Noch rund vier Wochen, dann beginnt für die beiden Kreisligisten im Schrobenhausener Land, den FC Gerolsbach und den TSV Hohenwart, die neue Fußballsaison 2024/25. Kurz darauf starten auch alle anderen Altlandkreisklubs. Wie schon in den vergangenen Jahren, so widmet sich unsere Zeitung deshalb auch heuer wieder den einzelnen Teams in einer Vorschau-Serie, die Mitte nächster Woche beginnt.
Und wie schon im vergangenen Jahr soll an deren Anfang noch mal ein Blick zurück stehen: Was lief in der vergangenen Saison wie erwartet, was vielleicht komplett überraschend? Und wo saßen wohl die besseren Experten: in den Vereinen oder doch in unserer Redaktion? So viel vorab: Mit ein paar Ausnahmen hatten die Beteiligten in den meisten Fällen einen recht guten Riecher.
• FC Gerolsbach: Der FCG war in der vergangenen Saison der einzig verbliebene Kreisligist im Schrobenhausener Land, damit der Startschuss zur Serie. Und siehe da, hier gab es gleich den ersten Treffer. Allerdings nach einer – für einen Aufsteiger – nicht allzu gewagten Vorhersage. In der SZ-Prognose vom 19. Juli 2023 war zu lesen, dass die Mannschaft „eher in den unteren Tabellenregionen zu finden sein wird, mit dem Potenzial, die Liga zu halten“. Auch Abteilungsleiter Korbinian Reiner hatte prophezeit, dass es „von Tag eins um den Klassenerhalt geht“. Den machte der FCG dann quasi an einem der letzten Tage, im Elfmeterschießen der Relegation gegen den TSV Leitershofen, perfekt.
• TSV Hohenwart: Diese kleine „Panne“ kann man wohl verzeihen: Die SZ hatte den TSV im „oberen Drittel“ eingeordnet, den direkten Wiederaufstieg jedoch als „schwer zu realisieren“ bezeichnet. Auch die Verantwortlichen selbst, vertreten durch Michael Hörmann, waren lieber etwas vorsichtig. „Die Pflicht zum Wiederaufstieg haben wir nicht“, meinte der Abteilungsleiter damals. Dass es dann doch so kam und sich der TSV in der Relegation gegen den Türkischen SV Ingolstadt (5:3) durchsetzte – aus Sicht des Schrobenhausener Landes natürlich eine umso erfreulichere Entwicklung.
• SC Mühlried: „Bitte nicht den Aresingern nachmachen!“, forderte die SZ am 21. Juli 2023. Der Ausgang ist bekannt: Auch der SCM wurde innerhalb von zwei Jahren von der Kreisliga in die A-Klasse durchgereicht. Wirklich vorstellen konnte oder mochte sich das vor einem Jahr niemand. Abteilungsleiter Stefan Stohl wollte sich „nicht nach hinten orientieren, sondern mittelfristig wieder angreifen“. Die Redaktion hatte dem SCM ebenfalls zugetraut, sich nach dem Abgang von ein paar großen Namen (Kein „SC Rechenauer“ mehr), ein neues Gerüst aufzubauen, um „mittelfristig wieder an das Tor zur Kreisliga zu klopfen“. Ein schwerwiegender und aus Altlandkreissicht schmerzhafter Irrtum.
• DJK Langenmosen: Von „kennenlernen“ und „einspielen“ war im Vorjahr in der Schrobenhausener Zeitung zu lesen. Und ganz wohlwollend betrachtet, könnte man die Saison der DJK, die in der Kreisklasse Neuburg auf Rang neun endete, ja dahingehend bewerten. Für den Langenmosener Fußballchef Roland Stegmayr war es auch darum gegangen, nach dem Abstieg „wieder Spaß zu haben und positive Stimmung zu erzeugen“. Das ist den Blau-Weißen unter ihrem Spielertrainer Alexander Langen, der ja vor der Saison aus der Regionalliga Bayern in die Kreisklasse gewechselt war, im Großen und Ganzen auch gelungen.
• BSV Berg im Gau: „Lieber Schritt für Schritt als im Fahrstuhl“, titelte unsere Zeitung am 25. Juli 2023. Und genau dieser nächste Schritt wurde es für den BSV: Nach Rang sechs in der Vorsaison diesmal Platz vier, was die Redaktion („eine Platzierung unterhalb der ersten fünf wäre eine herbe Enttäuschung“) übrigens genauso eingeschätzt hatte wie BSV-Abteilungsleiter Wolfgang Seel. Er sprach ebenfalls vom „nächsten Schritt“ und wollte „besser abschneiden“ als in der Saison zuvor, um in den kommenden Jahren ein bisschen weiter vorne anzugreifen.
• SV Steingriff: Hier muss man wohl streng sein: Denn sowohl Abteilungsleiter Martin Tyroller als auch die Schrobenhausener Zeitung redeten und schrieben den SVS „raus aus dem Niemandsland“ der Tabelle unter die besten sechs seiner Kreisklasse. Am Ende wurden die Steingriffer Siebter – was freilich nicht über positive Phasen und nächste Entwicklungsschritte unter dem neuen Trainerteam Michael Dittenhauser und Andreas Brumm hinwegtäuschen soll.
