Seinen Humor hat Peter Krzyzanowski trotz der sportlich schwierigen Situation beim VfR Neuburg nicht verloren. Einige schlaue Leute hätten ihm vor dem Heimspiel gegen den SC Griesbeckerzell an diesem Samstagnachmittag (15 Uhr) erzählt, „dass wir das Spiel gewinnen müssen“, sagt der 47-Jährige und fügt schmunzelnd an: „Selbst wären wir da wohl nicht draufgekommen.“
Bezirksliga Schwaben Nord Krzyzanowski, der Neuburger Interimstrainer, meint das natürlich nicht böse. Es sei ja schön, dass das Schicksal des VfR einigen am Herzen liegt. Doch was er damit verdeutlichten möchte: Auch er und die Mannschaft haben begriffen, um was es geht, was auf dem Spiel steht. „Das wird an diesem Nachmittag eine ganz wichtige Geschichte“, sagt Krzyzanowski. „Allerdings auch nur ein weiterer Baustein auf unserem weiterhin schweren Weg.“
Plätze tauschen oder Anschluss verlieren?
Ein Baustein, der womöglich aber etwas schwerer wiegt als andere. Ganz einfach deshalb, weil der SC Griesbeckerzell aktuell ein direkter Konkurrent des VfR ist. Er liegt einen Punkt vor dem VfR, könnte mit einem Auswärtserfolg weiter davonziehen. Bei einem Heimsieg würden die Neuburger den SCG dagegen auf einen direkten Abstiegsplatz und sich selbst womöglich auf einen Relegationsplatz schieben. Vor allem darum wird es in dieser Saison vorerst gehen, in der bisher so vieles anders läuft als eigentlich geplant.
Nur Siege zählen
„Aber auch Griesbeckerzell hat sich den Saisonverlauf bestimmt anders vorgestellt“, sagt Krzyzanowski. Er rechnet mit der entsprechenden Gegenwehr. Was ihn dennoch zuversichtlich mache: „Die Entwicklung in den vergangenen Wochen“, sagt er. „Wir hatten in jedem Spiel ein optisches Übergewicht, haben uns unsere Chancen erspielt.“ Das helfe allerdings nichts, wenn man dann – wie zuletzt beim TSV Haunstetten − trotzdem unglücklich mit 0:1 verliert. „Natürlich geht es in erster Linie um die Ergebnisse“, weiß auch der Coach. Letztlich werde man nur mit Siegen da hinten rauskommen.
Verletzungssorgen als Konstante der Saison
Da wäre es gut, wenn der VfR auch die bestmögliche Mannschaft aufbieten könnte und nicht mit Fatlind Talla, Frederic Wytopil und möglicherweise auch Co-Spielertrainer Sebastian Habermeyer wieder mehrere potenzielle Stammspieler ausfallen würden. „Das mit den Verletzten zieht sich ja bei uns durch die gesamte Saison“, weiß Krzyzanowski, der aber sagt: „Das können wir nicht ändern und deshalb werden wir auch nicht darüber jammern.“ Stattdessen möchte das VfR-Team an diesem Samstag den „schlauen Leuten“, die gerne gut gemeinte Tipps geben, zeigen, dass es tatsächlich begriffen hat, wie ernst die Situation derzeit ist.
DK