„Bei uns hat alles gestimmt“
Kreisliga Ostschwaben: FC Gerolsbach lässt mit 2:0-Auswärtscoup beim bisherigen Tabellenführer aufhorchen

14.09.2024 | Stand 15.09.2024, 16:23 Uhr |

Erzielte am Samstagnachmittag das 2:0 für den FC Gerolsbach in Joshofen: Marco Kutscherauer (Mitte, schwarze Kleidung). Foto: H. Steurer

Der FC Gerolsbach – ein heißer Abstiegskandidat in der Kreisliga Ostschwaben? Es war einmal! Die Schwarz-Weißen aus dem Altlandkreis Schrobenhausen mausern sich immer mehr zum Überraschungsteam der laufenden Saison, nach sieben Partien haben sie bereits stolze 16 Punkte auf dem Konto. Ihr bislang letzter Coup: ein 2:0 (2:0)-Auswärtssieg am Samstagnachmittag bei der SpVgg Joshofen/Bergheim. Also bei jenem Klub, der bis zum Wochenende noch das Zwischenklassement angeführt hatte.

Und nein, der Triumph kam nicht einmal unverdient zustande. „Wir machten von vorne bis hinten ein Superspiel, in diesen 90 Minuten hat alles bei uns gestimmt“, berichtet FCG-Fußballchef Korbinian Reiner rundum zufrieden. Und er zählt normalerweise wahrlich nicht zu denjenigen, die das eigene Team über Gebühr loben. Dass es der 27-Jährige diesmal ohne jede Einschränkung tut, dass er nicht mal eine Kleinigkeit am Gerolsbacher Auftritt in Joshofen zu bekritteln hat: Man sollte es sich gut merken, denn allzu oft kommt so etwas nicht vor.

Nur beim allerersten Angriff der Partie befanden sich die Seinen nicht voll auf der Höhe. Aber nachdem Keeper Christian Sturm dann reaktionsschnell gegen Julian Sager gerettet hatte (1.), war die FCG-Truppe hellwach, stand in der Defensive felsenfest – und setzte in schöner Regelmäßigkeit auch schmerzhafte Nadelstiche im Angriff. „Wir sind nicht mehr nur ein Team, das die Bälle weit nach vorne schlägt. Wir lassen den Ball mittlerweile gut laufen, wir spielen inzwischen Fußball – und das im wahrsten Sinne des Wortes“, berichtet Reiner. Ja, diese Weiterentwicklung der Seinen mache ihn stolz – zumal das Ganze auch fleißig mit wertvollen Punktgewinnen belohnt wird.

Zugegeben, die heimische SpVgg tat am Samstagnachmittag schon mehr für die Partie, besaß optische Vorteile. Aber es sprang nichts Zählbares dabei heraus. Oder, wie es Reiner ausdrückt: „Die Joshofener versuchten, nahezu alles spielerisch zu lösen. Wir hielten mit einer guten Härte dagegen, waren präsent in den Zweikämpfen – und hiermit zogen wir ihnen ein Stück weit den Zahn.“

Darüber hinaus trat der FCG enorm effektiv in der Offensive auf. So dauerte es nur bis zur elften Spielminute, ehe die Schwarz-Weißen durch Matthias Steurer in Führung gingen: Der 22-Jährige nahm bei einem Freistoß von der Strafraumgrenze aus ganz genau Maß, setzte die Kugel gekonnt an der heimischen Abwehrmauer vorbei – und schon zappelte das Spielgerät zum Gerolsbacher 1:0 im Netz. In der 36. Minute behauptete sich dann Daniel Fischer resolut in einem Zweikampf im gegnerischen Strafraum, der Ball kam zu Marco Kutscherauer – und der einstige Aresinger schloss überlegt zum 2:0 ab.

Dass am Samstagnachmittag auf Kunstrasen gekickt wurde – „natürlich war das zunächst mal ungewohnt für uns“, räumt Roman Redl, der Co-Spielertrainer des FCG, ein. Aber seine Mannschaft ließ sich davon nicht negativ beeinflussen. So geriet der Gerolsbacher Auswärtscoup in Joshofen auch nach dem Seitenwechsel nicht mehr ernsthaft in Gefahr – obwohl Goalgetter Fischer zum ersten Mal in der laufenden Saison ohne eigenen Torerfolg blieb.

Auf der anderen Seite war 2:0 von diesem Wochenende bereits das vierte Zu-Null-Spiel der Schwarz-Weißen 2024/25. Prompt übernahmen sie (zumindest vorübergehend) wieder die Tabellenführung in der Kreisliga Ostschwaben. Am kommenden Wochenende geht’s für die Mannen um Chef-Spielertrainer Oguzhan Halici zu Hause gegen den FC Affing weiter. Ein erneuter Sieg ist da wohl Pflicht – oder Herr Reiner? Der FCG-Fußballchef hatte ja in der vergangenen Saison immer wieder gesagt, dass Partien gegen Mannschaften, die hinter seinen Gerolsbachern im Klassement liegen, unbedingt gewonnen werden müssen. Bloß damals war das Team der Schwarz-Weißen eben sehr wohl noch ein heißer Abstiegskandidat. Im Gegensatz zu jetzt.

SZ

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