lena Fischer und der Gelb-Roten für Riedl aufschaukelte.
„In der ersten Halbzeit hatten wir fünf Hochkaräter von Nadine Schleich, Kristin Senft, Lisa Beer, Olli Köppl und Madeleine Brandl, die wir leider nicht nutzten“, bedauerte der Thenrieder Übungsleiter. Nur hinten hatte seine Elf einmal komplett geschlafen, als eine Flanke von rechts in die Mitte kam und in Lena Jocher (12.) eine Abnehmerin fand, die zum 1:0 einköpfte. Es war genau jene Goalgetterin, vor der Lukas Riedl gewarnt hatte. Zu dieser Zeit hätten seine Schützlinge bereits deutlich führen müssen. Der Knackpunkt für das Spiel war dann, als kurz vor der Pause Lena Fischer wegen eines zu kurz geratenen Rückpasses herauslief und von einer Stürmerin von Wolfratshausen ausgespielt wurde. Obwohl es keinen direkten Kontakt zwischen den beiden gegeben hatte, pfiff der Schiedsrichter ein Foul und stellte Lena mit Rot vom Platz. Zugleich erhielt Lukas Riedl als Trainer Gelb-Rot.
„Wir hatten unsere Ersatztorhüterin nicht dabei, weil die Zweite parallel gespielt hat“, erläuterte der SV-Coach die daraus entstandene Situation. Marcella Hirschmann hatte auf einen Schlag zwei Aufgaben. Sie hütete die Kiste und stand zugleich als Co-Trainerin in der Pflicht, weil Lukas Riedl vom Platz geflogen war. Zum Glück konnte die langzeitverletzte Abteilungsleiterin Marina Peter, die mitgefahren war, auch noch mit beim Coachen einspringen. „Daher ein großes Dankeschön an die beiden“, so Riedl.
Beim Kabinengang haben sich die Thenriederinnen erst einmal wieder gesammelt und versucht, sich zu beruhigen, weil sie sich extrem benachteiligt fühlten. Das Vorhaben, sich nach dem Seitenwechsel wieder zu fangen und Nadelstiche zu setzen, habe die Elf gut umgesetzt. Letztendlich resultierte daraus auch das 1:1 (65.). Der Ball lief über die rechte Außenbahn, als in Madeleine Brandl ins lange Eck zirkelte.
Riedl ist stolz auf sein Team
In der Folgezeit wurde dieses Ergebnis gut verteidigt. Die Gastgeberinnen hatten noch eine große Chance durch einen Freistoß, der genau in den Winkel eingeschlagen wäre, wenn ihn nicht Marcella Hirschmann, die ohne Training angetreten war, aus dem Winkel herausgekratzt hätte. Die Fans waren nun völlig aus dem Häuschen. „Alles in allem hätten wir das Spiel gewinnen müssen, aber wir mussten eben gegen Zwölf ankämpfen“, so Lukas Riedl, der im Endeffekt froh um den Punkt war. „Meine Mannschaft hat eine Riesenmoral gezeigt und ich war mächtig stolz auf sie“, war der SV-Coach happy, der die zweite Halbzeit außerhalb des Sportgeländes verfolgte.
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