Trainerfrage gelöst
Von der Philosophie des Vereins überzeugt: Ex-Bundesliga-Profi Marco Küntzel heuert beim VfR Neuburg an

23.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:42 Uhr

Die Chemie stimmt und alle wollen an einem gemeinsamen Strang ziehen (von links): VfR-Vorsitzender, Peter Krzyzanowski, Co-Trainer Sebastian Habermeyer, der künftige Chefcoach Marco Küntzel und Sportlicher Leiter Helmut Meier. Foto: Bartenschlager

Der VfR Neuburg hat einen neuen Trainer und dabei einen echten Coup gelandet. Der Bezirksligist konnte den Ex-Bundesliga-Profi Marco Küntzel verpflichten, der sehr viel Know how mitbringt.

Seine ersten Erfahrungen als Profi sammelte Küntzel bei Hansa Rostock. Weitere Vereine waren Union Berlin und SV Babelsberg. Danach wechselte er zu Borussia Mönchengladbach und kickte damit in der 1. Bundesliga. Die Borussen verließ er zugunsten von Arminia Bielefeld. Dort erlangte er so etwas wie Kultstatus. Legendär ist die Szene, in der er eingewechselt und praktisch sofort wieder ausgewechselt wurde, weil er die falschen Schuhe trug. Von 2006 bis 2008 stand er für Energie Cottbus auf dem Rasen; 2008 bis 2009 war er für den FC Augsburg unter Vertrag, der in der 2. Bundesliga spielte. Danach ging Küntzel zum Amateurverein TSG Thannhausen und konzentrierte sich auf das Trainergeschäft.

Kein Unbekannter in der Region



In der Region ist der 47-Jährige kein Unbekannter: So agierte er 2010 als Spielertrainer beim FC Pipinsried oder beim BC Aichach. Zuletzt coachte Küntzel die U17 des FC Carl Zeiss Jena. Ab kommender Saison wird er als Chefcoach beim VfR Neuburg an der Seitenlinie stehen. Der Kontakt zu den Lila-Weißen kam über deren Jugendleiter Benjamin Thaller zustande. Nach Vorgesprächen wurden sich beide Seiten handelseinig. VfR-Vorsitzender Peter Krzyzanowski zeigte sich zufrieden. „Wenn so jemand auf dem Markt ist, mit dieser Vita, den musst du erstmal finden.“

Dabei wartet auf Küntzel in Neuburg keine leichte Aufgabe. Stammspieler und Leistungsträger des jetzigen Kaders werden den Verein verlassen und durch junge, hungrige, aber eben auch unerfahrene eigene Nachwuchsspieler ersetzt. Es ist ein riskanter Weg, darüber ist sich auch Krzyzanowski ist Klaren. „Keine Experimente“, sagt der Vorsitzende deshalb. Küntzel seinerseits steht hinter dieser Philosophie, aus jungen und erfahrenen Spielern eine homogene Mannschaft zu formen, ist sogar fasziniert davon und bereit, sie hundertprozentig mitzutragen.

Die Mannschaft nicht überfordern



Er habe zwar vor, der Mannschaft neue Dinge zu zeigen, wolle sie dabei aber nicht überfordern, sagte Küntzel am Dienstagabend beim endgültigen Vertragsabschluss. Schließlich ist der VfR in der Bezirksliga unterwegs. Doch der Verein hat sich ein Ziel gesetzt: Innerhalb von drei Jahren soll seine „Erste“ wieder in der Landesliga mitmischen. Unter Druck setzen will der Verein den neuen Coach aber nicht. Dem A-Lizenz-Inhaber hat aber das klare Ziel gefallen und es war ein Grund, beim VfR zu unterschreiben. Ein weiterer liegt darin, dass der Augsburger dabei ist, sich ein zweites Standbein im Gesundheitsbereich zu schaffen und deshalb nicht in den höchsten Ligen trainieren möchte. Auch Sportlicher Leiter Helmut Meier freut sich über den neuen Chefcoach: „Mehr kann man nicht erwarten.“

DK