Ein weiterer Spieltag endet in den Kreisklassen Aichach und Neuburg mit zwei Tabellenführern aus dem Schrobenhausener Land – was insofern erstaunlich ist, als dass der SV Waidhofen beim 1:4 gegen den TSV Aindling II zum dritten Mal in Folge verloren hat. Der BSV Berg im Gau bleibt nach dem späten 2:1-Sieg beim SV Straß dagegen makellos.
Kreisklasse Neuburg
• SV Steingriff - FC Zell/Bruck 3:1: Der SVS reitet weiter auf einer großen Erfolgswelle. Der Heimsieg gegen den FCZ war schon der fünfte Triumph in Folge, bei dem man laut Hans Kramlich auch wieder eine bemerkenswerte Entwicklung erkennen konnte: „Es ist schon erstaunlich, wie man den einzelnen Spielern die Niederlagenserie zu Saisonbeginn angemerkt hat – und wie viel Selbstvertrauen sie jetzt wieder ausstrahlen“, so der SVS-Pressesprecher. Ein Ausdruck dieses positiven Gefühls war vor allem die erste Halbzeit, in der die Gastgeber eine laut Kramlich „ganz starke Vorstellung“ ablieferten. Schon das 1:0, wenn auch durch den Zeller Florian Fischer erzielt (10.), erzwangen die Steingriffer mit einer scharfen Hereingabe von Fabian Siegl, der kurz darauf selbst das 2:0 nachlegte (13.). Dass der SVS nicht noch weitere Treffer erzielte, war das eigentlich Erstaunliche dieser ersten 45 Minuten. Was Kramlich dann allerdings mit Blick auf die zweite Hälfte umso mehr verwundert: „Wir haben plötzlich komplett den Faden verloren.“ So verkürzten die Gäste mit Daniel Vetters 2:1 (58.). Doch – Stichwort Selbstbewusstsein – die Gastgeber ließen sich davon nicht mehr entscheidend aus der Ruhe bringen und stoppten, erneut durch Siegl (80.), nach einer einstudierten Eckballvariante das Entstehen einer Zell/Brucker Welle.
• SV Straß - BSV Berg im Gau 1:2: „Wenn du vorne stehst, gewinnst du eben so ein Spiel“, sagt Wolfgang Seel und grinst zufrieden. Denn der zehnte Saisonerfolg sei zwar aufgrund der Chancen verdient, aber laut BSV-Abteilungsleiter auch keine Selbstverständlichkeit gewesen. „Der enge Platz, ein aggressiver Gegner – das war eine schwierige Aufgabe für uns“, sagt Seel und ist umso glücklicher, dass sein Team diese bestanden hat. Das allerdings etwas umständlich, denn die Gäste hätten es sich leichter machen und eine ihrer guten Chancen nutzen können – etwa als Benedikt Schmeißer in der ersten Halbzeit schon SVS-Torhüter Simon Hecht umkurvt hatte, dann aber den Ball nicht im leeren Tor unterbrachte. Während der Tabellenführer dann in der zweiten Hälfte weiter drückte, verlagerten sich die Gastgeber auf weite Bälle und Konter – wovon einer dann über Spielertrainer Marco Friedl tatsächlich den Weg ins BSV-Tor fand (70.). Wichtig für die Gäste war schließlich, wie Seel sagt, „die schnelle Antwort“ in Form eines von Spielertrainer Martin Froncek verwandelten Freistoßes (72.), bei dem sich noch dazu SVS-Keeper Hecht verletzte. „Das war vielleicht noch ein weiterer Knackpunkt“, vermutet Seel. Nach Flanke von Johannes Böhm köpfte Froncek also auch noch zum 2:1 ein (88.) – ganz im Stil eines echten Spitzenteams.
• SV Echsheim-Reicherstein - DJK Langenmosen 5:0: „Wir sind in dieser Verfassung weit weg von Spitzenteams wie Berg im Gau oder Echsheim-Reicherstein“, sagt Alexander Langen. Das lässt sich zwar schon alleine an der aktuellen Tabelle ablesen, aber diese Auswärtsniederlage bestätigte den Langenmosener Spielertrainer dann noch einmal auf eine Art und Weise, auf die er gerne verzichtet hätte. „Das Ergebnis geht auch in der Höhe voll in Ordnung“, sagt der 26-Jährige. „Wir waren von Beginn an nicht richtig auf dem Platz, hatten überhaupt keinen Zugriff.“ Die Konsequenz: Schon nach der ersten Hälfte war diese Partie nach Treffern von Simon Landes (10.), Florian Bachmayr (33.), Luis Hertl (34.) und Florian Wenger (38.) zugunsten des Tabellenzweiten entschieden. „In der zweiten Halbzeit haben wir uns dann ein bisschen besser präsentiert“, berichtet der DJK-Spielertrainer, wodurch sich seine Mannschaft auch „nur“ noch einen Gegentreffer von Peter Mayrhofer (59.) fing. Trotzdem sei das nicht nur spielerisch, sondern auch von der gesamten Körpersprache zu wenig gewesen, kritisiert Alex Langen und sagt deutlich: „So müssen wir uns jetzt eher nach hinten orientieren als uns mit solchen Topgegnern zu messen.“
Kreisklasse Aichach
• SV Waidhofen - TSV Aindling II 1:4: Die dritte Niederlage in Folge führt beim SVW keinesfalls zu Schnappatmung oder sonstigen Ausprägungen. „Es war ja zu erwarten, dass auch so eine Phase mal kommen wird“, sagt Abteilungsleiter Severin Kugler. Außerdem: Dank der Niederlage des TSV Kühbach (2:3 gegen den SV Wulfertshausen) bleiben die Waidhofener ja trotzdem an der Spitze. „Von den anderen mag ja gar niemand nach vorne“, so Kugler mit einem Schmunzeln. Dass das so bleibt, dafür würden er und sein Team in Zukunft trotzdem wieder gerne mit eigenen Siegen sorgen. Gegen die Aindlinger Landesligareserve klappte das nicht, weil die Gastgeber, wie Kugler beschreibt, „Tore bekommen haben, die wir normalerweise nicht bekommen“. Nach Florian Pinters (5./25.) und Fabian Ettingers (21.) Treffern stand es somit schon bald 3:0 für die Gäste. „Und dann wird es natürlich schwierig“, so Kugler. Zumal dem SVW trotz einer durchaus ansehnlichen Leistung nicht wirklich etwas rausging – inklusive verschossenem Strafstoß von Lukas Resner. Simon Schlittenbauer belohnte die Beharrlichkeit des Aufsteigers dann trotzdem mit dem 1:3 (54.), doch Christoph Herb machte die aufkeimende Hoffnung schnell wieder zunichte (67.).
SZ