• BC Aresing: Selbst dieser Satz aus der damaligen SZ-Prognose – „Vielleicht ist dabei ja sogar mehr drin, als so mancher (auch beim BCA selbst) für möglich hält“ – war phasenweise gar nicht unrealistisch. Denn bis zur Winterpause spielten die Aresinger in der A-Klasse Aichach tatsächlich recht weit vorne mit. Am Ende wurde es Platz sieben, der aber die Vorgabe des Aresinger Abteilungsleiters Stefan Oettl – „Wir wollen das Erfolgsgefühl wieder kennenlernen“ – definitiv erfüllte: Der BCA gewann 12 seiner 23 Saisonspiele.
• SV Waidhofen: Na also, ein Volltreffer! Nicht nur Severin Kugler hatte die Ziele des SVW gewohnt offensiv formuliert („so schnell wie möglich raus aus der A-Klasse“), auch die SZ: „Der SV Waidhofen packt im siebten Anlauf endlich den Aufstieg zurück in die Kreisklasse.“ Das war dann als Meister der A-Klasse Aichach 2024/25 bekanntermaßen der Fall. Auf diese Weise liegt man mit einem Tipp doch besonders gerne richtig.
• TSV Weilach: „Vieles kann, nichts muss“: So war damals die Saison der Grün-Weißen überschrieben. Dass die Weilacher nicht aufsteigen „mussten“, mag stimmen. Dass sie es am Ende auch nicht konnten, ist trotzdem schade. Zum vierten Mal in Folge scheiterte der TSV als Dritter nur knapp. Am Ende hatte Abteilungsleiter Sebastian Näßl mit seiner eher schüchternen Ansage („so lange wie möglich vorne mitspielen“) zwar recht, hätte sich aber auch gerne zugunsten einer noch besseren Platzierung getäuscht.
• DJK Brunnen: Eine „gute erste Saison in der neuen sportlichen Heimat“ – zugegeben, diese Vorhersage aus der SZ-Prognose vom 1. August 2023 ist etwas dehnbar. Ob der achte Platz der DJK nach ihrer Umgruppierung in die A-Klasse Aichach dazu passt? Abteilungsleiter Michael Hermann hatte damals gehofft, „vorne mitreden“ zu können. Das erfüllte das Team zwar nicht, wirklich enttäuscht wurden die Erwartungen („Der große Sprung muss ja nicht kommen“) allerdings auch nicht.
• SV Hörzhausen: Klarer Punkt für Andreas Grepmair: Der SVH-Fußballchef sah seine Mannschaft in der Vorausschau „in einer Region wie in der vergangenen Saison“. Genauso kam es dann auch: Nach Platz sechs in der Spielzeit zuvor, landeten die Hörzhausener 2023/24 auf Rang fünf und bewegten sich – auch ein Treffer für die SZ – im vorhergesagten Rahmen: „Mindestens im sicheren Mittelfeld“ mit der Tendenz zu einem Überraschungsteam.
• FC Schrobenhausen: Am Ende dürfte Daniel Wittmann selbst von seiner Mannschaft überrascht gewesen sein. Der FCS-Trainer wäre vor einem Jahr nämlich schon zufrieden gewesen, wenn „in der Statistik am Ende die höchste Zahl bei den Siegen stehen würde“. Das haben die Schrobenhausener eindrucksvoll geschafft: mit 15 Triumphen in 23 Spielen. Für den Aufstieg reichte es dennoch nicht ganz – aber damit hatte ja im Vorfeld ehrlicherweise weder Wittmann noch unsere Zeitung („wenig Hoffnung, dass es sportlich bald wieder nach oben geht“) gerechnet.
• FC Türkenelf Schrobenhausen: „Aufsteigen wollen wir nicht“, hatte Abteilungsleiter Tolga Özen damals verkündet. Puh. Denn so lagen er und auch unsere Redaktion mit ihrer Einschätzung schon ganz richtig. Die ging ungefähr so: Der FCT wird auch manchmal um Personal kämpfen müssen, „hat aber auch genügend Qualität, um weiter vorne zu landen als auf dem letzten Tabellenplatz“. Das Resultat war letztlich Position neun in der B-Klasse Aichach.
• DJK Sandizell: Strukturen festigen, die positive Entwicklung vorantreiben: Mit diesen bescheidenen Zielen war die DJK in die vergangene Saison gestartet – und hat diese unter ihrem engagierten Coach David Raffalt auch erfüllt. Da kann man es auch verschmerzen, dass dieses bescheidene Ziel – „alles, was besser ist als der letzte Platz, wäre ein Erfolg“ – nicht ganz erreicht wurde. Die DJK landete – mit zwei Siegen und acht Punkten auf dem Konto – wieder am Tabellenende.
SZ