Zwei Platzverweise, ein in allerletzter Sekunde verpasster Heimsieg, dadurch der Verlust der Tabellenführung in der Kreisliga Ostschwaben: Für den FC Gerolsbach kam es am Sonntagnachmittag knüppeldick. Aber auch für den TSV Hohenwart lief es auf eigenem Terrain nicht nach Wunsch.
Kreisliga Donau/Isar I
• TSV Hohenwart - TSV Oberhaunstadt 3:4: Dass er mit den Seinen nun erstmals in dieser Saison ein Heimspiel verlor – für Florian Flicker ist’s kein Grund, irgendwie sauer zu sein. „Natürlich bin ich traurig darüber“, so der Hohenwarter Cheftrainer: „Aber andererseits zeigte diese Partie auch wieder, dass wir in dieser Spielklasse mit jedem mithalten können – selbst mit so einer Spitzenmannschaft, wie sie die Oberhaunstädter besitzen.“ Nicht einmal die Tatsache, dass die Paartaler mit ihrem quasi letzten Aufgebot antreten mussten, dass ihnen am Freitagabend rund zehn Stammkräfte aus den verschiedensten Gründen fehlten, machte sich groß bemerkbar. Die Paartaler gingen trotzdem von der ersten Minute an couragiert zur Sache – und erarbeiteten sich dank Sebastian Herker (17.) sowie Leon Sedlmair (20.) auch schnell eine 2:0-Führung. Beim Pausenpfiff stand’s dann 3:1 für die Platzherren – nachdem Enes Erdogan zunächst verkürzt (40.) und Sedlmair (45.+1) anschließend wieder den alten Abstand hergestellt hatte. Ja, die Hohenwarter schnupperten am Freitagabend intensiv an einer Überraschung – oder, wie es Flicker formuliert „am Gewinn von Bonuspunkten“. Aber je länger die Partie im zweiten Durchgang dauerte, umso mehr gingen den Paartalern doch die Körner aus. Und so gelang es der Truppe aus Oberhaunstadt noch, durch Treffer von Fardin Gholami ((57.), Erdogan (66.) sowie Florian Diegel (75.) das Match komplett zu drehen. „Ich hatte nach unserer 0:4-Auswärtspleite in der Vorwoche in Lichtenau eine Reaktion von meiner Mannschaft gefordert – und die war am Freitagabend definitiv zu sehen“, stellt Flicker zufrieden fest: „Natürlich ist es schade, dass wir am Ende nicht mit einem Punktgewinn oder gar Sieg belohnt wurden. Und ja, es wäre definitiv mehr für drin gewesen. Aber auch so haben wir als Neuling bereits zehn Zähler auf dem Konto, die kann uns niemand mehr wegnehmen. Und wenn wir bis zum Ende der Vorrunde auf 17 oder 18 kommen würden, was ja weiterhin mehr als möglich ist, wäre das wahrscheinlich schon die halbe Miete für den anvisierten Klassenerhalt.“
Kreisliga Ostschwaben
• FC Gerolsbach - FC Affing 1:1: Je länger die Partie dauerte, umso mehr bekamen die Gerolsbacher das Gefühl, dass sie nicht nur gegen das Team aus Affing spielen mussten – sondern auch gegen den Schiedsrichter. Nein, Referee Alexander Reiter (Dasing) machte an diesem Sonntag weiß Gott nicht alles falsch. Aber irgendwie, so hatte es den Anschein, saßen bei ihm die Karten bei FCG-Vergehen um einiges lockerer als bei jenen der Gäste. So sahen im Laufe der Partie gleich fünf Akteure der Platzherren den Gelben Karton – während auf FCA-Seite lediglich einer verwarnt wurde. Und was aus Gerolsbacher Sicht um einiges schlimmer war: Sowohl Spielertrainer Oguzhan Halici (59.) als auch Top-Goalgetter Daniel Fischer (89.) sahen wegen angeblich grober Fouls sogar Rot – wobei es in beiden Fällen auch gute Gründe gegeben hätte, es bei Gelb zu belassen. Reiter entschied jedoch anders, die Schwarz-Weißen standen somit in der neun Minuten dauernden Nachspielzeit nur mehr zu neunt auf dem Platz – und in jener mussten sie dann, beim quasi letzten Angriff der Affinger, doch noch den 1:1-Ausgleich durch Fabian Mertens hinnehmen. Dass der FCG das Match ohne die Platzverweise wohl definitiv gewonnen hätte, dafür spricht einiges. Nun gut: Die Gäste aus Affing hatten optisch mehr von der Partie. Aber wirklich viel fiel ihnen in der Offensive nicht ein. Und wenn die Gäste doch mal gefährlich vor den Gerolsbacher Kasten kamen, dann stand da ein Teufelskerl namens Christian Sturm, der wirklich alles hielt, was zu halten war. Und sogenannte Unhaltbare parierte er zudem – wie etwa zwei Kopfballaufsetzer von Marco Mertens (9.) beziehungsweise Berkay Kurt (13.) aus kürzester Entfernung. Auf der anderen Seite agierten die FCG-Kicker weitaus effizienter. So kam die Kugel nach einem blitzschnellen Angriff über Lennart Fuhrmann zu Marco Kutscherauer, und der 27-Jährige vollendete im zweiten Versuch zum 1:0 für die Schwarz-Weißen (17.). Diesen Vorsprung verteidigten sie dann leidenschaftlich – gegen alle Widerstände. Nicht einmal ein von Ahmed Karaca ausgeführter Foulelfmeter führte zum Affinger Ausgleich, Sturm schnappte sich auch diesen (48.). Dass es dann, in der 98. Minute, doch noch in ihrem Kasten einschlug – es tat den Gerolsbachern verständlicherweise verdammt weh. Ja, sie fühlten sich aus ihrer Sicht schlichtweg um den Lohn ihrer Arbeit betrogen. Und auch um die Tabellenführung, denn diese musste das FCG-Team nun durch das Remis an den BC Adelzhausen abgeben.
SZ