Dass es nicht ganz so locker laufen würde wie beim vorangegangenen Heimspiel, dem 5:0 gegen den Tabellenletzten FC Günzburg, konnte man vorher ahnen. Doch dass der VfR Neuburg gegen den TSV Dinkelscherben mit 2:3 und damit sein zweites Spiel in Folge verliert – das war dann doch ein wenig ernüchternd. Statt Anschluss an das Mittelfeld heißt es beim VfR kurz vor der Winterpause eher: Vorsicht vor einem noch tieferen Absturz.
Bezirksliga Schwaben Nord „Wir hatten uns so schön da hinten rausgearbeitet“, klagt auch der Fußballabteilungsleiter des VfR, André Blasaditsch. Doch spätestens jetzt, nach der zweiten Niederlage in Folge, wissen er und die anderen Neuburger: Auch, wenn sich die Stimmung immer noch gut anfühlt und das Team zuletzt immer mehr im Aufwind war, ist die Gefahr noch längst nicht gebannt. Im Gegenteil: „Der Abstand zu einigen Mannschaften, die vor uns stehen, wird mit solchen Niederlagen wieder größer“, weiß Blasaditsch. Man müsse daher eher aufpassen, dass man sich nicht doch wieder irgendwann auf einem direkten Abstiegsplatz wiederfindet.
Kein großer Unterschied erkennbar
Dass die Neuburger auf einen solchen gehören, das findet der Abteilungsleiter nicht. Auch beim Heimspiel gegen den TSV habe man „nicht unbedingt erkennen können, wer der Abstiegskandidat und wer das Team aus dem Mittelfeld ist“, sagt er. Nachdem die Gastgeber den kurzen Schock durch Jonas Mößners Führung (7.) schnell verdaut und mit Maximilian Christl ausgeglichen hatten (9.), waren sie sogar das dominante Team. „Allerdings“, sagt Blasaditsch ehrlich, „waren wir nach vorne auch zu harmlos.“ Während sich der VfR auch in der (insgesamt schwächeren) zweiten Halbzeit mühte, eine entscheidende Lücke zu finden, nutzten die Gäste ihre bei zwei von Hakan Avci (69.) und Thomas Kubina (76.) abgeschlossenen Kontern clever aus. Den Neuburgern gelang nicht mehr als der Anschlusstreffer von Mamadou Diallo (82.).
Spiel an sich macht „Hoffnung“
„Hoffnung“, sagt Blasaditsch, „macht mir zumindest das Spiel an sich.“ Man habe wieder gesehen, dass die VfR-Mannschaft absolut wettbewerbsfähig sei. Auch gegen eine Mannschaft, die sich inzwischen ins vordere Mittelfeld nach vorne geschoben hat. Letztlich helfe das aber nicht weiter. „Letztlich müssen wir punkten, punkten, punkten“, betont André Blasaditsch, um sich mit möglichst vielen dieser Punkte „in die Winterpause zu retten“. Der SC Griesbeckerzell ist als Vorletzter, nach seinem Heimsieg gegen den FC Günzburg, wieder punktgleich mit dem VfR. Der Neuburger Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt drei Zähler.
Habermeyer erster Ansprechpartner
Ansonsten droht dem VfR eine unangenehme spielfreie Zeit, die man beim Verein aber wohl nutzen wird, um ein paar Zukunftsfragen zu klären. Zum Beispiel, wie es auf der Trainerposition weitergeht, die ja derzeit noch interimsmäßig vom Vereinsvorsitzenden Peter Krzyzanowski und von Sebastian Habermeyer ausgefüllt wird. Habermeyer wird dem Vernehmen nach auch der erste Ansprechpartner sein, um die Rolle komplett als Spielertrainer auszufüllen. Derzeit wartet der 30-Jährige noch verletzt auf sein Comeback. Dasselbe gilt für Niklas Walter, den der VfR vor kurzem als Offensivverstärkung für die Rückrunde vom VfB Eichstätt II verpflichtet hat. Allerdings betont Blasaditsch: „Ihm darf man jetzt nicht auf die Schultern laden, dass er uns nach der Winterpause mit 15 Toren zum Klassenerhalt schießt.“
Nächsten Samstag gegen Stätzling
Zunächst geht es noch darum, dass jemand den VfR am nächsten Samstag zum möglichen Auswärtssieg beim FC Stätzling schießt. Der hat sich innerhalb von zwei Wochen mit zwei Siegen schon neun Punkte vom VfR Neuburg entfernt. Und Blasaditsch ahnt schon jetzt, dass es auch dort alles andere als locker laufen wird.
DK
Aufstellung VfR: Dominik Jozinovic, Maximilian Christl, Jason Kifmann, Marcel Mehl, Sandi Omanovic, Philippe Bauer (79. Real Morina), Maximilian Christl, Efekan Eroglu, David Kramek (61. Johannes Mamo), Mamadou Diallo, Nikolai Krzyzanowski
Tore: 0:1 Jonas Mößner (7.), 1:1 Maximilian Christl (9.), 1:2 Hakan Avci (69.), 1:3 Thomas Kubina (76.), 2:3 Mamadou Diallo (82.)
Schiedsrichterin: Antonia Hönl mit ihren Assistenten Markus Rackl und David Völker
Zuschauer: 60