Tobias Goebel dann Abteilungsleiter
„Klares Signal nach außen“: Florian Hergeth wird in der Saison 2025/26 neuer Cheftrainer des SC Mühlried

12.09.2024 | Stand 12.09.2024, 17:40 Uhr |

Zufriedene Gesichter beim SC Mühlried: (v. l.) Christoph Sedlaczek, der Vize-Vorsitzende der Blau-Weißen, zusammen mit Bald-Cheftrainer Florian Hergeth und Noch-Cheftrainer Tobias Goebel – wobei Letztgenannter nach der laufenden Saison 2024/25 den Posten des Fußball-Abteilungsleiters übernehmen wird. Foto: S. Olfen

Es tut sich was beim SC Mühlried. Nicht nur, dass die Blauweißen in der neuen Fußballsaison immer noch ungeschlagen dastehen und dass sich nach drei Partien in der A-Klasse Aichach schon sieben Punkte auf ihrem Konto befinden. Sie haben zudem bereits jetzt ihren neuen Cheftrainer für die Spielzeit 2025/26 bekannt gegeben. Florian Hergeth heißt er, der im Altlandkreis Schrobenhausen bestens bekannte 39-Jährige wird im kommenden Sommer die Nachfolge von Tobias Goebel antreten. Was allerdings nicht bedeutet, dass sich Letztgenannter dann aus der Vereinsarbeit zurückziehen wird. Ganz im Gegenteil: Der 36-Jährige übernimmt nach der kommenden Saison den Posten des Fußball-Abteilungsleiters beim SCM.

Sabbatjahr wird bis zum Ende durchgezogen

Zunächst zu Hergeth: Mühlried wird zu seiner bereits vierten Station im Raum Schrobenhausen – nachdem er zuvor bereits beim BSV Berg im Gau II, beim BC Aresing und beim SV Steingriff gute Arbeit geleistet hatte. Seinen bislang letzten Trainerjob verrichtete er beim ST Scheyern in der Kreisklasse Donau/Isar II – aber „aufgrund von unterschiedlichen Ansichten, was die sportliche Ausrichtung betrifft“, war dort schon im Mai 2024, nach nicht einmal zwölf Monaten Amtszeit, wieder Schluss.

Seitdem befindet sich Hergeth in einer Art Sabbatjahr in Sachen Fußball. Angebote, sofort ins Trainergeschäft zurückzukehren, gab es zuhauf. Aber der 39-Jährige lehnte sie allesamt ab. „Einerseits war nichts darunter, das bei mir sofort eine Art ,Wow’-Effekt auslöste. Andererseits bin ich jemand, der gerne das durchzieht, was er zuvor angekündigt hat. Und ich hatte zuvor angekündigt, dass ich mich für einen größeren Zeitraum von der Seitenlinie verabschieden möchte – zumindest als verantwortlicher Trainer.“

So sei es für ihn auch nie ein Thema gewesen, den SCM sofort zu übernehmen – obwohl ihm schon unmittelbar nach der Kontaktaufnahme durch den Verein klar gewesen sei, dass ihn dieses Projekt immens reizt. „Die Hauptaufgabe beim SCM ist es, immer wieder eine Vielzahl von jungen Eigengewächsen nicht nur in den Seniorenbereich einzubauen, sondern sie dort möglichst auch noch ein Stückchen besser zu machen“, sagt Hergeth: „Und genau so etwas liebe ich.“

Trotzdem haben er sich – und auch das betont der einstige Aresinger beziehungsweise Steingriffer immer wieder – „ausführlich Zeit gelassen“, um den Mühlriedern sein Ja-Wort für 2025/26 zu geben. Er beobachtete zwischenzeitlich die A-Junioren der Blauweißen, wollte sich ein genaues Bild über den SCM als Ganzes machen. „Und vor kurzem sagte ich eben doch zu“, so Hergeth: „Wobei es mir schon imponierte, wie intensiv der Verein mit Tobi Goebel und Noch-Abteilungsleiter Stefan Stohl um mich warb. Ich spürte von Beginn an, dass mich die Mühlrieder unbedingt wollten.“

