Konzept für den Nachwuchs
Die Jugendfördergemeinschaft Lamer Winkel will ein Mädchen-Team gründen

04.02.2025 |
Maria Frisch

Die Verantwortlichen und Betroffenen der JFG diskutierten im Lamer Sportheim über die Gründung einer Mädchenmannschaft. Foto: Frisch Maria

Christian Wendl, stellvertretender Vorsitzender der Jugendfördergemeinschaft (JFG) Lamer Winkel, freute sich bei der Info-Veranstaltung im Lamer Sportheim: Das Interesse an dem Vorhaben der JFG eine Fußball-Mädchenmannschaft zu gründen, war groß.

Die JFG Lamer Winkel habe in den vergangenen Jahren einen Boom erfahren, berichtete Wendl. Dies sei auch der hervorragenden Arbeit in den Stammvereinen geschuldet. „Wir verfügen über so viele Mädchen aus Hohenwarth, Arrach, Ottenzell, Lam und Lohberg, dass wir nicht nur einen gemischten Spielbetrieb, sondern auch eine Mädchen-Mannschaft auf die Beine stellen können“, führte er aus.

Das heißt: Die JFG will selbst die Früchte ihrer Nachwuchsarbeit ernten. Die Mädchen sollen später im Senioren-Bereich möglichst in ihren Stammvereinen weiterkicken. Ansonsten bestünde die Gefahr, dass umliegende Vereine, die schon länger im Damenfußball tätig sind, die Mädchen abwerben, da diese keine Möglichkeit haben im Heimatverein aktiv zu sein. „Diese Lücke wollen wir schließen und für weitere Interessierte, die mit Fußball starten wollen, Tür und Tor öffnen“, kündigte Christian Wendl an.

Aktuell stehen bei der JFG in der D-Jugend 14 Mädchen im Alter von elf bis 13 Jahren im Spielbetrieb, darunter eine Torfrau. Insgesamt summiere sich die Zahl auf 50 aktive Spieler und Spielerinnen dieser Jahrgänge. Deswegen habe man drei Mannschaften gebildet.

Ein zusätzliches Angebot

Auch wenn ein Juniorinnen-Team gegründet werde, bestehe für die Mädels nach wie vor die Möglichkeit, in der gemischten Mannschaft zu kicken. „Wir werden keiner vorschreiben, dass sie unbedingt in der Mädchen-Formation auflaufen muss. Es soll einfach ein zusätzliches Angebot werden. Die Mädchen dürfen nach wie vor im gemischten Mannschaftsspielbetrieb teilnehmen“, führte Wendl aus.

Es wäre dann auch möglich, dass aus dem U17-Bereich (B-Junioren) – je nachdem wie groß die gemeldete Mannschaft wird – bis zu drei Spielerinnen ein Jahr zurückgestuft werden. Grundsätzlich bestehen die Alternativen, im Mädchenbereich mit einer 7er, 9er oder 11er-Mannschaft zu agieren.

Martin Multerer vom Trainer-Team der D-Junioren hat bereits Kontakt mit Kerstin Costa vom Bezirks-Frauen-und Mädchenausschuss des BFV aufgenommen. Von der Gründung würden auch die Lohberger Fußballerinnen profitieren, die Personalprobleme haben. Deshalb stellten sich sechs Lohbergerinnen für das Trainerteam der D-Jugend bereit. „Es sind immer zwei bis drei Übungsleiter da, weil die Einheiten mit 40 Kindern ansonsten unmöglich zu bewältigen wären“, so Multerer.

Die Frauen des SV Lohberg wollen ihre Abteilung aufrechterhalten und beabsichtigen, nächste Saison in die Freizeitliga zu wechseln, hauptsächlich, weil da schon Mädchen ab dem 14. Geburtstag bei ihnen spielen dürfen. Weibliche 14-Jährige hätten somit drei Alternativen: In der C-Jugend zusammen mit den Buben, in der C-Jugend-Mädchen und bei den Frauen des SV Lohberg.

Kein Mädchen verlieren

Im Falle der Gründung einer C-Mädchen-Mannschaft müssen sich die Verantwortlichen darauf verlassen können, dass elf Akteurinnen zur Verfügung stehen. „Es würde uns riesig freuen, wenn wir noch Neuzugänge bekämen. Unser Ziel ist, keinen weiblichen Teenager zu verlieren, der Fußball spielen will“, so Multerer.

Will die Spielerin bei den Lohberger Frauen starten, brauche sie als Stammverein den SV Lohberg, da ein Zweitspielrecht nicht mit den Regularien vereinbar wäre. Die C-Juniorinnen spielen aktuell weitgehend im Landkreis Cham gegen Mitterkreith, Wilting, Thenried, Altrandsberg und Neunburg vorm Wald.

Stellvertretende Damenleiterin Kerstin Pritzl bestätigte das Personalproblem. „Wir haben eine zu lange Phase zwischen dem Jugend- und dem Damenbetrieb. Es kommen uns andere Vereine zuvor, in denen die Jugendlichen die zwei, drei Jahre in einer Mädchenmannschaft überbrücken können“, erläuterte sie.

Es müsse kein Mädchen automatisch für die Lohbergerinnen kicken. „Wir wollen einen Unterbau, aus dem wir eventuell etwas schöpfen und den Übergang in die Damenmannschaft so einfach wie möglich gestalten“, erklärte sie. Dazu trage der Gang in die Freizeitliga bei. „Wir möchten ihnen die Möglichkeit geben, so früh wie möglich Spielpraxis bei uns zu sammeln und somit die Vorbehalte nehmen“, versicherte Pritzl.

Momentan befinde sich die JFG noch in der Winterpause mit Hallen- und Lauftraining. Bei den Freundschaftsspielen sei eines bereits gegen eine reine Mädchenmannschaft verabredet. Die Entscheidung müsse nicht sofort fallen, aber bis in zwei Monaten sollten die Verantwortlichen die Richtung kennen. Die JFG richte noch Schnuppertrainingsangebote aus für Neulinge.

kli