Fußball, Kreisliga Ostschwaben
SC Mühlried: Wird aus Heimnachteil endlich Heimvorteil?

16.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:55 Uhr

Muss aufgrund einer Rotsperre noch zuschauen: Mühlrieds Yunus-Mete Halici. Foto: M. Schalk

Die Stimmung ist gut, das Auftaktprogramm happig, die Aufgabe insgesamt schwer: So fasst Sebastian Slupik die aktuelle Lage seines SC Mühlried zusammen.

Zum Pflichtspielstart 2023 geht es zu Hause am Sonntag gegen den TSV Friedberg (14 Uhr), der im Gegensatz zu den Blauweißen relativ entspannt in die Restsaison der Fußball-Kreisliga Ostschwaben gehen kann. Auf Tabellenplatz vier liegen die Friedberger nach 18 Spieltagen – grundsätzlich nicht schlecht. Allerdings steht schon jetzt fest, dass der ganz große Wurf dem TSV heuer verwehrt bleiben wird – angesichts von beachtlichen 15 Zählern Rückstand auf Rang zwei. Andererseits besitzt er bereits ein Acht-Punkte-Polster auf den Abstiegsrelegationsplatz. „Ich gehe davon aus, dass die Friedberger relativ locker in die restlichen Partien gehen, das kann für uns ein Vorteil sein. Zwei Siege braucht dieses Team noch aus zwölf Matches, dann brennt nichts mehr an“, wagt Slupik als Prognose.

So recht kann er jedoch nicht einschätzen, wie sein Ex-Klub, der das Hinspiel klar mit 7:2 für sich entschieden hatte, nun am Sonntag in Mühlried antreten wird: „Die Friedberger haben im Winter einen Trainerwechsel vollzogen und mit René Kunkel ihren Co-Trainer zum Chef befördert. Mal sehen, wie sich das auswirkt.“
Dass der TSV spielstark sei, daran werde sich durch den neuen Übungsleiter nichts ändern – davon ist der SCM-Spielertrainer überzeugt. Wie wichtig ein erfolgreicher Start in die Frühjahrsrunde für die Seinen wäre, daraus macht der 34-Jährige keinen Hehl. „Ein Sieg am Sonntag, und wir wären wieder voll dabei – und würden auch unseren Heimspielfluch endlich beenden“, so Slupik, dessen Mühlrieder bei ihren bisherigen neun Saisonauftritten zu Hause nur zwei mickrige Zähler holten.
Die große Frage: Sind die personellen Voraussetzungen ausreichend, um am Sonntag diese Negativserie reißen zu lassen? Hinter den Einsätzen von Avni Özkan und Daniel Schmid stehen noch Fragezeichen, während Offensivkraft Max Schreiner (berufsbedingt) sowie Yunus-Mete Halici (gesperrt) auf jeden Fall fehlen werden. Zu allem Überfluss droht Slupik höchstpersönlich mit einer Oberschenkelzerrung auszufallen, wodurch die etatmäßige Innenverteidigung des SC Mühlried dann komplett weg wäre.

„Bei mir wird es brutal eng bis Sonntag“, berichtet der Spielertrainer. Ein zu hohes Risiko werde er aber nicht eingehen: „Es ist ja nicht der letzte Spieltag. Wenn ich mir nun durch falschen Ehrgeiz eine noch größere Verletzung zuziehen und dadurch wochenlang ausfallen würde, wäre auch niemandem geholfen. Es sind danach immer noch elf Partien zu absolvieren.“
Schmerzhaft wäre aber eine Heimpleite am Sonntag schon – vor allem mit Blick auf den folgenden Spieltag, wenn die Mühlrieder zum Klassenprimus BC Rinnenthal müssen und dort definitiv in der absoluten Außenseiterrolle sein werden. „Unser Auftaktprogramm ist wirklich nicht einfach. Aber ich bin trotzdem zuversichtlich, dass wir da unten rauskommen“, betont Slupik, dessen Elf aktuell auf einem direkten Abstiegsplatz liegt und bereits vier Punkte weniger auf den Relegationsrang aufweist.

„Wir müssen uns schon noch gewaltig strecken, aber wir haben unsere Hausaufgaben dafür größtenteils gemacht“, berichtet sich der 34-Jährige. So sei die Vorbereitung gut verlaufen, der Fitnessstand passe. „Wir haben acht, neun Spieler mit 100 Prozent Trainingsbeteiligung, auch unsere Ergebnisse in den Testpartien waren zum Schluss hin durchaus positiv“, so Slupik, der zusammenfasst: „Die Stimmung im Team ist aktuell wirklich gut, das wollen wir jetzt natürlich in die Punktspiele mitnehmen.“

cbo