Ja, die Chemie scheint zu stimmen. Zwischen Hergeth und dem Klub im Allgemeinen, zwischen Hergeth und Goebel im Besonderen. Was dazu führt, dass der Bald-Cheftrainer dem Jetzt-Cheftrainer schon in der laufenden Saison gute Ratschläge gibt? „Wenn ,Flo’ mal bei einem Spiel von uns zuschauen sollte, dann kann’s natürlich sein, dass wir uns anschließend darüber unterhalten unsere Gedanken austauschen. Das ist doch eine ganz normale Sache“, antwortet Goebel: „Mehr aber auch nicht. In der Saison 2024/25 mache ich mein Ding als verantwortlicher Coach, und in der Saison 2025/26 wird der ,Flo‘ sein Ding als verantwortlicher Coach – ohne dass wir uns irgendwie gegenseitig dreinreden wollen.“

Christoph Sedlaczek: „Es herrscht Aufbruchstimmung“

Andererseits, und auch darauf legt Goebel großen Wert: Wenn er selbst ab dem Sommer den Posten des Abteilungsleiters ausüben wird, bedeute das nicht, dass er dadurch ein Stück weit runter vom Gas geht. Wenn der 36-Jährige etwas macht, dann hundertprozentig, mit voller Leidenschaft – daran werde sich nie etwas ändern. Oder, wie er es selbst ausdrückt: „Ich übernehme dieses Amt dann nicht nur auf dem Papier – sondern, um ganz nah an der Mannschaft dranzubleiben. Mein Ehrgeiz, das Beste für den SCM herauszuholen, wird mit dem neuen Amt nicht kleiner werden, als es jetzt als Cheftrainer der Fall ist. Bei uns in Mühlried ist in den vergangenen Jahren einiges geschehen, was mir immens weh getan hat – und ich habe den festen Willen, mein Möglichstes dafür zu tun, dass hier wieder etwas Gutes aufgebaut wird.“

Letzteres hat übrigens auch Christoph Sedlaczek auf seiner Agenda stehen. Die frühe Bekanntgabe der Hergeth-Verpflichtung für die Saison 2025/26 – nach Ansicht des Mühlrieder Vize-Vereinsvorsitzenden soll dies „ein klares Signal nach außen“ sein, dass beim SCM wieder „eine gewisse Aufbruchstimmung“ herrsche. „Wir hatten von Anfang an kommuniziert, dass Tobias Goebel nur ein Übergangsjahr als Chefcoach fungieren wird und dass wir für die Zeit danach einen neuen Trainer von außen holen wollen“, so Sedlaczek: „Einen, von dem bekannt ist, dass er hervorragend mit jungen Mannschaften arbeiten kann. Einen wie eben den Florian. Und als wir dann durch einen Artikel in der Schrobenhausener Zeitung darauf aufmerksam gemacht wurden, dass er momentan bei keinem Verein unter Vertrag steht, haben wir sofort Kontakt zu ihm aufgenommen.“

Spätestens in drei Jahren soll Kreisklasse wieder ein Thema sein

Die Verpflichtung von Hergeth soll nun aber nur der Anfang sein. Auch in Sachen Co-Spielertrainer beziehungsweise Physio plane man beim SCM noch Verstärkungen. „Einen schönen Rahmen sowie die notwendigen Strukturen schaffen, damit in Mühlried wieder mit Spaß Fußball gespielt wird“ – so lautet eines von Sedlaczeks Hauptzielen. Wobei natürlich der sportliche Erfolg nicht zu kurz kommen soll. Der Vize-Vorsitzende möchte das Team zwar nicht zu sehr unter Druck setzen – „aber in spätestens drei Jahren sollte die Kreisklasse für uns schon wieder ein Thema sein“. Die Reaktion von Hergeth und Goebel darauf: von beiden Seiten ein zustimmendes Kopfnicken. Bloß bis dahin ist noch ein weiter Weg zu gehen – trotz aller Aufbruchstimmung, die bereits jetzt bei den Blauweißen deutlich zu spüren ist.

SZ

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