Am Morgen nach der 0:4-Auswärtsklatsche beim SV Klingsmoos wirkte Korbinian Reiner schon wieder gefasst. Ja, eine Nacht über das Ganze schlafen: Das tat dem Fußballchef des FC Gerolsbach immens gut. Aber richtig wohl fühlte er sich auch am Sonntag noch nicht. Zu ernüchternd war der Auftritt seiner Schwarzweißen im Aufsteigerduell gewesen. Oder, um es knallhart auszudrücken: Das FCG-Team ließ in diesen 90 Minuten jegliche Kreisligatauglichkeit vermissen.
Kreisliga Ostschwaben
„Das war an allen Ecken und Enden zu wenig. Wir nahmen die Zweikämpfe nicht an, gingen ängstlich sowie ohne Selbstvertrauen zur Sache“, bestätigte Reiner: „Und das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Schließlich hatten wir eine Woche zuvor, beim 1:1-Remis gegen den Aufstiegsaspiranten BC Rinnenthal, noch in toller Manier gezeigt, dass wir in dieser Spielklasse sehr wohl sehr gut mithalten können.“
Zugegeben: Bis zum Klingsmooser Treffer zum 1:0, den der Ex-Schrobenhausener Nicolaos Saridis auf Vorlage von Tobias Wäcker erzielte (22.) hielt die FCG-Vertretung wieder wacker mit – ehe alle guten Vorsätze doch wie ein Kartenhaus zusammenfielen. So erhöhten SVK-Spielertrainer Johannes Kranner (25.) und Saridis (38.) noch vor dem Pausenpfiff auf 3:0 für die Klingsmooser Vertretung, das Match war also quasi schon beim Seitenwechsel zugunsten der Weinroten entschieden.
„Ihnen war von der ersten Minute an anzumerken, dass sie die drei Punkte unbedingt wollten“, so Reiner: „Bei uns hingegen gingen die Köpfe nach dem 0:1 sofort nach unten. Wir sind anscheinend zu brav für solche Situationen – und vielleicht auch noch ein bisschen zu jung.“
Bis zu diesem Samstag hatten sich die Schwarzweißen zumindest noch auf ihre Defensivarbeit einigermaßen verlassen können, bis dahin hatten sie die zweitwenigsten Gegentreffer der gesamten Kreisliga Ostschwaben kassiert. Aber auch das ist nun dahin – zumal Marcel Girbinger in der Nachspielzeit noch das Klingsmooser 4:0 erzielte.
Auf der anderen Seite blieb der FCG bereits zum vierten Mal in der laufenden Saison ohne eigenes Tor. „Natürlich ist das besorgniserregend“, weiß Reiner. Und es spricht nicht viel dafür, dass sich die Offensivbilanz der Gerolsbacher sehr schnell entscheidend verbessern wird – denn am kommenden Sonntagnachmittag müssen sie zu Hause gegen das Team der SpVgg Joshofen/ Bergheim ran. Also gegen den aktuellen Tabellenführer.
rks
