Vor ein paar Wochen, vermutet Peter Krzyzanowski, „hätten wir dieses Spiel noch verloren“. Doch weil die Mannschaft des VfR Neuburg inzwischen (mental) gefestigter wirkt, ließ sie sich auch vom Rückschlag des Griesbeckerzeller Ausgleichs nicht aus der Bahn werfen und gewann das wichtige Kellerduell nach einem späten Treffer mit 2:1 (0:0).
Bezirksliga Schwaben Nord „Das ist auch ein Zeichen der Mentalität. Ein Zeichen, dass die Mannschaft lebt“, sagt Vereinsvorsitzender und Interimstrainer Peter Krzyzanowski, der nach Nikolai Krzyzanowskis Siegtreffer in der 86. Minute und erst recht nach dem Abpfiff natürlich ebenso Teil der erleichterten Neuburger Jubeltraube war. Es ist zwar nur ein kleiner Schritt, der den VfR aber immerhin weg vom letzten Tabellenplatz der Bezirksliga Schwaben Nord führt. In den nächsten Wochen können weitere, ganz entscheidende Schritte folgen.
Ungute Vorzeichen
Was Krzyzanowski vor allem imponiert, ist die Art des Auftretens seines Teams, das schon mit unguten Vorzeichen gestartet war. Neben den ohnehin Verletzten wurde es auch bei Co-Spielertrainer Sebastian Habermeyer nichts mit einem Einsatz, Sebastian Melchior fiel ähnlich kurzfristig aus.
Zunächst blieb der VfR Neuburg in einem zähen Spiel geduldig. So lange, bis der 32-jährige Mittelfeldspieler David Kramek dann in der 57. Minute einen Freistoß in die Mitte brachte und Marcel Mehl per Kopf mit dem 1:0 zur Stelle war. Doch die noch viel entscheidendere Phase folgte nach Björn Wohlrabs 1:1 (68.). „Da hätte das Spiel wirklich in Griesbeckerzeller Richtung kippen können“, sagt der Interimstrainer. „Und ich bin mir sicher, dass wir es vor ein paar Wochen auch noch verloren hätten.“ Diesmal aber machte der VfR mit Überzeugung weiter und hatte schon kurz vor dem erlösenden Siegtreffer zwei Topchancen, bei denen Nikolai Krzyzanowski jeweils an SCG-Keeper Gianluca Pabst scheiterte. In der 86. umkurvte der 20-jährige Pabst und schob zum 2:1 ein.
„Da brauchst du keinen Trainer mehr“
So, wie die Mannschaft in dieser Phase aufgetreten sei – „da kann ich ihr nur ein riesiges Kompliment machen“, sagt Peter Krzyzanowski. Seine Mannschaft habe auf dem Feld selbst angeschoben, Willen gezeigt, die Zuschauer mitgenommen. „Da brauchst du dann gar keinen Trainer mehr, der von außen Druck macht“, sagt der 47-jährige Interimscoach. Am Ende wurden die Lila-Weißen genau dafür belohnt.
Und auch in der Tabelle geht es nach dem wichtigen Heimsieg gegen den direkten Konkurrenten weiter nach oben. Den SC Griesbeckerzell – „ein Gegner, der uns alles abverlangt hat“, wie Krzyzanowski noch anmerkt – haben die Neuburger für den Moment genauso hinter sich gelassen wie auch den FC Günzburg, der nach einem 0:7 gegen den TSV Meitingen neuer Tabellenletzter ist. Und außerdem der nächste Gegner des VfR, den er vor ein paar Wochen auswärts bereits mit 3:0 besiegt hat.
Einer nach dem anderen
Zum offiziell ersten Rückrundenspiel kommt der FCG nun am nächsten Samstag (15 Uhr) in die Sparkassen-Arena. Erneut zu Hause hat der VfR also die Chance, die Situation weiter zu entspannen. „Es kommt jetzt einer nach dem anderen“, weiß auch Krzyzanowski und meint damit die nächsten Gegner Ziemetshausen, Dinkelscherben, Stätzling und Rinnenthal, die derzeit alle im Bereich von fünf Punkten das untere Tabellenmittelfeld bilden. „Das werden die Wochen der Wahrheit“, sagt der Interimstrainer – mit einem guten Gefühl, dass seine Mannschaft diesen Aufgaben auch gewachsen ist.
DK
Aufstellung VfR: Dominik Jozinovic, Maximilian Christl (72. Jason Kifmann), Maximilian Christl, Marcel Mehl, Sandi Omanovic, Philippe Bauer, Efekan Eroglu (46. Mamadou Diallo), David Kramek (78. Razvan Burla), Johannes Mamo, Nikolai Krzyzanowski (90.+1 Michael Roßkopf), Real Morina
Tore: 1:0 Marcel Mehl (57.), 1:1 Björn Wohlrab (68.), 2:1 Nikolai Krzyzanowski (86.)
Schiedsrichter: Paul Birkmeir mit seinen Assistenten Severin Birkelbach und Fabian Metzler
Zuschauer: 125