„Wir kommen an die Kapazitätsgrenze“
Mitorganisator Michael Pfaller und das etwas andere Fazit zum Turnier um den Schrobenhausener Sparkassen-Cup 2025

07.01.2025 |

Sportlich wird beim Turnier um den Sparkassen-Cup um jeden Zentimeter gekämpft. Foto: M. Schalk

Der Sparkassen-Cup 2025 ist seit wenigen Tagen Geschichte. Was bleibt, sind ein zufriedener Turniersieger (der BSV Berg im Gau), Diskussionen um den neuen Modus und die Gewissheit, dass Hallenfußball im Schrobenhausener Land nach wie vor ein echter Straßenfeger ist. Eine Bilanz der Veranstaltung lässt sich allerdings auch abseits des Sportlichen und des „Offensichtlichen“ ziehen.

Doppelt so viele Semmeln wie zu Beginn

Wie sich die Begeisterung rund um das Traditionsturnier in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt hat, kann man ganz gut anhand von Semmeln verdeutlichen. Ja, richtig gelesen. „Denn mit 500 Stück habe ich damals angefangen“, erinnert sich Michael Pfaller. Der Sandizeller ist seit 1987, also seit fast 30 Jahren, im engsten Organisationsteam für das Traditionsturnier dabei. Er hat nicht nur, aber vor allem den Überblick über die gesamte Verpflegung der inzwischen rund 1000 Besucher. Heuer seien es nun 1050 Semmeln gewesen, die im Laufe des Tages in die Dreifachsporthalle geliefert wurden. „Und kurz vor dem Finale waren tatsächlich alle weg“, ist Pfaller mit dieser „Punktlandung“ zufrieden.

Man kann das diesjährige Turnier mit etwas Abstand aus verschiedenen Perspektiven bewerten. Natürlich aus Sicht der teilnehmenden Vereine, die mit ihren sportlichen Ergebnissen mehr oder weniger zufrieden sind. Aus Sicht der Zuschauer, die sich wieder in Scharen – 750 „neutrale“ Besucher, die nicht zu den Vereinsvertretungen gehörten – in die Halle drängten und die wieder spannende und teilweise niveauvolle Hallenfußballmatches vorgesetzt bekamen. Oder aber aus einer Sicht, die für die meisten Besucher selbstverständlich wirkt, ohne die aber eine solche Großveranstaltung nicht laufen würde: aus Sicht der vielen Helferinnen und Helfer, die den ganzen Tag, teilweise unbemerkt im Hintergrund, im Einsatz sind.

Die Zauberworte lauten „Platz schaffen“

Michael Pfaller ist einer von ihnen. Eine Art „Mann für alles“, der von der Kaffeemaschine bis zum Mikrofon bei der Siegerehrung alles im Griff hat. Und er sagt mit einem Schmunzeln: „Die Küche in der Dreifachturnhalle wird ja nicht größer.“ Das Zuschauerinteresse, gerade in den vergangenen Jahren nach der Corona-Pause, dagegen schon. „Deshalb kommen wir immer mehr an die Kapazitätsgrenze“, so der Sandizeller, der aber findet, „dass soweit alles gut gelaufen ist“. Bis auf eine Besucherin, die sich über den Eintritt beklagte, sei ihm aktuell nichts bekannt. Sein Lob geht hier vor allem an die über 40 Beteiligten der sechs Stadtvereine, die den ganzen Tag über Semmeln schmieren, Teller spülen, Kuchen servieren, Getränke verkaufen, am Einlass sitzen und natürlich vorher und nachher die Banden aufbauen.

Auch, wenn es dabei nichts Großes auszusetzen gebe, sei er trotzdem stets mit der Frage beschäftigt, was man verbessern könne, sagt Pfaller. Die Zauberworte lauten hier wohl „Platz schaffen“. Da müsse man auch mal improvisieren, zum Beispiel mit der Kaffeemaschine in der (natürlich nicht benutzten) Toilette, „damit nicht noch mehr Leute in der Küche rumspringen“, lacht er. Ein Rädchen müsse bestmöglich ins andere greifen. Vor allem, wenn der Andrang in bestimmten Wellen, zum Beispiel nach bestimmten Spielen, besonders groß ist. Am Betrieb vor den Verkaufsständen könne man den Spielplan und die Dramatik auf dem Feld gut ablesen, erklärt Pfaller grinsend.

Absolut überzeugt vom neuen Modus

Doch nicht nur hier vermischt sich Michael Pfallers generelles Fazit dann doch ein wenig mit dem sportlichen. Denn der Sandizeller „outet“ sich als absoluter Verfechter des neuen Modus, mit dem nicht alle glücklich waren, für den er aber schlüssige Argumente parat hat: „So hat jeder teilnehmende Verein garantiert vier Spiele“, sagt er: „Denn ich finde, man kann nicht verlangen, dass Spieler den ganzen Tag für 24 Minuten Fußball, also im schlechtesten Fall nur zwei Spiele, opfern.“ Aus seiner Sicht sollte man den Modus beibehalten, allerdings daran feilen, zum Beispiel in Form von gesetzten Gruppenköpfen. Ein weiterer Vorteil, wenn die Vorrunde bis fast in den Abend hinein dauert: „Die Vereine und auch ihre Anhänger bleiben bis zum Schluss in der Halle“, betont der Mitorganisator. Das sei in den vergangenen Jahren nicht immer der Fall gewesen.

Und hier schließt sich dann auch wieder der Kreis zu Pfallers Semmel-Rechnung: „Wenn 100 oder mehr Leute am Nachmittag nach Hause gegangen wären, wären am Ende Lebensmittel übriggeblieben“, rechnet er vor. Diese im schlimmsten Fall vielleicht sogar wegschmeißen zu müssen, das sei das denkbar schlechteste Fazit, das man nach so einer Veranstaltung ziehen könne.

SZ