Alle 14 Fußballklubs aus dem Altlandkreis Schrobenhausen befinden sich mittlerweile in der wohl verdienten Winterpause. Eine gute Gelegenheit also, um Bilanz zu ziehen – beziehungsweise um ein kurzes Zwischenerzeugnis für sie zu erstellen.
Sehr gut
• BSV Berg im Gau: 14 Siege in bislang 14 Partien – besser geht es schlichtweg nicht. Also Gratulation an die Mannen um Spielertrainer Martin Froncek, die schon jetzt ein schönes Stück Berg im Gauer Vereinsgeschichte geschrieben haben. Der Meistertitel der Kreisklasse Neuburg sowie der damit verbundene Direktaufstieg in die Kreisliga Ostschwaben sind hierdurch zum Greifen nah – was nicht zuletzt an der schier unglaublichen Defensivleistung des BSV liegt: In gleich zehn Matches stand bei ihm die Null auf der richtigen Seite, insgesamt landete die Kugel erst viermal im Berg im Gauer Netz.
Gut
• FC Gerolsbach: In der kompletten Saison 2023/24 hatten die Schwarz-Weißen 29 Punkte gesammelt. Jetzt, nach nur 17 Partien in der Spielzeit 2024/ 25, sind bereits 26 Zähler auf ihrem Konto. Oder, ein bisschen anders ausgedrückt: Aus einem potenziellen Abstiegskandidaten ist mittlerweile ein etabliertes Mitglied der Kreisliga Ostschwaben geworden. Eines, das im neuen Kalenderjahr mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht mehr um den Klassenerhalt zittern muss. Aktuell liegen die Mannen um Spielertrainer Oguzhan Halici auf dem guten sechsten Tabellenrang. Mal ehrlich, wer hätte ihnen das vor Saisonbeginn ernsthaft zugetraut?
• SV Waidhofen: Ein bisschen wunderten sich die Paartaler sogar selbst darüber, wie gut es für sie nach ihrem Aufstieg in die Kreisklasse Aichach lief. Nun gut, nach mehreren Wochen ganz oben im Klassement ist der SVW mittlerweile auf die vierte Position abgerutscht – aber sein Rückstand auf den Relegationsrang beträgt gerade mal zwei Zähler. Geht da vielleicht doch noch was nach vorne? Eigentlich ist’s den Waidhofenern fast schon wurscht. Viel wichtiger für die SVW-Kicker ist, dass sie auf die Abstiegszone bereits ein Zehn-Zähler-Polster aufweisen. Das sieht doch arg nach einer entspannten Restsaison aus – exakt so, wie es sich die Paartaler anfangs gewünscht hatten.
• TSV Weilach: Wäre ihr Stolperstart mit nur sieben Punkten aus den fünf ersten Matches nicht gewesen – die Grün-Weißen würden aktuell wohl von ganz vorne in der A-Klasse Aichach grüßen. Stattdessen tun’s sie es jetzt vom zweiten Tabellenrang aus – und auch diese Position lässt ihnen noch alle Chancen, um am Saisonende vielleicht doch als Direktaufsteiger dazustehen. Der jüngste Arbeitsnachweis der Weilacher: sechs Siege in Serie. Ja, für die TSV-Kicker kam die Winterpause irgendwie zur Unzeit.
• DJK Brunnen: Die Brunnener und die Vorrunde – das hatte in den beiden vorherigen Spielzeiten überhaupt nicht zusammengepasst. Jetzt jedoch, in der Saison 2024/25, legten die DJK-Fußballer endlich mal eine Top-Hinserie hin – was umso überraschender kam, da sie den gesamten Sommer und den gesamten Herbst von schier unglaublichen Verletzungssorgen geplagt wurden. Trotzdem gelang es ihnen, die A-Klasse Aichach zwischenzeitlich sogar anzuführen. Und der dritte Tabellenrang, den die Brunnener momentan innehaben, ist immer noch eine gute Ausgangsposition, um nach der Winterpause die Aufstiegsplätze anzugreifen. Erst recht, wenn man bedenkt, dass die DJK in der Rückrunde eigentlich immer um einiges stärker kickt als in der ersten Halbserie.
Befriedigend
• TSV Hohenwart: Zugegeben, zwischenzeitlich waren die Paartaler mal fünf Partien in Serie sieglos geblieben. Aber trotzdem dürfen sie nun als starker Tabellensiebter der Kreisliga Donau/Isar I Weihnachten feiern – weit weg von der Abstiegszone. Genauer ausgedrückt sind es bereits acht Punkte, die das Team von Cheftrainer Florian Flicker vor dem ersten Relegationsrang liegt. Und das ist wahrlich nicht schlecht für einen Neuling. Es müsste nach der Winterpause schon mit den Teufel zugehen, wenn der TSV sein anvisiertes Saisonziel – den sicheren Klassenerhalt – nicht erreichen sollte.
• SV Steingriff: Schade aus Sicht der Lila-Weißen, dass nicht immer Oktober ist – denn in jenem Monat hatten sie in der Kreisklasse Neuburg ausnahmslos Siege eingefahren. Davor und danach schlich sich hingegen schon der eine oder andere Punktverlust ein – was zur Folge hat, dass die Steingriffer nun bereits 19 Zähler hinter Spitzenreiter BSV Berg im Gau beziehungsweise 13 hinter dem zweitplatzierten SV Echsheim/Reicherstein liegen. Aber sie tun das immerhin auf dem vierten Platz – was bedeutet, dass für die SVS-Kicker zumindest noch der Titel „Best of the Rest“ hinter dem Führungsduo drin ist. Ihr momentaner Rückstand auf Position drei, die zurzeit von der TSG Untermaxfeld belegt wird: durchaus aufholbare fünf Punkte.
• BC Aresing: Es ist tatsächlich keine Statistik in der A-Klasse Aichach zu finden, in der der BCA so richtig schwach aussieht. So stellen die Aresinger das drittbeste Heimteam, besitzen die sechstbeste Auswärtsmannschaft, haben zu Hause die drittmeisten Tore erzielt, mussten in der Fremde die siebtwenigsten hinnehmen. Aber einen Ausreißer nach ganz vorne gibt es eben auch nicht – so dass sich die Gelb-Schwarzen momentan zu Recht mit dem fünften Tabellenrang begnügen müssen. Damit kann man zwar in Aresing schon irgendwie leben, aber ein fleißiges Mitmischen im Aufstiegskampf wäre zweifellos schöner.
• SV Hörzhausen: Tabellenplatz sechs in der A-Klasse Aichach – grundsätzlich liest sich das nicht schlecht. Allerdings ist aus SVH-Sicht der Aufstiegsrelegationsrang doch schon weit entfernt, nämlich sieben Punkte. Der Grund hierfür ist schnell gefunden – denn jedes Mal, wenn ein Duell gegen ein Spitzenteam auf dem Programm stand, wurde es von den Hörzhausenern verloren. Oder, um es mit anderen Worten zu beschreiben: Gegen kein einziges der fünf Teams, die im Klassement zurzeit vor ihr liegen, hat die SVH-Elf gepunktet. In den neun restlichen Partien hingegen sammelte sie 25 von 27 möglichen Zählern.
• SC Mühlried: Wo würde der SCM wohl stehen, wenn er regelmäßiger getroffen hätte? Stattdessen leisteten sich die Mühlrieder den Luxus, in immerhin sechs von bislang vierzehn Partien ohne eigenen Torerfolg zu bleiben – was normalerweise die Bilanz eines Kellerkindes ist. Wenn die Blau-Weißen jedoch einnetzten, dann punkteten sie am Ende auch – so dass sie sich in der A-Klasse Aichach aktuell über Tabellenrang acht freuen dürfen, das Ganze mit schon 13 Punkten Vorsprung auf die gefährdete Zone.
Ausreichend
• DJK Langenmosen: Dank ihres 3:1-Auswärtserfolgs am vergangenen Sonntag in Straß bleibt der DJK zumindest die Peinlichkeit erspart, auf dem Relegationsrang Weihnachten feiern zu müssen. Aber auch der jüngste Sieg kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Blau-Weißen eine enttäuschende Saison spielen. Wenn es ganz dumm läuft, dann bleiben sie in der Kreisklasse Neuburg bis zum Schluss in den Abstiegskampf involviert. Es gab wahrlich schon angenehmere Phasen in Langenmosen.
• FC Schrobenhausen: Am 17. November ereignete sich Außergewöhnliches in der B-Klasse Aichach – denn der FCS brachte da seinen ersten Sieg in der laufenden Saison zustande, den er nicht gegen ein Team aus dem eigenen Altlandkreis einfuhr. Ja, zuvor hatte es lediglich gegen den BC Aresing II, den FC Türkenelf sowie den TSV Weilach II zu Dreiern gereicht – und nach dem 5:3 bei der SG Thierhaupten III/Baar II an besagtem dritten Novembersonntag folgte kein weiterer mehr. Folgerichtig ist der FCS aktuell nur auf Tabellenrang neun zu finden – beziehungsweise immerhin, denn viele Wochen hatte er sich sogar mit einer zweistelligen Position begnügen müssen.
Mangelhaft
• FC Türkenelf Schrobenhausen: Zumindest auf seine Torausbeute darf der FCT stolz sein. So erzielte er in der laufenden Saison bereits 27 Treffer, lediglich vier Teams aus der B-Klasse Aichach waren bislang noch erfolgreicher. Andererseits schlug es im Schrobenhausener Kasten schon 44-mal ein – der absolute Negativwert im Zwölferfeld. Hier liegt auch der Hauptgrund, weshalb der FCT erst einen Sieg in der Spielzeit 2024/25 zustande brachte – und wieso er nur auf dem vorletzten Tabellenplatz überwintern darf.
Ungenügend
• DJK Sandizell: Nichts Neues gibt es von den Gelb-Schwarzen aus dem Westen Schrobenhausens zu berichten, auch in der laufenden Saison zieren sie wieder das Tabellenende der B-Klasse Neuburg. Aber auf jeden Fall lobenswert: Die Sandizeller traten zu jeder ihrer Partien an – obwohl sie wussten, dass es hin und wieder auch eine böse Pleite setzen würde. Und wer weiß, eventuell gelingt es ihnen in der restlichen Saison ja doch noch, zumindest die Rote Laterne abzugeben. Der SV Bayerdilling II liegt jedenfalls nur zwei Zähler von der DJK entfernt.
SZ